Lambert, Johann Heinrich: Cosmologische Briefe über die Einrichtung des Weltbaues. Augsburg, 1761.über die Einrichtung des Weltbaues. jeder Rückkehr zur Sonne etwas von seiner Ath-mosphaere verleurt, so wenig es auch seyn mag. Ungeacht ich nicht glaube, daß er dadurch entfernte. F 5
uͤber die Einrichtung des Weltbaues. jeder Ruͤckkehr zur Sonne etwas von ſeiner Ath-moſphære verleurt, ſo wenig es auch ſeyn mag. Ungeacht ich nicht glaube, daß er dadurch entfernte. F 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0122" n="89"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">uͤber die Einrichtung des Weltbaues.</hi></fw><lb/> jeder Ruͤckkehr zur Sonne etwas von ſeiner <hi rendition="#aq">Ath-<lb/> moſphære</hi> verleurt, ſo wenig es auch ſeyn mag.</p><lb/> <p>Ungeacht ich nicht glaube, daß er dadurch<lb/> an Stoff merklich aͤrmer werden ſollte, ſo wuͤnſch-<lb/> te ich doch Mittel zu der Erſetzung zu finden.<lb/> Ich vermuthe nicht, daß die Sonnen-<hi rendition="#aq">Athmo-<lb/> ſphære</hi> aus zuruͤckgelaſſenen Schweifen der Come-<lb/> ten beſtehe. Die Materie dieſer Schweife mag<lb/> bleiben, wo ſie will, ſo werde ich ſie doch nicht aus dem<lb/> Sonnen-<hi rendition="#aq">Syſtem</hi> weglaſſen. Sie bleibt noch im-<lb/> mer ſchwer gegen die Sonne, und mag irgendwo<lb/> ein Gleichgewicht finden. Es koͤnnte ſeyn, daß<lb/> eine Maße von ſolcher Materie durch die Him-<lb/> melsluft vertheilt iſt, da die Cometen im Durch-<lb/> fahren, und beſonders im Wiedererkaͤlten ſich neuen<lb/> Vorrath ſammeln. Dieſe Moͤglichkeit lehrt uns<lb/> wenigſtens die Erfahrung auf unſerer Erde. Die<lb/> Veraͤnderung in den Duͤnſten richtet ſich ungleich<lb/> mehr nach den Abwechslungen, als nach den wirk-<lb/> lichen Graden der Waͤrme und Kaͤlte. So wird<lb/> der Schweif eines Cometen fuͤrnemlich alsdenn<lb/> laͤnger, wenn er ſich geraͤder gegen die Sonne<lb/> ſenkt. Faͤhrt er aber durch ſein <hi rendition="#aq">Perihelium,</hi> ſo<lb/> aͤndert ſich ſein Abſtand von der Sonne nicht ſo<lb/> merklich, der Schweif wird kuͤrzer, und vertheilt<lb/> ſich in Aeſte, und der Comet wuͤrde zu ſeinem<lb/> Beharrungsſtande kommen, wenn er ſich vom <hi rendition="#aq">Pe-<lb/> rihelio</hi> an nicht wieder von der Sonne aufs neue<lb/> <fw place="bottom" type="sig">F 5</fw><fw place="bottom" type="catch">entfernte.</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [89/0122]
uͤber die Einrichtung des Weltbaues.
jeder Ruͤckkehr zur Sonne etwas von ſeiner Ath-
moſphære verleurt, ſo wenig es auch ſeyn mag.
Ungeacht ich nicht glaube, daß er dadurch
an Stoff merklich aͤrmer werden ſollte, ſo wuͤnſch-
te ich doch Mittel zu der Erſetzung zu finden.
Ich vermuthe nicht, daß die Sonnen-Athmo-
ſphære aus zuruͤckgelaſſenen Schweifen der Come-
ten beſtehe. Die Materie dieſer Schweife mag
bleiben, wo ſie will, ſo werde ich ſie doch nicht aus dem
Sonnen-Syſtem weglaſſen. Sie bleibt noch im-
mer ſchwer gegen die Sonne, und mag irgendwo
ein Gleichgewicht finden. Es koͤnnte ſeyn, daß
eine Maße von ſolcher Materie durch die Him-
melsluft vertheilt iſt, da die Cometen im Durch-
fahren, und beſonders im Wiedererkaͤlten ſich neuen
Vorrath ſammeln. Dieſe Moͤglichkeit lehrt uns
wenigſtens die Erfahrung auf unſerer Erde. Die
Veraͤnderung in den Duͤnſten richtet ſich ungleich
mehr nach den Abwechslungen, als nach den wirk-
lichen Graden der Waͤrme und Kaͤlte. So wird
der Schweif eines Cometen fuͤrnemlich alsdenn
laͤnger, wenn er ſich geraͤder gegen die Sonne
ſenkt. Faͤhrt er aber durch ſein Perihelium, ſo
aͤndert ſich ſein Abſtand von der Sonne nicht ſo
merklich, der Schweif wird kuͤrzer, und vertheilt
ſich in Aeſte, und der Comet wuͤrde zu ſeinem
Beharrungsſtande kommen, wenn er ſich vom Pe-
rihelio an nicht wieder von der Sonne aufs neue
entfernte.
F 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |