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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.

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Die Dimension.
rometerhöhe sey. Die Subtangente dieser logarith-
mischen Linie drücket den Grad der Elasticität der
Luft aus, und ist beständig, wenn die Wärme be-
ständig ist. Wird aber die Wärme größer, so wird
die Elasticität stärker, und die Subtangente in glei-
cher Verhältniß verlängert. Jst die Wärme in ver-
schiedenen Höhen ungleich, so ist auch diese Subtan-
gente ungleich, und die krumme Linie mehr oder min-
der von der logarithmischen verschieden etc.

§. 731.

Die Jntensität nimmt aber nicht nur mit der Auf-
häufung der Substanzen, Materien, Kräften etc. zu,
sondern sie verändert sich auch nach der Art, wie die
Kräfte wirken, und in solchen Fällen richtet sie sich
gewöhnlich nach dem Sinu incidentiae, wie wohl sich
auch in vielen Fällen nur die Größe darnach richtet.
So z. E. kann man leicht zeigen, daß die Anzahl
oder Menge der Sonnenstralen, die schief auf eine
Fläche fallen, in Verhältniß dieses Sinus zu- und ab-
nimmt, und daher aus diesem Grunde die Erwär-
mung der Fläche geringer wird. Man hat aber auch
schließen wollen, die Stärke der erwärmenden Kraft
der Sonnenstralen werde in eben dieser Verhältniß,
und folglich die ganze Wirkung nach dem Quadrate
dieses Sinus geringer. Letzteres aber, welches bey
der Theorie des Stoßes größerer Körper statt findet,
geht hier nicht an, weil die Fläche in Vergleichung
gegen der Feinheit der Lichtstrahlen, als sehr höcke-
richt angesehen werden muß, und weil auf der Fläche
eines Körpers Kräfte sich äußern, die das Licht von
seinem Wege ableiten, und ganz andere Einfalls-
winkel hervorbringen, und überdieß vielmehr darauf
zu sehen ist, wie viel von dem auffallenden Lichte

wirklich

Die Dimenſion.
rometerhoͤhe ſey. Die Subtangente dieſer logarith-
miſchen Linie druͤcket den Grad der Elaſticitaͤt der
Luft aus, und iſt beſtaͤndig, wenn die Waͤrme be-
ſtaͤndig iſt. Wird aber die Waͤrme groͤßer, ſo wird
die Elaſticitaͤt ſtaͤrker, und die Subtangente in glei-
cher Verhaͤltniß verlaͤngert. Jſt die Waͤrme in ver-
ſchiedenen Hoͤhen ungleich, ſo iſt auch dieſe Subtan-
gente ungleich, und die krumme Linie mehr oder min-
der von der logarithmiſchen verſchieden ꝛc.

§. 731.

Die Jntenſitaͤt nimmt aber nicht nur mit der Auf-
haͤufung der Subſtanzen, Materien, Kraͤften ꝛc. zu,
ſondern ſie veraͤndert ſich auch nach der Art, wie die
Kraͤfte wirken, und in ſolchen Faͤllen richtet ſie ſich
gewoͤhnlich nach dem Sinu incidentiae, wie wohl ſich
auch in vielen Faͤllen nur die Groͤße darnach richtet.
So z. E. kann man leicht zeigen, daß die Anzahl
oder Menge der Sonnenſtralen, die ſchief auf eine
Flaͤche fallen, in Verhaͤltniß dieſes Sinus zu- und ab-
nimmt, und daher aus dieſem Grunde die Erwaͤr-
mung der Flaͤche geringer wird. Man hat aber auch
ſchließen wollen, die Staͤrke der erwaͤrmenden Kraft
der Sonnenſtralen werde in eben dieſer Verhaͤltniß,
und folglich die ganze Wirkung nach dem Quadrate
dieſes Sinus geringer. Letzteres aber, welches bey
der Theorie des Stoßes groͤßerer Koͤrper ſtatt findet,
geht hier nicht an, weil die Flaͤche in Vergleichung
gegen der Feinheit der Lichtſtrahlen, als ſehr hoͤcke-
richt angeſehen werden muß, und weil auf der Flaͤche
eines Koͤrpers Kraͤfte ſich aͤußern, die das Licht von
ſeinem Wege ableiten, und ganz andere Einfalls-
winkel hervorbringen, und uͤberdieß vielmehr darauf
zu ſehen iſt, wie viel von dem auffallenden Lichte

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[351/0359] Die Dimenſion. rometerhoͤhe ſey. Die Subtangente dieſer logarith- miſchen Linie druͤcket den Grad der Elaſticitaͤt der Luft aus, und iſt beſtaͤndig, wenn die Waͤrme be- ſtaͤndig iſt. Wird aber die Waͤrme groͤßer, ſo wird die Elaſticitaͤt ſtaͤrker, und die Subtangente in glei- cher Verhaͤltniß verlaͤngert. Jſt die Waͤrme in ver- ſchiedenen Hoͤhen ungleich, ſo iſt auch dieſe Subtan- gente ungleich, und die krumme Linie mehr oder min- der von der logarithmiſchen verſchieden ꝛc. §. 731. Die Jntenſitaͤt nimmt aber nicht nur mit der Auf- haͤufung der Subſtanzen, Materien, Kraͤften ꝛc. zu, ſondern ſie veraͤndert ſich auch nach der Art, wie die Kraͤfte wirken, und in ſolchen Faͤllen richtet ſie ſich gewoͤhnlich nach dem Sinu incidentiae, wie wohl ſich auch in vielen Faͤllen nur die Groͤße darnach richtet. So z. E. kann man leicht zeigen, daß die Anzahl oder Menge der Sonnenſtralen, die ſchief auf eine Flaͤche fallen, in Verhaͤltniß dieſes Sinus zu- und ab- nimmt, und daher aus dieſem Grunde die Erwaͤr- mung der Flaͤche geringer wird. Man hat aber auch ſchließen wollen, die Staͤrke der erwaͤrmenden Kraft der Sonnenſtralen werde in eben dieſer Verhaͤltniß, und folglich die ganze Wirkung nach dem Quadrate dieſes Sinus geringer. Letzteres aber, welches bey der Theorie des Stoßes groͤßerer Koͤrper ſtatt findet, geht hier nicht an, weil die Flaͤche in Vergleichung gegen der Feinheit der Lichtſtrahlen, als ſehr hoͤcke- richt angeſehen werden muß, und weil auf der Flaͤche eines Koͤrpers Kraͤfte ſich aͤußern, die das Licht von ſeinem Wege ableiten, und ganz andere Einfalls- winkel hervorbringen, und uͤberdieß vielmehr darauf zu ſehen iſt, wie viel von dem auffallenden Lichte wirklich

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/359>, abgerufen am 21.11.2024.