in andern Sachen oder an andern Orten auf eine merkliche Art äußern. So zieht sich bey einem Kran- ken ein Uebel öfters in dem Leibe herum, wenn es durch die Arzeneyen weder ganz vertheilet noch weg- geschafft, sondern nur von dem Orte, da es war, vertrieben wird. Jn der Natur geschieht dieses be- sonders in Absicht auf diejenigen Kräfte, die, wenn sie schon angewandt sind, und ihre Wirkung in einer Sache gethan haben, theils sich aufs neue wiederum aufhäufen, theils auch in solche Materien übergehen, wo sie zu neuen Wirkungen bereits zubereiteten Stoff finden.
§. 667.
Jns besondere aber, da man die Endigung einer Wirkung aus dem Beharrungsstande der Sache schließt (§. 665.), hat man darauf zu sehen, wie sich dieselbe dem Beharrungsstande nähert. Wir haben bereits oben (§. 558. 561.) in Absicht auf alle drey Arten von Kräften angemerket, daß dieses entweder oscillationsweise oder asymtotenweise geschieht. Jm ersten Falle nähert sie sich gewöhnlich anfangs lang- samer und nachgehends dergestalt geschwinder, daß sie gleichsam von einem Excesse zu dem andern über- geht, und sodann von diesem wiederum zu jenem zu- rücke kehret, bis sie sich nach und nach, und wenn nicht neue Ursachen inzwischen hinzukommen, ergiebt. Auf diese Art wechseln öfters starke Sturmwinde aus entgegengesetzten Gegenden mit einander ab, und auf ein starkes und schnelles Steigen des Barometers erfolget, besonders zu Winterszeit bald ein starkes und schnelles Fallen, und hinwiederum auf dieses jenes. So mag es auch nach lange anhaltendem Regen- wetter einige helle Tage geben. Wenn aber dadurch
noch
XXI. Hauptſtuͤck.
in andern Sachen oder an andern Orten auf eine merkliche Art aͤußern. So zieht ſich bey einem Kran- ken ein Uebel oͤfters in dem Leibe herum, wenn es durch die Arzeneyen weder ganz vertheilet noch weg- geſchafft, ſondern nur von dem Orte, da es war, vertrieben wird. Jn der Natur geſchieht dieſes be- ſonders in Abſicht auf diejenigen Kraͤfte, die, wenn ſie ſchon angewandt ſind, und ihre Wirkung in einer Sache gethan haben, theils ſich aufs neue wiederum aufhaͤufen, theils auch in ſolche Materien uͤbergehen, wo ſie zu neuen Wirkungen bereits zubereiteten Stoff finden.
§. 667.
Jns beſondere aber, da man die Endigung einer Wirkung aus dem Beharrungsſtande der Sache ſchließt (§. 665.), hat man darauf zu ſehen, wie ſich dieſelbe dem Beharrungsſtande naͤhert. Wir haben bereits oben (§. 558. 561.) in Abſicht auf alle drey Arten von Kraͤften angemerket, daß dieſes entweder oſcillationsweiſe oder aſymtotenweiſe geſchieht. Jm erſten Falle naͤhert ſie ſich gewoͤhnlich anfangs lang- ſamer und nachgehends dergeſtalt geſchwinder, daß ſie gleichſam von einem Exceſſe zu dem andern uͤber- geht, und ſodann von dieſem wiederum zu jenem zu- ruͤcke kehret, bis ſie ſich nach und nach, und wenn nicht neue Urſachen inzwiſchen hinzukommen, ergiebt. Auf dieſe Art wechſeln oͤfters ſtarke Sturmwinde aus entgegengeſetzten Gegenden mit einander ab, und auf ein ſtarkes und ſchnelles Steigen des Barometers erfolget, beſonders zu Winterszeit bald ein ſtarkes und ſchnelles Fallen, und hinwiederum auf dieſes jenes. So mag es auch nach lange anhaltendem Regen- wetter einige helle Tage geben. Wenn aber dadurch
noch
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XXI. Hauptſtuͤck.
in andern Sachen oder an andern Orten auf eine
merkliche Art aͤußern. So zieht ſich bey einem Kran-
ken ein Uebel oͤfters in dem Leibe herum, wenn es
durch die Arzeneyen weder ganz vertheilet noch weg-
geſchafft, ſondern nur von dem Orte, da es war,
vertrieben wird. Jn der Natur geſchieht dieſes be-
ſonders in Abſicht auf diejenigen Kraͤfte, die, wenn
ſie ſchon angewandt ſind, und ihre Wirkung in einer
Sache gethan haben, theils ſich aufs neue wiederum
aufhaͤufen, theils auch in ſolche Materien uͤbergehen,
wo ſie zu neuen Wirkungen bereits zubereiteten Stoff
finden.
§. 667.
Jns beſondere aber, da man die Endigung einer
Wirkung aus dem Beharrungsſtande der Sache
ſchließt (§. 665.), hat man darauf zu ſehen, wie ſich
dieſelbe dem Beharrungsſtande naͤhert. Wir haben
bereits oben (§. 558. 561.) in Abſicht auf alle drey
Arten von Kraͤften angemerket, daß dieſes entweder
oſcillationsweiſe oder aſymtotenweiſe geſchieht. Jm
erſten Falle naͤhert ſie ſich gewoͤhnlich anfangs lang-
ſamer und nachgehends dergeſtalt geſchwinder, daß
ſie gleichſam von einem Exceſſe zu dem andern uͤber-
geht, und ſodann von dieſem wiederum zu jenem zu-
ruͤcke kehret, bis ſie ſich nach und nach, und wenn
nicht neue Urſachen inzwiſchen hinzukommen, ergiebt.
Auf dieſe Art wechſeln oͤfters ſtarke Sturmwinde aus
entgegengeſetzten Gegenden mit einander ab, und auf
ein ſtarkes und ſchnelles Steigen des Barometers
erfolget, beſonders zu Winterszeit bald ein ſtarkes
und ſchnelles Fallen, und hinwiederum auf dieſes jenes.
So mag es auch nach lange anhaltendem Regen-
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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/300>, abgerufen am 22.11.2024.
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