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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.

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III. Hauptstück. Erste Grundsätze
§. 77.

Die Einheit, nebst den aus ihrer Wiederholung
erwachsenden Zahlen, ist der Gegenstand der Arith-
metic, und darinn längst wissenschaftlich abgehandelt.
Die Grundsätze sind folgende:

1°. Jede Zahl ist sich selbst gleich.
2°. Jede Zahl ist von jeder größern oder kleinern
nothwendig verschieden.
3°. Jede Zahl bezieht sich auf ihre Einheit, aus
deren Wiederholung sie erwächst.
4°. Zwo Zahlen, deren jede einer dritten Zahl
gleich ist, sind unter sich gleich.
5°. Zwo Zahlen, die ein gleicher Theil einer drit-
ten sind, sind unter sich gleich.
6°. Die Einheit ist die Basis der Grade.

Die Postulata aber sind folgende:

1°. Jede Zahl kann so vielmal genommen werden,
als man will.
2°. Jede Zahl kann als eine größere Einheit an-
gesehen werden.
3°. Zu jeder Zahl lassen sich noch Einheiten und
Zahlen hinzusetzen.
4°. So groß man eine Zahl nimmt, lassen sich
noch größere nehmen.
§. 78.

Auf dem zweyten von diesen Postulatis beruht das
characteristische Zahlengebäude, weil man in demsel-
ben die Zahlen 10, 100, 1000 etc. als neue Einheiten
ansieht, und ihren Werth durch die Stelle oder Rang-
ordnung andeutet. Auf eben diesem Postulato beruht
auch die Theorie der so genannten Dignitäten und
Dimensionen. Denn nimmt man z. E. die Zahl 6

sechs-
III. Hauptſtuͤck. Erſte Grundſaͤtze
§. 77.

Die Einheit, nebſt den aus ihrer Wiederholung
erwachſenden Zahlen, iſt der Gegenſtand der Arith-
metic, und darinn laͤngſt wiſſenſchaftlich abgehandelt.
Die Grundſaͤtze ſind folgende:

1°. Jede Zahl iſt ſich ſelbſt gleich.
2°. Jede Zahl iſt von jeder groͤßern oder kleinern
nothwendig verſchieden.
3°. Jede Zahl bezieht ſich auf ihre Einheit, aus
deren Wiederholung ſie erwaͤchſt.
4°. Zwo Zahlen, deren jede einer dritten Zahl
gleich iſt, ſind unter ſich gleich.
5°. Zwo Zahlen, die ein gleicher Theil einer drit-
ten ſind, ſind unter ſich gleich.
6°. Die Einheit iſt die Baſis der Grade.

Die Poſtulata aber ſind folgende:

1°. Jede Zahl kann ſo vielmal genommen werden,
als man will.
2°. Jede Zahl kann als eine groͤßere Einheit an-
geſehen werden.
3°. Zu jeder Zahl laſſen ſich noch Einheiten und
Zahlen hinzuſetzen.
4°. So groß man eine Zahl nimmt, laſſen ſich
noch groͤßere nehmen.
§. 78.

Auf dem zweyten von dieſen Poſtulatis beruht das
characteriſtiſche Zahlengebaͤude, weil man in demſel-
ben die Zahlen 10, 100, 1000 ꝛc. als neue Einheiten
anſieht, und ihren Werth durch die Stelle oder Rang-
ordnung andeutet. Auf eben dieſem Poſtulato beruht
auch die Theorie der ſo genannten Dignitaͤten und
Dimenſionen. Denn nimmt man z. E. die Zahl 6

ſechs-
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[60/0096] III. Hauptſtuͤck. Erſte Grundſaͤtze §. 77. Die Einheit, nebſt den aus ihrer Wiederholung erwachſenden Zahlen, iſt der Gegenſtand der Arith- metic, und darinn laͤngſt wiſſenſchaftlich abgehandelt. Die Grundſaͤtze ſind folgende: 1°. Jede Zahl iſt ſich ſelbſt gleich. 2°. Jede Zahl iſt von jeder groͤßern oder kleinern nothwendig verſchieden. 3°. Jede Zahl bezieht ſich auf ihre Einheit, aus deren Wiederholung ſie erwaͤchſt. 4°. Zwo Zahlen, deren jede einer dritten Zahl gleich iſt, ſind unter ſich gleich. 5°. Zwo Zahlen, die ein gleicher Theil einer drit- ten ſind, ſind unter ſich gleich. 6°. Die Einheit iſt die Baſis der Grade. Die Poſtulata aber ſind folgende: 1°. Jede Zahl kann ſo vielmal genommen werden, als man will. 2°. Jede Zahl kann als eine groͤßere Einheit an- geſehen werden. 3°. Zu jeder Zahl laſſen ſich noch Einheiten und Zahlen hinzuſetzen. 4°. So groß man eine Zahl nimmt, laſſen ſich noch groͤßere nehmen. §. 78. Auf dem zweyten von dieſen Poſtulatis beruht das characteriſtiſche Zahlengebaͤude, weil man in demſel- ben die Zahlen 10, 100, 1000 ꝛc. als neue Einheiten anſieht, und ihren Werth durch die Stelle oder Rang- ordnung andeutet. Auf eben dieſem Poſtulato beruht auch die Theorie der ſo genannten Dignitaͤten und Dimenſionen. Denn nimmt man z. E. die Zahl 6 ſechs-

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/96>, abgerufen am 24.11.2024.