gleich. Auf diese Art ist der Vortrag des Satzes cathegorisch. Man sieht auch zugleich hieraus, daß hinwiederum jede Bestimmung des Subjectes in eine Bedingung verwandelt werden kann, so oft nämlich die Aussage des Satzes von dieser Be- stimmung abhängt. Da übrigens die Bedeutung der Wörter überhaupt, und überdies noch der Umfang vieler von unsern allgemeinen Begriffen willkührlich ist, (§. 103.) so giebt dieses nothwendig eben so viele Bedingungen von der Wahrheit unsrer Sätze.
§. 133.
Die andre Art zusammengesetzter Urtheile und Sätze kömmt da vor, wo man für das Subject oder für das Prädicat, oder für beyde zugleich, mehrere Begriffe nimmt, von welchen keiner eine bloße Be- stimmung des andern ist. Der Satz gilt nun wie- derum entweder von allen diesen Begriffen, und da wird er copulativ genennt, oder er gilt nicht von allen, ohne jedoch die Auszuschließenden anzuzeigen, und da heißt er disjunctiv. Erstere werden durch die Wörter und, sowohl, als, letztere durch ent- weder, oder angezeigt. Combinirt man nun diese Glieder beyder Eintheilungen, so hat man folgende Formeln:
1. A ist entweder B, oder C, oder etc.
2. Entweder A oder B, oder C, oder etc. ist D.
3. A ist B und C und etc.
4. A und B und C und etc. sind D.
5. A und B etc. sind C und D. etc.
Wobey anzumerken, daß der erste dieser Sätze das Ansehen einer Eintheilung hat, und wirklich eine Eintheilung ist, so bald A so wohl B als C etc. seyn kann, oder es in den Indiuiduis wirklich ist. Dieser Begriff fällt aber weg, sobald A nicht unter B und
C zu-
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von den Urtheilen und Fragen.
gleich. Auf dieſe Art iſt der Vortrag des Satzes cathegoriſch. Man ſieht auch zugleich hieraus, daß hinwiederum jede Beſtimmung des Subjectes in eine Bedingung verwandelt werden kann, ſo oft naͤmlich die Ausſage des Satzes von dieſer Be- ſtimmung abhaͤngt. Da uͤbrigens die Bedeutung der Woͤrter uͤberhaupt, und uͤberdies noch der Umfang vieler von unſern allgemeinen Begriffen willkuͤhrlich iſt, (§. 103.) ſo giebt dieſes nothwendig eben ſo viele Bedingungen von der Wahrheit unſrer Saͤtze.
§. 133.
Die andre Art zuſammengeſetzter Urtheile und Saͤtze koͤmmt da vor, wo man fuͤr das Subject oder fuͤr das Praͤdicat, oder fuͤr beyde zugleich, mehrere Begriffe nimmt, von welchen keiner eine bloße Be- ſtimmung des andern iſt. Der Satz gilt nun wie- derum entweder von allen dieſen Begriffen, und da wird er copulativ genennt, oder er gilt nicht von allen, ohne jedoch die Auszuſchließenden anzuzeigen, und da heißt er disjunctiv. Erſtere werden durch die Woͤrter und, ſowohl, als, letztere durch ent- weder, oder angezeigt. Combinirt man nun dieſe Glieder beyder Eintheilungen, ſo hat man folgende Formeln:
1. A iſt entweder B, oder C, oder ꝛc.
2. Entweder A oder B, oder C, oder ꝛc. iſt D.
3. A iſt B und C und ꝛc.
4. A und B und C und ꝛc. ſind D.
5. A und B ꝛc. ſind C und D. ꝛc.
Wobey anzumerken, daß der erſte dieſer Saͤtze das Anſehen einer Eintheilung hat, und wirklich eine Eintheilung iſt, ſo bald A ſo wohl B als C ꝛc. ſeyn kann, oder es in den Indiuiduis wirklich iſt. Dieſer Begriff faͤllt aber weg, ſobald A nicht unter B und
C zu-
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von den Urtheilen und Fragen.
gleich. Auf dieſe Art iſt der Vortrag des Satzes
cathegoriſch. Man ſieht auch zugleich hieraus, daß
hinwiederum jede Beſtimmung des Subjectes
in eine Bedingung verwandelt werden kann,
ſo oft naͤmlich die Ausſage des Satzes von dieſer Be-
ſtimmung abhaͤngt. Da uͤbrigens die Bedeutung
der Woͤrter uͤberhaupt, und uͤberdies noch der Umfang
vieler von unſern allgemeinen Begriffen willkuͤhrlich
iſt, (§. 103.) ſo giebt dieſes nothwendig eben ſo viele
Bedingungen von der Wahrheit unſrer Saͤtze.
§. 133.
Die andre Art zuſammengeſetzter Urtheile und
Saͤtze koͤmmt da vor, wo man fuͤr das Subject oder
fuͤr das Praͤdicat, oder fuͤr beyde zugleich, mehrere
Begriffe nimmt, von welchen keiner eine bloße Be-
ſtimmung des andern iſt. Der Satz gilt nun wie-
derum entweder von allen dieſen Begriffen, und da
wird er copulativ genennt, oder er gilt nicht von
allen, ohne jedoch die Auszuſchließenden anzuzeigen,
und da heißt er disjunctiv. Erſtere werden durch
die Woͤrter und, ſowohl, als, letztere durch ent-
weder, oder angezeigt. Combinirt man nun dieſe
Glieder beyder Eintheilungen, ſo hat man folgende
Formeln:
1. A iſt entweder B, oder C, oder ꝛc.
2. Entweder A oder B, oder C, oder ꝛc. iſt D.
3. A iſt B und C und ꝛc.
4. A und B und C und ꝛc. ſind D.
5. A und B ꝛc. ſind C und D. ꝛc.
Wobey anzumerken, daß der erſte dieſer Saͤtze das
Anſehen einer Eintheilung hat, und wirklich eine
Eintheilung iſt, ſo bald A ſo wohl B als C ꝛc. ſeyn
kann, oder es in den Indiuiduis wirklich iſt. Dieſer
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/107>, abgerufen am 23.01.2025.
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