tzen sagen, daß die wesentlichen Accidenzen Eigen- schaften, die veränderlichen aber Modificationen sind. Fügen wir aber diesen Prädicaten die Bestimmung einer Substanz oder des Substantialen bey, so werden diese Sätze dadurch identificirt, und wir kön- nen sagen: die wesentlichen Accidenzen sind Ei- genschaften, die veränderlichen aber Modifica- tionen des Substantialen.
§. 632.
Dieser Satz ist nun dadurch wahr, und die Ein- theilung, darauf er sich gründet richtig, daß wir das Substantiale schlechthin, als einen einfachen Begriff ansehen, und bey diesem Begriffe von allem abstra- hiren, was dem Substantialen, auf welche Art es immer sey, anhängig ist. Denn da in der That et- was einfaches dabey zum Grunde liegt, so sind wir befugt, dieses besonders heraus zu nehmen, und es zu benennen, und zu dieser Benennung ist der Aus- druck: das Substantiale, nicht unschicklich. Nimmt man nun die wesentlichen Accidenzen mit dem Sub- stantialen in einen Begriff zusammen, so machen sie zusammen genommen das Wesen der Substanz aus. Die veränderlichen Accidenzen aber sind die in der Substanz vorkommenden oder dabey möglichen Zu- fälligkeiten oder Modificationen.
§. 633.
Wir werden nun in einigen Sätzen angeben, wo- hin alles dieses dienen kann. Der erste ist folgender: Wenn das Prädicat eines bejahenden und wah- ren Satzes eine Substanz ist, so ist das Sub- ject desselben nothwendig auch eine Substanz, oder ein Begriff, in welchem der Begriff einer
oder
XX. Hauptſtuͤck.
tzen ſagen, daß die weſentlichen Accidenzen Eigen- ſchaften, die veraͤnderlichen aber Modificationen ſind. Fuͤgen wir aber dieſen Praͤdicaten die Beſtimmung einer Subſtanz oder des Subſtantialen bey, ſo werden dieſe Saͤtze dadurch identificirt, und wir koͤn- nen ſagen: die weſentlichen Accidenzen ſind Ei- genſchaften, die veraͤnderlichen aber Modifica- tionen des Subſtantialen.
§. 632.
Dieſer Satz iſt nun dadurch wahr, und die Ein- theilung, darauf er ſich gruͤndet richtig, daß wir das Subſtantiale ſchlechthin, als einen einfachen Begriff anſehen, und bey dieſem Begriffe von allem abſtra- hiren, was dem Subſtantialen, auf welche Art es immer ſey, anhaͤngig iſt. Denn da in der That et- was einfaches dabey zum Grunde liegt, ſo ſind wir befugt, dieſes beſonders heraus zu nehmen, und es zu benennen, und zu dieſer Benennung iſt der Aus- druck: das Subſtantiale, nicht unſchicklich. Nimmt man nun die weſentlichen Accidenzen mit dem Sub- ſtantialen in einen Begriff zuſammen, ſo machen ſie zuſammen genommen das Weſen der Subſtanz aus. Die veraͤnderlichen Accidenzen aber ſind die in der Subſtanz vorkommenden oder dabey moͤglichen Zu- faͤlligkeiten oder Modificationen.
§. 633.
Wir werden nun in einigen Saͤtzen angeben, wo- hin alles dieſes dienen kann. Der erſte iſt folgender: Wenn das Praͤdicat eines bejahenden und wah- ren Satzes eine Subſtanz iſt, ſo iſt das Sub- ject deſſelben nothwendig auch eine Subſtanz, oder ein Begriff, in welchem der Begriff einer
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XX. Hauptſtuͤck.
tzen ſagen, daß die weſentlichen Accidenzen Eigen-
ſchaften, die veraͤnderlichen aber Modificationen ſind.
Fuͤgen wir aber dieſen Praͤdicaten die Beſtimmung
einer Subſtanz oder des Subſtantialen bey, ſo
werden dieſe Saͤtze dadurch identificirt, und wir koͤn-
nen ſagen: die weſentlichen Accidenzen ſind Ei-
genſchaften, die veraͤnderlichen aber Modifica-
tionen des Subſtantialen.
§. 632.
Dieſer Satz iſt nun dadurch wahr, und die Ein-
theilung, darauf er ſich gruͤndet richtig, daß wir das
Subſtantiale ſchlechthin, als einen einfachen Begriff
anſehen, und bey dieſem Begriffe von allem abſtra-
hiren, was dem Subſtantialen, auf welche Art es
immer ſey, anhaͤngig iſt. Denn da in der That et-
was einfaches dabey zum Grunde liegt, ſo ſind wir
befugt, dieſes beſonders heraus zu nehmen, und es
zu benennen, und zu dieſer Benennung iſt der Aus-
druck: das Subſtantiale, nicht unſchicklich. Nimmt
man nun die weſentlichen Accidenzen mit dem Sub-
ſtantialen in einen Begriff zuſammen, ſo machen ſie
zuſammen genommen das Weſen der Subſtanz aus.
Die veraͤnderlichen Accidenzen aber ſind die in der
Subſtanz vorkommenden oder dabey moͤglichen Zu-
faͤlligkeiten oder Modificationen.
§. 633.
Wir werden nun in einigen Saͤtzen angeben, wo-
hin alles dieſes dienen kann. Der erſte iſt folgender:
Wenn das Praͤdicat eines bejahenden und wah-
ren Satzes eine Subſtanz iſt, ſo iſt das Sub-
ject deſſelben nothwendig auch eine Subſtanz,
oder ein Begriff, in welchem der Begriff einer
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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/274>, abgerufen am 21.11.2024.
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