Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.Das Allgemeine der Größe. rection schlechthin einfach genommen wird, mit demBegriffe des bloßen Fortrückens vermenget etc. Es ist unnöthig anzumerken, daß, wenn man die Grund- sätze von der Bewegung festsetzen will, man bey der geradlinichten und gleichförmigen Bewegung an- fängt, und daraus zu bestimmen, wie vielerley Ein- heiten und Maaßstäbe bey der Bewegung, das ist bey der bloßen Veränderung des Ortes vorkommen. Wiederum (l. cit. §. 190.), mutatio minima est vnici minimi in vnico minimo successio. Die klein- ste Veränderung ist nichts (§. 685.), das unicum minimum succedens ebenfalls nichts. Und wenn die Veränderung in mehrerm vorgeht, so ist sie nicht intensiue, sondern extensiue größer. Hingegen wür- de die Geschwindigkeit der Veränderung ehender eine Art von Jntensität abgegeben haben, weil die Kräfte, die sie hervorbringen, kräftiger, impetuoser, stärker wirken etc. Doch wir wollen keine weitläuf- tigere Beyspiele anführen. Es wären diese schon ge- nug, daß man denken sollte, das metaphysisch rich- tige sey mathematisch unrichtig, und hinwiederum (§. 682. 685.). Der Unterschied kömmt fast immer darauf an, daß die Philosophen abstrahiren, und bloß nach den Aehnlichkeiten analysiren, die Ma- thematiker aber auflösen und zergliedern, (§. 525. 683.). Man wird in den §. 452-462. noch mehrere hieher dienende Anmerkungen finden. Und daraus, eben so, wie aus dem 189. und folgenden §§, wo von wesentlichen Eintheilungen die Rede war, leicht sehen, daß das Auflösen und Zergliedern dem Ma- thematiker nicht eigen ist, sondern aus guten Grün- den auch von dem Philosophen vorgenommen wer- den Lamb. Archit. II. B. X
Das Allgemeine der Groͤße. rection ſchlechthin einfach genommen wird, mit demBegriffe des bloßen Fortruͤckens vermenget ꝛc. Es iſt unnoͤthig anzumerken, daß, wenn man die Grund- ſaͤtze von der Bewegung feſtſetzen will, man bey der geradlinichten und gleichfoͤrmigen Bewegung an- faͤngt, und daraus zu beſtimmen, wie vielerley Ein- heiten und Maaßſtaͤbe bey der Bewegung, das iſt bey der bloßen Veraͤnderung des Ortes vorkommen. Wiederum (l. cit. §. 190.), mutatio minima eſt vnici minimi in vnico minimo ſucceſſio. Die klein- ſte Veraͤnderung iſt nichts (§. 685.), das unicum minimum ſuccedens ebenfalls nichts. Und wenn die Veraͤnderung in mehrerm vorgeht, ſo iſt ſie nicht intenſiue, ſondern extenſiue groͤßer. Hingegen wuͤr- de die Geſchwindigkeit der Veraͤnderung ehender eine Art von Jntenſitaͤt abgegeben haben, weil die Kraͤfte, die ſie hervorbringen, kraͤftiger, impetuoſer, ſtaͤrker wirken ꝛc. Doch wir wollen keine weitlaͤuf- tigere Beyſpiele anfuͤhren. Es waͤren dieſe ſchon ge- nug, daß man denken ſollte, das metaphyſiſch rich- tige ſey mathematiſch unrichtig, und hinwiederum (§. 682. 685.). Der Unterſchied koͤmmt faſt immer darauf an, daß die Philoſophen abſtrahiren, und bloß nach den Aehnlichkeiten analyſiren, die Ma- thematiker aber aufloͤſen und zergliedern, (§. 525. 683.). Man wird in den §. 452-462. noch mehrere hieher dienende Anmerkungen finden. Und daraus, eben ſo, wie aus dem 189. und folgenden §§, wo von weſentlichen Eintheilungen die Rede war, leicht ſehen, daß das Aufloͤſen und Zergliedern dem Ma- thematiker nicht eigen iſt, ſondern aus guten Gruͤn- den auch von dem Philoſophen vorgenommen wer- den Lamb. Archit. II. B. X
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Das Allgemeine der Groͤße.
rection ſchlechthin einfach genommen wird, mit dem
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iſt unnoͤthig anzumerken, daß, wenn man die Grund-
ſaͤtze von der Bewegung feſtſetzen will, man bey der
geradlinichten und gleichfoͤrmigen Bewegung an-
faͤngt, und daraus zu beſtimmen, wie vielerley Ein-
heiten und Maaßſtaͤbe bey der Bewegung, das iſt
bey der bloßen Veraͤnderung des Ortes vorkommen.
Wiederum (l. cit. §. 190.), mutatio minima eſt
vnici minimi in vnico minimo ſucceſſio. Die klein-
ſte Veraͤnderung iſt nichts (§. 685.), das unicum
minimum ſuccedens ebenfalls nichts. Und wenn die
Veraͤnderung in mehrerm vorgeht, ſo iſt ſie nicht
intenſiue, ſondern extenſiue groͤßer. Hingegen wuͤr-
de die Geſchwindigkeit der Veraͤnderung ehender
eine Art von Jntenſitaͤt abgegeben haben, weil die
Kraͤfte, die ſie hervorbringen, kraͤftiger, impetuoſer,
ſtaͤrker wirken ꝛc. Doch wir wollen keine weitlaͤuf-
tigere Beyſpiele anfuͤhren. Es waͤren dieſe ſchon ge-
nug, daß man denken ſollte, das metaphyſiſch rich-
tige ſey mathematiſch unrichtig, und hinwiederum
(§. 682. 685.). Der Unterſchied koͤmmt faſt immer
darauf an, daß die Philoſophen abſtrahiren, und
bloß nach den Aehnlichkeiten analyſiren, die Ma-
thematiker aber aufloͤſen und zergliedern, (§. 525.
683.). Man wird in den §. 452-462. noch mehrere
hieher dienende Anmerkungen finden. Und daraus,
eben ſo, wie aus dem 189. und folgenden §§, wo
von weſentlichen Eintheilungen die Rede war, leicht
ſehen, daß das Aufloͤſen und Zergliedern dem Ma-
thematiker nicht eigen iſt, ſondern aus guten Gruͤn-
den auch von dem Philoſophen vorgenommen wer-
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