hinzu gesetzt werden, bis man die Analogie E : A = C : M vollzählig hat.
5°. Aus diesen an sich einfachern Fällen lassen sich nun leicht zusammengesetztere gedenken, wo man nämlich die Wirkung A in ihre Theile zerglie- dern, und sowohl für jeden Theil, als für ihre Zusammensetzung und Verbindung, und öfters auch zu der Vorbereitung, Veranstaltung, Ver- anlassung und zur Vereitelung der Hindernisse, Mittel suchen muß. Denn für so verwickelte Fälle lassen sich nicht so leicht einfache Analo- gien finden.
§. 604.
Da die genaue Kenntniß einer jeden Wirkung, für sich betrachtet, eine ausführliche Vergleichung der Sache vor und nach der Veränderung voraussetzt (§. 586. seqq.), so setzet die Vergleichung zwoer Wir- kungen zwo solche Vergleichungen voraus. Dem- nach müssen die Sachen und Umstände, in welchen die Wirkungen A und E vorgehen sollen, vor und nach der Veränderung mit einander verglichen wer- den. Thut man dieses stückweise durch alle Theile, so läßt sich, öfters die Ursache von A, welche man vermittelst der Vergleichung mit E suchet, unmit- telbar selbst finden, weil man die vorhin (§. 593. seqq.) angegebenen Criteria dazu gebrauchen kann. Jndessen kann dennoch die Vergleichung mit E dabey leichter auf die Spur führen, weil man die Ursache C kennet, und folglich durch alle Theile sehen kann, wie fern sie diese Criteria an sich hat, und folglich zu A brauchbar ist.
§. 605.
Gebraucht man aber zur Entdeckung des Mittels oder der Ursache M die vorhin (§. 603.) angegebene
Ana-
Lamb. Archit.II.B. P
Urſachen und Wirkungen.
hinzu geſetzt werden, bis man die Analogie E : A = C : M vollzaͤhlig hat.
5°. Aus dieſen an ſich einfachern Faͤllen laſſen ſich nun leicht zuſammengeſetztere gedenken, wo man naͤmlich die Wirkung A in ihre Theile zerglie- dern, und ſowohl fuͤr jeden Theil, als fuͤr ihre Zuſammenſetzung und Verbindung, und oͤfters auch zu der Vorbereitung, Veranſtaltung, Ver- anlaſſung und zur Vereitelung der Hinderniſſe, Mittel ſuchen muß. Denn fuͤr ſo verwickelte Faͤlle laſſen ſich nicht ſo leicht einfache Analo- gien finden.
§. 604.
Da die genaue Kenntniß einer jeden Wirkung, fuͤr ſich betrachtet, eine ausfuͤhrliche Vergleichung der Sache vor und nach der Veraͤnderung vorausſetzt (§. 586. ſeqq.), ſo ſetzet die Vergleichung zwoer Wir- kungen zwo ſolche Vergleichungen voraus. Dem- nach muͤſſen die Sachen und Umſtaͤnde, in welchen die Wirkungen A und E vorgehen ſollen, vor und nach der Veraͤnderung mit einander verglichen wer- den. Thut man dieſes ſtuͤckweiſe durch alle Theile, ſo laͤßt ſich, oͤfters die Urſache von A, welche man vermittelſt der Vergleichung mit E ſuchet, unmit- telbar ſelbſt finden, weil man die vorhin (§. 593. ſeqq.) angegebenen Criteria dazu gebrauchen kann. Jndeſſen kann dennoch die Vergleichung mit E dabey leichter auf die Spur fuͤhren, weil man die Urſache C kennet, und folglich durch alle Theile ſehen kann, wie fern ſie dieſe Criteria an ſich hat, und folglich zu A brauchbar iſt.
§. 605.
Gebraucht man aber zur Entdeckung des Mittels oder der Urſache M die vorhin (§. 603.) angegebene
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Lamb. Archit.II.B. P
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Urſachen und Wirkungen.
hinzu geſetzt werden, bis man die Analogie
E : A = C : M vollzaͤhlig hat.
5°. Aus dieſen an ſich einfachern Faͤllen laſſen ſich
nun leicht zuſammengeſetztere gedenken, wo man
naͤmlich die Wirkung A in ihre Theile zerglie-
dern, und ſowohl fuͤr jeden Theil, als fuͤr ihre
Zuſammenſetzung und Verbindung, und oͤfters
auch zu der Vorbereitung, Veranſtaltung, Ver-
anlaſſung und zur Vereitelung der Hinderniſſe,
Mittel ſuchen muß. Denn fuͤr ſo verwickelte
Faͤlle laſſen ſich nicht ſo leicht einfache Analo-
gien finden.
§. 604.
Da die genaue Kenntniß einer jeden Wirkung, fuͤr
ſich betrachtet, eine ausfuͤhrliche Vergleichung der
Sache vor und nach der Veraͤnderung vorausſetzt
(§. 586. ſeqq.), ſo ſetzet die Vergleichung zwoer Wir-
kungen zwo ſolche Vergleichungen voraus. Dem-
nach muͤſſen die Sachen und Umſtaͤnde, in welchen
die Wirkungen A und E vorgehen ſollen, vor und
nach der Veraͤnderung mit einander verglichen wer-
den. Thut man dieſes ſtuͤckweiſe durch alle Theile,
ſo laͤßt ſich, oͤfters die Urſache von A, welche man
vermittelſt der Vergleichung mit E ſuchet, unmit-
telbar ſelbſt finden, weil man die vorhin (§. 593.
ſeqq.) angegebenen Criteria dazu gebrauchen kann.
Jndeſſen kann dennoch die Vergleichung mit E dabey
leichter auf die Spur fuͤhren, weil man die Urſache C
kennet, und folglich durch alle Theile ſehen kann, wie
fern ſie dieſe Criteria an ſich hat, und folglich zu A
brauchbar iſt.
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Gebraucht man aber zur Entdeckung des Mittels
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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/233>, abgerufen am 16.07.2024.
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