gen hundert Jahren eine Art von Oscillation von Osten nach Westen und wiederum zurücke nach Osten vollendet.
§. 842.
Solche allgemeinere Gleichförmigkeiten machen nun, daß man der kleinern Anomalien unerachtet, für die Größe, deren Zu- und Abnahme man bestimmen will, eine einfachere Gleichung, oder wenn sie construirt wird, eine solche krumme Linie annimmt, die sich zwischen den durch die Beobachtungen gefundenen Puncten dieser Linie auf eine einförmige Art durch- zieht, zumal da man auf diese Art auch ein solches Mittel trifft, welches den kleinern Fehlern, die im Observiren unvermeidlich sind, auf die zuverläßigste Art vor- und nachgiebt. Da ich die Art hiebey zu verfahren für den Fall, wo diese Linie schlechthin nur vermittelst der Observationen gezogen werden muß, nebst den dabey nothwendigen Vorsichtigkeiten in dem §. 396. seqq. der Photometrie umständlich angegeben, so werde ich mich hier dabey nicht länger aufhalten, zumal da dieser einzele Fall zu noch mehrern andern gehöret, welche zusammen genommen eine eigene Theorie verdienen, die überhaupt dahin geht, wie man aus Versuchen und Beobachtungen, wobey et- was ausgemessen wird, zuverläßigere Folgen zu zie- hen habe, als wenn man sie so, wie man sie anstellet, und mit den dabey unvermeidlich kleinern Fehlern anwendet.
§. 843.
Wo es nur um einzelne kleinere Stücke von krum- men Linien zu thun ist, die man auf solche Art zie- hen kann, und von denen man weiß, daß sie vor und nach einförmig fortgehen, da sieht man solche kleinere Stücke entweder als gerade, oder als Stücke von
Para-
G g 3
Das Einfoͤrmige.
gen hundert Jahren eine Art von Oſcillation von Oſten nach Weſten und wiederum zuruͤcke nach Oſten vollendet.
§. 842.
Solche allgemeinere Gleichfoͤrmigkeiten machen nun, daß man der kleinern Anomalien unerachtet, fuͤr die Groͤße, deren Zu- und Abnahme man beſtimmen will, eine einfachere Gleichung, oder wenn ſie conſtruirt wird, eine ſolche krumme Linie annimmt, die ſich zwiſchen den durch die Beobachtungen gefundenen Puncten dieſer Linie auf eine einfoͤrmige Art durch- zieht, zumal da man auf dieſe Art auch ein ſolches Mittel trifft, welches den kleinern Fehlern, die im Obſerviren unvermeidlich ſind, auf die zuverlaͤßigſte Art vor- und nachgiebt. Da ich die Art hiebey zu verfahren fuͤr den Fall, wo dieſe Linie ſchlechthin nur vermittelſt der Obſervationen gezogen werden muß, nebſt den dabey nothwendigen Vorſichtigkeiten in dem §. 396. ſeqq. der Photometrie umſtaͤndlich angegeben, ſo werde ich mich hier dabey nicht laͤnger aufhalten, zumal da dieſer einzele Fall zu noch mehrern andern gehoͤret, welche zuſammen genommen eine eigene Theorie verdienen, die uͤberhaupt dahin geht, wie man aus Verſuchen und Beobachtungen, wobey et- was ausgemeſſen wird, zuverlaͤßigere Folgen zu zie- hen habe, als wenn man ſie ſo, wie man ſie anſtellet, und mit den dabey unvermeidlich kleinern Fehlern anwendet.
§. 843.
