Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.

Bild:
<< vorherige Seite
XIV. Hauptstück.
§. 420.

Jn diesen beyden Formeln drückt nun m den Grad
der Elasticität aus. Jst dieser vollkommen, so ist
m = 1, und folglich
[Formel 1]
[Formel 2] Sind hingegen die Körper ganz weich, so ist m = 0,
und folglich
[Formel 3] Man wird aus der oben (§. 96. 375.) gemachten An-
merkung leicht sehen, daß sich m nicht nur nach der
Natur der beyden an einander stoßenden Körper, son-
dern auch noch nach der relativen Geschwindigkeit C - c
richte, und daß, wenn diese Geschwindigkeit sehr groß
wird, m sehr geringe oder gar = 0 werde. Die Figur
bey elastischen Körpern läßt sich nur bis auf einen ge-
wissen Grad ändern, wenn sie sich entweder ganz oder
beynahe ganz wiederherstellen soll. Jst demnach die
Geschwindigkeit größer, so bleibt die geänderte Fi-
gur, weil die elastische Kraft ganz überwogen worden.
Hingegen sind bey geringern Graden der Geschwindig-
keit bald jede Körper mehr oder minder elastisch.

§. 421.

Man hat ferner aus eben dem Grunde (§. 417.)
die Zusammensetzung der Bewegung auf Grundsätze
gebracht, und dadurch der Linie, in welcher sich ein
Körper bewegt, eine Bewegung angedichtet. Der

Umstand
XIV. Hauptſtuͤck.
§. 420.

Jn dieſen beyden Formeln druͤckt nun m den Grad
der Elaſticitaͤt aus. Jſt dieſer vollkommen, ſo iſt
m = 1, und folglich
[Formel 1]
[Formel 2] Sind hingegen die Koͤrper ganz weich, ſo iſt m = 0,
und folglich
[Formel 3] Man wird aus der oben (§. 96. 375.) gemachten An-
merkung leicht ſehen, daß ſich m nicht nur nach der
Natur der beyden an einander ſtoßenden Koͤrper, ſon-
dern auch noch nach der relativen Geſchwindigkeit C - c
richte, und daß, wenn dieſe Geſchwindigkeit ſehr groß
wird, m ſehr geringe oder gar = 0 werde. Die Figur
bey elaſtiſchen Koͤrpern laͤßt ſich nur bis auf einen ge-
wiſſen Grad aͤndern, wenn ſie ſich entweder ganz oder
beynahe ganz wiederherſtellen ſoll. Jſt demnach die
Geſchwindigkeit groͤßer, ſo bleibt die geaͤnderte Fi-
gur, weil die elaſtiſche Kraft ganz uͤberwogen worden.
Hingegen ſind bey geringern Graden der Geſchwindig-
keit bald jede Koͤrper mehr oder minder elaſtiſch.

§. 421.

Man hat ferner aus eben dem Grunde (§. 417.)
die Zuſammenſetzung der Bewegung auf Grundſaͤtze
gebracht, und dadurch der Linie, in welcher ſich ein
Koͤrper bewegt, eine Bewegung angedichtet. Der

Umſtand
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0056" n="48"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XIV.</hi> Haupt&#x017F;tu&#x0364;ck.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 420.</head><lb/>
            <p>Jn die&#x017F;en beyden Formeln dru&#x0364;ckt nun <hi rendition="#aq">m</hi> den Grad<lb/>
der Ela&#x017F;ticita&#x0364;t aus. J&#x017F;t die&#x017F;er vollkommen, &#x017F;o i&#x017F;t<lb/><hi rendition="#aq">m</hi> = 1, und folglich<lb/><formula/><lb/><formula/> Sind hingegen die Ko&#x0364;rper ganz weich, &#x017F;o i&#x017F;t <hi rendition="#aq">m</hi> = 0,<lb/>
und folglich<lb/><formula/> Man wird aus der oben (§. 96. 375.) gemachten An-<lb/>
merkung leicht &#x017F;ehen, daß &#x017F;ich <hi rendition="#aq">m</hi> nicht nur nach der<lb/>
Natur der beyden an einander &#x017F;toßenden Ko&#x0364;rper, &#x017F;on-<lb/>
dern auch noch nach der relativen Ge&#x017F;chwindigkeit <hi rendition="#aq">C - c</hi><lb/>
richte, und daß, wenn die&#x017F;e Ge&#x017F;chwindigkeit &#x017F;ehr groß<lb/>
wird, <hi rendition="#aq">m</hi> &#x017F;ehr geringe oder gar = 0 werde. Die Figur<lb/>
bey ela&#x017F;ti&#x017F;chen Ko&#x0364;rpern la&#x0364;ßt &#x017F;ich nur bis auf einen ge-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en Grad a&#x0364;ndern, wenn &#x017F;ie &#x017F;ich entweder ganz oder<lb/>
beynahe ganz wiederher&#x017F;tellen &#x017F;oll. J&#x017F;t demnach die<lb/>
Ge&#x017F;chwindigkeit gro&#x0364;ßer, &#x017F;o bleibt die gea&#x0364;nderte Fi-<lb/>
gur, weil die ela&#x017F;ti&#x017F;che Kraft ganz u&#x0364;berwogen worden.<lb/>
Hingegen &#x017F;ind bey geringern Graden der Ge&#x017F;chwindig-<lb/>
keit bald jede Ko&#x0364;rper mehr oder minder ela&#x017F;ti&#x017F;ch.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 421.</head><lb/>
            <p>Man hat ferner aus eben dem Grunde (§. 417.)<lb/>
die Zu&#x017F;ammen&#x017F;etzung der Bewegung auf Grund&#x017F;a&#x0364;tze<lb/>
gebracht, und dadurch der Linie, in welcher &#x017F;ich ein<lb/>
Ko&#x0364;rper bewegt, eine Bewegung angedichtet. Der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Um&#x017F;tand</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[48/0056] XIV. Hauptſtuͤck. §. 420. Jn dieſen beyden Formeln druͤckt nun m den Grad der Elaſticitaͤt aus. Jſt dieſer vollkommen, ſo iſt m = 1, und folglich [FORMEL] [FORMEL] Sind hingegen die Koͤrper ganz weich, ſo iſt m = 0, und folglich [FORMEL] Man wird aus der oben (§. 96. 375.) gemachten An- merkung leicht ſehen, daß ſich m nicht nur nach der Natur der beyden an einander ſtoßenden Koͤrper, ſon- dern auch noch nach der relativen Geſchwindigkeit C - c richte, und daß, wenn dieſe Geſchwindigkeit ſehr groß wird, m ſehr geringe oder gar = 0 werde. Die Figur bey elaſtiſchen Koͤrpern laͤßt ſich nur bis auf einen ge- wiſſen Grad aͤndern, wenn ſie ſich entweder ganz oder beynahe ganz wiederherſtellen ſoll. Jſt demnach die Geſchwindigkeit groͤßer, ſo bleibt die geaͤnderte Fi- gur, weil die elaſtiſche Kraft ganz uͤberwogen worden. Hingegen ſind bey geringern Graden der Geſchwindig- keit bald jede Koͤrper mehr oder minder elaſtiſch. §. 421. Man hat ferner aus eben dem Grunde (§. 417.) die Zuſammenſetzung der Bewegung auf Grundſaͤtze gebracht, und dadurch der Linie, in welcher ſich ein Koͤrper bewegt, eine Bewegung angedichtet. Der Umſtand

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/56
Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/56>, abgerufen am 21.11.2024.