die Ausdehnung metallener Drate, die von 1, 2, 3, etc. Lampen erwärmet wurden, der Anzahl dieser Lampen nicht proportional gefunden. Man hätte dieses leicht voraus sehen können, weil die Erwärmung nicht durch alle Theile gleichförmig, noch die Luft zwischen den Lampen gleich warm war. Die vorhin (§. 775.) von der Dichtigkeit und Wärme vermischter Materien und von der Vermehrung der Geschwindigkeit angeführ- ten Beyspiele gehören ebenfalls mit hieher.
§. 777.
Hingegen müssen wir uns bey Dingen, die uns nicht unmittelbar in die Sinnen fallen, mehrentheils durch Schlüsse versichern, sowohl, daß sie da sind, als daß sie sich ihrer Größe und Stärke nach verän- dern, oder den Graden nach verschieden sind. So z. E. hatte man vor der Erfindung des Barometers und der Luftpumpe von der Schwere dem Drucke und der Elasticität der Luft keinen Begriff, ungeachtet es eben nicht unmöglich gewesen wäre, ohne diese Jnstrumente dazu zu gelangen. Auf eben die Art würde man ohne den Magneten von der magnetischen Materie, ihrer Direction und Kraft keinen Begriff haben. Und so sind uns, allem Ansehen nach, noch viele wirkende Ursachen, und ihre Grade und Ver- änderungen unbekannt, weil wir entweder auf die Wir- kungen nicht Acht haben, oder weil sie sich gar nicht, oder nur auf eine entferntere Art entdecken. Wir befinden uns, in Ansehung des Firmamentes, in glei- chen Umständen, weil uns nur das Sichtbare davon in die Sinnen fällt. Man hat daher den Satz, daß die Weltkörper gegen einander schwer sind, und die Schwere sich nach der Masse und dem Quadrate des Abstandes richte, durch Schlüsse herausbringen müssen.
§. 778.
XXVI. Hauptſtuͤck.
die Ausdehnung metallener Drate, die von 1, 2, 3, ꝛc. Lampen erwaͤrmet wurden, der Anzahl dieſer Lampen nicht proportional gefunden. Man haͤtte dieſes leicht voraus ſehen koͤnnen, weil die Erwaͤrmung nicht durch alle Theile gleichfoͤrmig, noch die Luft zwiſchen den Lampen gleich warm war. Die vorhin (§. 775.) von der Dichtigkeit und Waͤrme vermiſchter Materien und von der Vermehrung der Geſchwindigkeit angefuͤhr- ten Beyſpiele gehoͤren ebenfalls mit hieher.
§. 777.
Hingegen muͤſſen wir uns bey Dingen, die uns nicht unmittelbar in die Sinnen fallen, mehrentheils durch Schluͤſſe verſichern, ſowohl, daß ſie da ſind, als daß ſie ſich ihrer Groͤße und Staͤrke nach veraͤn- dern, oder den Graden nach verſchieden ſind. So z. E. hatte man vor der Erfindung des Barometers und der Luftpumpe von der Schwere dem Drucke und der Elaſticitaͤt der Luft keinen Begriff, ungeachtet es eben nicht unmoͤglich geweſen waͤre, ohne dieſe Jnſtrumente dazu zu gelangen. Auf eben die Art wuͤrde man ohne den Magneten von der magnetiſchen Materie, ihrer Direction und Kraft keinen Begriff haben. Und ſo ſind uns, allem Anſehen nach, noch viele wirkende Urſachen, und ihre Grade und Ver- aͤnderungen unbekannt, weil wir entweder auf die Wir- kungen nicht Acht haben, oder weil ſie ſich gar nicht, oder nur auf eine entferntere Art entdecken. Wir befinden uns, in Anſehung des Firmamentes, in glei- chen Umſtaͤnden, weil uns nur das Sichtbare davon in die Sinnen faͤllt. Man hat daher den Satz, daß die Weltkoͤrper gegen einander ſchwer ſind, und die Schwere ſich nach der Maſſe und dem Quadrate des Abſtandes richte, durch Schluͤſſe herausbringen muͤſſen.
§. 778.
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XXVI. Hauptſtuͤck.
die Ausdehnung metallener Drate, die von 1, 2, 3, ꝛc.
Lampen erwaͤrmet wurden, der Anzahl dieſer Lampen
nicht proportional gefunden. Man haͤtte dieſes leicht
voraus ſehen koͤnnen, weil die Erwaͤrmung nicht durch
alle Theile gleichfoͤrmig, noch die Luft zwiſchen den
Lampen gleich warm war. Die vorhin (§. 775.) von
der Dichtigkeit und Waͤrme vermiſchter Materien und
von der Vermehrung der Geſchwindigkeit angefuͤhr-
ten Beyſpiele gehoͤren ebenfalls mit hieher.
§. 777.
Hingegen muͤſſen wir uns bey Dingen, die uns
nicht unmittelbar in die Sinnen fallen, mehrentheils
durch Schluͤſſe verſichern, ſowohl, daß ſie da ſind,
als daß ſie ſich ihrer Groͤße und Staͤrke nach veraͤn-
dern, oder den Graden nach verſchieden ſind. So
z. E. hatte man vor der Erfindung des Barometers
und der Luftpumpe von der Schwere dem Drucke und
der Elaſticitaͤt der Luft keinen Begriff, ungeachtet
es eben nicht unmoͤglich geweſen waͤre, ohne dieſe
Jnſtrumente dazu zu gelangen. Auf eben die Art
wuͤrde man ohne den Magneten von der magnetiſchen
Materie, ihrer Direction und Kraft keinen Begriff
haben. Und ſo ſind uns, allem Anſehen nach, noch
viele wirkende Urſachen, und ihre Grade und Ver-
aͤnderungen unbekannt, weil wir entweder auf die Wir-
kungen nicht Acht haben, oder weil ſie ſich gar nicht,
oder nur auf eine entferntere Art entdecken. Wir
befinden uns, in Anſehung des Firmamentes, in glei-
chen Umſtaͤnden, weil uns nur das Sichtbare davon
in die Sinnen faͤllt. Man hat daher den Satz, daß
die Weltkoͤrper gegen einander ſchwer ſind, und die
Schwere ſich nach der Maſſe und dem Quadrate
des Abſtandes richte, durch Schluͤſſe herausbringen
muͤſſen.
§. 778.
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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/408>, abgerufen am 23.11.2024.
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