Lambert, Johann Heinrich: Cosmologische Briefe über die Einrichtung des Weltbaues. Augsburg, 1761.Cosmologische Briefe bey einer ausbündigen Ordnung bleiben, die uns Co-pernicus vorgezeichnet hat. Kommen aber Zeiten von vielen Jahrhunderten vor, so äussern sich auch in die- ser Ordnung neue Abweichungen, die man ebenfalls wieder in eine neue Ordnung bringen muß. Man muß zu dem dritten Triebrade fortschreiten, welches seinen Umlauf nach Platonischen Jahren mißt. So haben wir durch bloß scheinbare Ordnungen genaue Uhrwerke, für Stunden, Tage, Jahre, Jahrtausen- de, und jede andere Zeiten, die Schritt für Schritt Millionenmal grösser werden als die nächst vorherge- henden. Ich erstaune nochmals über diese Einrichtung. mehr
Coſmologiſche Briefe bey einer ausbuͤndigen Ordnung bleiben, die uns Co-pernicus vorgezeichnet hat. Kommen aber Zeiten von vielen Jahrhunderten vor, ſo aͤuſſern ſich auch in die- ſer Ordnung neue Abweichungen, die man ebenfalls wieder in eine neue Ordnung bringen muß. Man muß zu dem dritten Triebrade fortſchreiten, welches ſeinen Umlauf nach Platoniſchen Jahren mißt. So haben wir durch bloß ſcheinbare Ordnungen genaue Uhrwerke, fuͤr Stunden, Tage, Jahre, Jahrtauſen- de, und jede andere Zeiten, die Schritt fuͤr Schritt Millionenmal groͤſſer werden als die naͤchſt vorherge- henden. Ich erſtaune nochmals uͤber dieſe Einrichtung. mehr
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Coſmologiſche Briefe
bey einer ausbuͤndigen Ordnung bleiben, die uns Co-
pernicus vorgezeichnet hat. Kommen aber Zeiten von
vielen Jahrhunderten vor, ſo aͤuſſern ſich auch in die-
ſer Ordnung neue Abweichungen, die man ebenfalls
wieder in eine neue Ordnung bringen muß. Man
muß zu dem dritten Triebrade fortſchreiten, welches
ſeinen Umlauf nach Platoniſchen Jahren mißt. So
haben wir durch bloß ſcheinbare Ordnungen genaue
Uhrwerke, fuͤr Stunden, Tage, Jahre, Jahrtauſen-
de, und jede andere Zeiten, die Schritt fuͤr Schritt
Millionenmal groͤſſer werden als die naͤchſt vorherge-
henden.
Ich erſtaune nochmals uͤber dieſe Einrichtung.
Die allerzuſammengeſetzteſte unter allen Ordnungen
muß uns einen ſehr einfachen Schein zeigen, damit
wir unſere Zeit meſſen, eintheilen, und richtig anwen-
den koͤnnen. Wie nothwendig iſt uns dieſe Abſicht des
Schoͤpfers! Ackerleute mußten uns die Aſtronomie
lehren, weil es ihnen nothwendig ware, die Jahrszeit
zu jeder Feldarbeit zu wiſſen, um nicht zur Unzeit aus-
zuſaͤen, und allgemeine Theurungen zu vermeiden, die
in den aͤlteſten Zeiten bloß daher ſo ofte vorgefallen
ſind, weil die Hoffnung der reifen Erndte aus Man-
gel der Kenntnis der Jahrszeit fehlgeſchlagen hatte.
Vielleicht wird es Gruͤnde geben, auch die Jahrtau-
ſende ſo genau zu kennen, wie dermalen die Jahrszei-
ten, aber fuͤr dieſe Zeitpuncten bin ich nicht beſorgt,
und kann es bey der Wißbegierde bewenden laſſen.
Sie wird bey mir von Tag zu Tag groͤſſer, und je
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