Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.Die Kraft. digen Harmonie und Verbindung ist, lassen sich beyuns die Kräfte des Bewußtseyns nach den Kräften schätzen, die in diesen Fibern und Nerven sind, und bey dem Anstrengen derselben nach und nach verloren gehen, und die Berechnung von jenen ließe sich auf die Berechnung von diesen reduciren, wenn uns der bey diesen Fibern und Nerven vorkommende Mecha- nismus, wovon wir in dem dritten und vierten Haupt- stücke der Phänomenologie einen kurzen Entwurf ge- geben (Phänom. §. 98. seqq. §. 132. seqq.), bekann- ter wäre, als er noch dermalen ist. Wir begnügen uns hier anzumerken, daß wenn wir dem Verstande eine Kraft beylegen, das tertium comparationis sich so weit ausdehnen lasse. Daß dem Verstande ebenfalls eine Vis inertiae beygeleget werden könne, haben wir bereits in der Alethiologie (§. 230.) an- gezeiget, und so auch oben (§. 93.) angemerket, daß den Begriffen Ausdehnung, Ort, Abstand, Solidität und Dichtigkeit zugeeignet werden, und folglich das tertium comparationis bis dahin aus- gedehnet werden könne. Man sehe auch, was wir oben (§. 252.) in Absicht auf das beysammen und in einander seyn der Begriffe, und (§. 87.) von der in dem Gedankenreiche vorkommenden Geschwindig- keit gesaget haben. §. 410. Daß sich das tertium comparationis bey den Be- und C 4
Die Kraft. digen Harmonie und Verbindung iſt, laſſen ſich beyuns die Kraͤfte des Bewußtſeyns nach den Kraͤften ſchaͤtzen, die in dieſen Fibern und Nerven ſind, und bey dem Anſtrengen derſelben nach und nach verloren gehen, und die Berechnung von jenen ließe ſich auf die Berechnung von dieſen reduciren, wenn uns der bey dieſen Fibern und Nerven vorkommende Mecha- nismus, wovon wir in dem dritten und vierten Haupt- ſtuͤcke der Phaͤnomenologie einen kurzen Entwurf ge- geben (Phaͤnom. §. 98. ſeqq. §. 132. ſeqq.), bekann- ter waͤre, als er noch dermalen iſt. Wir begnuͤgen uns hier anzumerken, daß wenn wir dem Verſtande eine Kraft beylegen, das tertium comparationis ſich ſo weit ausdehnen laſſe. Daß dem Verſtande ebenfalls eine Vis inertiae beygeleget werden koͤnne, haben wir bereits in der Alethiologie (§. 230.) an- gezeiget, und ſo auch oben (§. 93.) angemerket, daß den Begriffen Ausdehnung, Ort, Abſtand, Soliditaͤt und Dichtigkeit zugeeignet werden, und folglich das tertium comparationis bis dahin aus- gedehnet werden koͤnne. Man ſehe auch, was wir oben (§. 252.) in Abſicht auf das beyſammen und in einander ſeyn der Begriffe, und (§. 87.) von der in dem Gedankenreiche vorkommenden Geſchwindig- keit geſaget haben. §. 410. Daß ſich das tertium comparationis bey den Be- und C 4
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Die Kraft.
digen Harmonie und Verbindung iſt, laſſen ſich bey
uns die Kraͤfte des Bewußtſeyns nach den Kraͤften
ſchaͤtzen, die in dieſen Fibern und Nerven ſind, und
bey dem Anſtrengen derſelben nach und nach verloren
gehen, und die Berechnung von jenen ließe ſich auf
die Berechnung von dieſen reduciren, wenn uns der
bey dieſen Fibern und Nerven vorkommende Mecha-
nismus, wovon wir in dem dritten und vierten Haupt-
ſtuͤcke der Phaͤnomenologie einen kurzen Entwurf ge-
geben (Phaͤnom. §. 98. ſeqq. §. 132. ſeqq.), bekann-
ter waͤre, als er noch dermalen iſt. Wir begnuͤgen
uns hier anzumerken, daß wenn wir dem Verſtande
eine Kraft beylegen, das tertium comparationis
ſich ſo weit ausdehnen laſſe. Daß dem Verſtande
ebenfalls eine Vis inertiae beygeleget werden koͤnne,
haben wir bereits in der Alethiologie (§. 230.) an-
gezeiget, und ſo auch oben (§. 93.) angemerket,
daß den Begriffen Ausdehnung, Ort, Abſtand,
Soliditaͤt und Dichtigkeit zugeeignet werden, und
folglich das tertium comparationis bis dahin aus-
gedehnet werden koͤnne. Man ſehe auch, was wir
oben (§. 252.) in Abſicht auf das beyſammen und in
einander ſeyn der Begriffe, und (§. 87.) von der
in dem Gedankenreiche vorkommenden Geſchwindig-
keit geſaget haben.
§. 410.
Daß ſich das tertium comparationis bey den Be-
gehrungskraͤften ebenfalls ſehr weit ausdehne, haben
wir bereits in dem §. 110. angezeiget. Der Wille
hat an ſich eine Vis inertiae, und wird durch die
Vorſtellungen des Guten, als durch Kraͤfte in Be-
wegung geſetzet, welche ihm gleichſam die Richtung
und
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