Wo es nur um einzelne kleinere Stuͤcke von krum- men Linien zu thun iſt, die man auf ſolche Art zie- hen kann, und von denen man weiß, daß ſie vor und nach einfoͤrmig fortgehen, da ſieht man ſolche kleinere Stuͤcke entweder als gerade, oder als Stuͤcke von
Para-
G g 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0477"n="469"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das Einfoͤrmige.</hi></fw><lb/>
gen hundert Jahren eine Art von Oſcillation von<lb/>
Oſten nach Weſten und wiederum zuruͤcke nach Oſten<lb/>
vollendet.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 842.</head><lb/><p>Solche allgemeinere Gleichfoͤrmigkeiten machen nun,<lb/>
daß man der kleinern Anomalien unerachtet, fuͤr die<lb/>
Groͤße, deren Zu- und Abnahme man beſtimmen will,<lb/>
eine einfachere Gleichung, oder wenn ſie conſtruirt<lb/>
wird, eine ſolche krumme Linie annimmt, die ſich<lb/>
zwiſchen den durch die Beobachtungen gefundenen<lb/>
Puncten dieſer Linie auf eine einfoͤrmige Art durch-<lb/>
zieht, zumal da man auf dieſe Art auch ein ſolches<lb/>
Mittel trifft, welches den kleinern Fehlern, die im<lb/>
Obſerviren unvermeidlich ſind, auf die zuverlaͤßigſte<lb/>
Art vor- und nachgiebt. Da ich die Art hiebey zu<lb/>
verfahren fuͤr den Fall, wo dieſe Linie ſchlechthin nur<lb/>
vermittelſt der Obſervationen gezogen werden muß,<lb/>
nebſt den dabey nothwendigen Vorſichtigkeiten in dem<lb/>
§. 396. <hirendition="#aq">ſeqq.</hi> der Photometrie umſtaͤndlich angegeben,<lb/>ſo werde ich mich hier dabey nicht laͤnger aufhalten,<lb/>
zumal da dieſer einzele Fall zu noch mehrern andern<lb/>
gehoͤret, welche zuſammen genommen eine eigene<lb/>
Theorie verdienen, die uͤberhaupt dahin geht, wie<lb/>
man aus Verſuchen und Beobachtungen, wobey et-<lb/>
was ausgemeſſen wird, zuverlaͤßigere Folgen zu zie-<lb/>
hen habe, als wenn man ſie ſo, wie man ſie anſtellet,<lb/>
und mit den dabey unvermeidlich kleinern Fehlern<lb/>
anwendet.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 843.</head><lb/><p>Wo es nur um einzelne kleinere Stuͤcke von krum-<lb/>
men Linien zu thun iſt, die man auf ſolche Art zie-<lb/>
hen kann, und von denen man weiß, daß ſie vor und<lb/>
nach einfoͤrmig fortgehen, da ſieht man ſolche kleinere<lb/>
Stuͤcke entweder als gerade, oder als Stuͤcke von<lb/><fwplace="bottom"type="sig">G g 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">Para-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[469/0477]
Das Einfoͤrmige.
gen hundert Jahren eine Art von Oſcillation von
Oſten nach Weſten und wiederum zuruͤcke nach Oſten
vollendet.
§. 842.
Solche allgemeinere Gleichfoͤrmigkeiten machen nun,
daß man der kleinern Anomalien unerachtet, fuͤr die
Groͤße, deren Zu- und Abnahme man beſtimmen will,
eine einfachere Gleichung, oder wenn ſie conſtruirt
wird, eine ſolche krumme Linie annimmt, die ſich
zwiſchen den durch die Beobachtungen gefundenen
Puncten dieſer Linie auf eine einfoͤrmige Art durch-
zieht, zumal da man auf dieſe Art auch ein ſolches
Mittel trifft, welches den kleinern Fehlern, die im
Obſerviren unvermeidlich ſind, auf die zuverlaͤßigſte
Art vor- und nachgiebt. Da ich die Art hiebey zu
verfahren fuͤr den Fall, wo dieſe Linie ſchlechthin nur
vermittelſt der Obſervationen gezogen werden muß,
nebſt den dabey nothwendigen Vorſichtigkeiten in dem
§. 396. ſeqq. der Photometrie umſtaͤndlich angegeben,
ſo werde ich mich hier dabey nicht laͤnger aufhalten,
zumal da dieſer einzele Fall zu noch mehrern andern
gehoͤret, welche zuſammen genommen eine eigene
Theorie verdienen, die uͤberhaupt dahin geht, wie
man aus Verſuchen und Beobachtungen, wobey et-
was ausgemeſſen wird, zuverlaͤßigere Folgen zu zie-
hen habe, als wenn man ſie ſo, wie man ſie anſtellet,
und mit den dabey unvermeidlich kleinern Fehlern
anwendet.
§. 843.
Wo es nur um einzelne kleinere Stuͤcke von krum-
men Linien zu thun iſt, die man auf ſolche Art zie-
hen kann, und von denen man weiß, daß ſie vor und
nach einfoͤrmig fortgehen, da ſieht man ſolche kleinere
Stuͤcke entweder als gerade, oder als Stuͤcke von
Para-
G g 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 469. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/477>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.