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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.

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Der Zusammenhang.
Bedeutung dieser Wörter nicht so genau nimmt.
Daher werden wir, wo Dauer und Ausdehnung zu
unterscheiden ist, den Unterschied anzeigen.

§. 464.

Der Zusammenhang setzet überhaupt Kräfte
voraus, wodurch die Dinge verbunden sind, und einen
Einfluß in einander haben. Wir können daher nach
den drey verschiedenen Arten der Kräfte auch den Zu-
sammenhang in besondere Arten eintheilen. 1°. Der
logische Zusammenhang kömmt in dem Reiche der
Wahrheit vor, und die Merkmale und Beschaffenheit
desselben haben wir in der Alethiologie, besonders in
dem vierten Hauptstücke, entwickelt und kenntlich ge-
macht. Daß er sich auf die Kräfte des Verstandes
gründe, erhellet aus dem §. 297. 229. wo wir die
Verhältnisse der logischen und metaphysischen Wahr-
heit angezeiget haben. 2°. Der moralische Zusam-
menhang
geht auf die Kräfte des Willens, auf wel-
chen die Vorstellung des Guten einen Einfluß hat,
und welcher sich zu Absichten und Mitteln und deren
Gebrauch determinirt, besonders aber so fern dadurch
das oben (§. 221. 424.) erwähnte gemeinsame Band
bey mehrern denkenden und wallenden Wesen gewirkt
und bey Kräften erhalten wird. 3°. Der physische
Zusammenhang
rührt von den bewegenden Kräften
her, so fern dadurch die Theile der Körperwelt ver-
bunden werden, und einen Einfluß in einander haben.

§. 465.

So weit nun in den Dingen Zusammenhang
ist, gehören sie in dieser Absicht zusammen,
und machen ein Ganzes aus,
welches nicht bloß
als eine arithmetische Summe von mehrern Einheiten,

sondern
F 3

Der Zuſammenhang.
Bedeutung dieſer Woͤrter nicht ſo genau nimmt.
Daher werden wir, wo Dauer und Ausdehnung zu
unterſcheiden iſt, den Unterſchied anzeigen.

§. 464.

Der Zuſammenhang ſetzet uͤberhaupt Kraͤfte
voraus, wodurch die Dinge verbunden ſind, und einen
Einfluß in einander haben. Wir koͤnnen daher nach
den drey verſchiedenen Arten der Kraͤfte auch den Zu-
ſammenhang in beſondere Arten eintheilen. 1°. Der
logiſche Zuſammenhang koͤmmt in dem Reiche der
Wahrheit vor, und die Merkmale und Beſchaffenheit
deſſelben haben wir in der Alethiologie, beſonders in
dem vierten Hauptſtuͤcke, entwickelt und kenntlich ge-
macht. Daß er ſich auf die Kraͤfte des Verſtandes
gruͤnde, erhellet aus dem §. 297. 229. wo wir die
Verhaͤltniſſe der logiſchen und metaphyſiſchen Wahr-
heit angezeiget haben. 2°. Der moraliſche Zuſam-
menhang
geht auf die Kraͤfte des Willens, auf wel-
chen die Vorſtellung des Guten einen Einfluß hat,
und welcher ſich zu Abſichten und Mitteln und deren
Gebrauch determinirt, beſonders aber ſo fern dadurch
das oben (§. 221. 424.) erwaͤhnte gemeinſame Band
bey mehrern denkenden und wallenden Weſen gewirkt
und bey Kraͤften erhalten wird. 3°. Der phyſiſche
Zuſammenhang
ruͤhrt von den bewegenden Kraͤften
her, ſo fern dadurch die Theile der Koͤrperwelt ver-
bunden werden, und einen Einfluß in einander haben.

§. 465.

So weit nun in den Dingen Zuſammenhang
iſt, gehoͤren ſie in dieſer Abſicht zuſammen,
und machen ein Ganzes aus,
welches nicht bloß
als eine arithmetiſche Summe von mehrern Einheiten,

ſondern
F 3
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[85/0093] Der Zuſammenhang. Bedeutung dieſer Woͤrter nicht ſo genau nimmt. Daher werden wir, wo Dauer und Ausdehnung zu unterſcheiden iſt, den Unterſchied anzeigen. §. 464. Der Zuſammenhang ſetzet uͤberhaupt Kraͤfte voraus, wodurch die Dinge verbunden ſind, und einen Einfluß in einander haben. Wir koͤnnen daher nach den drey verſchiedenen Arten der Kraͤfte auch den Zu- ſammenhang in beſondere Arten eintheilen. 1°. Der logiſche Zuſammenhang koͤmmt in dem Reiche der Wahrheit vor, und die Merkmale und Beſchaffenheit deſſelben haben wir in der Alethiologie, beſonders in dem vierten Hauptſtuͤcke, entwickelt und kenntlich ge- macht. Daß er ſich auf die Kraͤfte des Verſtandes gruͤnde, erhellet aus dem §. 297. 229. wo wir die Verhaͤltniſſe der logiſchen und metaphyſiſchen Wahr- heit angezeiget haben. 2°. Der moraliſche Zuſam- menhang geht auf die Kraͤfte des Willens, auf wel- chen die Vorſtellung des Guten einen Einfluß hat, und welcher ſich zu Abſichten und Mitteln und deren Gebrauch determinirt, beſonders aber ſo fern dadurch das oben (§. 221. 424.) erwaͤhnte gemeinſame Band bey mehrern denkenden und wallenden Weſen gewirkt und bey Kraͤften erhalten wird. 3°. Der phyſiſche Zuſammenhang ruͤhrt von den bewegenden Kraͤften her, ſo fern dadurch die Theile der Koͤrperwelt ver- bunden werden, und einen Einfluß in einander haben. §. 465. So weit nun in den Dingen Zuſammenhang iſt, gehoͤren ſie in dieſer Abſicht zuſammen, und machen ein Ganzes aus, welches nicht bloß als eine arithmetiſche Summe von mehrern Einheiten, ſondern F 3

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/93>, abgerufen am 21.11.2024.