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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.

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Das Volle und das Durchgängige.
Das will nun sagen, daß jedes Buch seinem Jnhalte,
Format, Band, Sprache, Alter etc. nach eine und
eben dieselbe Stelle finde. Hier können nun die Aus-
nahmen nicht so gemacht werden, daß man jeder
etwas abbricht, wie in den vorhin (§. 366.) angeführ-
ten Beyspielen, sondern wenn nicht alle zugleich er-
halten werden können, so werden einige ganz aus der
Acht gelassen, und die erheblichere oder auch die mei-
sten erhalten. Man sieht leicht, daß hier die Größe
und Summe der Ausnahmen von jeder Absicht nach
ganzen Zahlen geschätzet werden müsse.

§. 371.

Wir können endlich noch den Unterschied bemerken,
der sich zwischen der Summe einzelner einfacher
Vollkommenheiten
und zwischen einer wirklich zu-
sammengesetzten Vollkommenheit
befindet. Er-
stere hat statt, wenn jede Absicht durch besondere Mit-
tel und für sich erhalten wird, letztere aber, wenn eben
die Mittel zu jeden zugleich dienen. Der Unterschied
hiebey kömmt auf das Addiren und das Multipliciren
an, und dieses hat in Absicht auf die Berechnung der
Größe der Vollkommenheit seine Folgen. Ein Jn-
strument, womit man z. E. in der practischen Geo-
metrie zugleich Parallel, Perpendicularlinien, und
über dieß noch Linien unter jeden fürgegebenen Win-
keln ziehen kann, ist allerdings vollkommener, als
wo zu jeden ein besonder Jnstrument erfordert wird.
Das einfachste zu diesen Absichten wird ein gleich-
schenklichter rechtwinklichter Triangel seyn, dessen bey-
de Schenkel nach den Tangenten in fünf und vierzig
Grade getheilet sind.



Zusatz

Das Volle und das Durchgaͤngige.
Das will nun ſagen, daß jedes Buch ſeinem Jnhalte,
Format, Band, Sprache, Alter ꝛc. nach eine und
eben dieſelbe Stelle finde. Hier koͤnnen nun die Aus-
nahmen nicht ſo gemacht werden, daß man jeder
etwas abbricht, wie in den vorhin (§. 366.) angefuͤhr-
ten Beyſpielen, ſondern wenn nicht alle zugleich er-
halten werden koͤnnen, ſo werden einige ganz aus der
Acht gelaſſen, und die erheblichere oder auch die mei-
ſten erhalten. Man ſieht leicht, daß hier die Groͤße
und Summe der Ausnahmen von jeder Abſicht nach
ganzen Zahlen geſchaͤtzet werden muͤſſe.

§. 371.

Wir koͤnnen endlich noch den Unterſchied bemerken,
der ſich zwiſchen der Summe einzelner einfacher
Vollkommenheiten
und zwiſchen einer wirklich zu-
ſammengeſetzten Vollkommenheit
befindet. Er-
ſtere hat ſtatt, wenn jede Abſicht durch beſondere Mit-
tel und fuͤr ſich erhalten wird, letztere aber, wenn eben
die Mittel zu jeden zugleich dienen. Der Unterſchied
hiebey koͤmmt auf das Addiren und das Multipliciren
an, und dieſes hat in Abſicht auf die Berechnung der
Groͤße der Vollkommenheit ſeine Folgen. Ein Jn-
ſtrument, womit man z. E. in der practiſchen Geo-
metrie zugleich Parallel, Perpendicularlinien, und
uͤber dieß noch Linien unter jeden fuͤrgegebenen Win-
keln ziehen kann, iſt allerdings vollkommener, als
wo zu jeden ein beſonder Jnſtrument erfordert wird.
Das einfachſte zu dieſen Abſichten wird ein gleich-
ſchenklichter rechtwinklichter Triangel ſeyn, deſſen bey-
de Schenkel nach den Tangenten in fuͤnf und vierzig
Grade getheilet ſind.



Zuſatz
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[367/0403] Das Volle und das Durchgaͤngige. Das will nun ſagen, daß jedes Buch ſeinem Jnhalte, Format, Band, Sprache, Alter ꝛc. nach eine und eben dieſelbe Stelle finde. Hier koͤnnen nun die Aus- nahmen nicht ſo gemacht werden, daß man jeder etwas abbricht, wie in den vorhin (§. 366.) angefuͤhr- ten Beyſpielen, ſondern wenn nicht alle zugleich er- halten werden koͤnnen, ſo werden einige ganz aus der Acht gelaſſen, und die erheblichere oder auch die mei- ſten erhalten. Man ſieht leicht, daß hier die Groͤße und Summe der Ausnahmen von jeder Abſicht nach ganzen Zahlen geſchaͤtzet werden muͤſſe. §. 371. Wir koͤnnen endlich noch den Unterſchied bemerken, der ſich zwiſchen der Summe einzelner einfacher Vollkommenheiten und zwiſchen einer wirklich zu- ſammengeſetzten Vollkommenheit befindet. Er- ſtere hat ſtatt, wenn jede Abſicht durch beſondere Mit- tel und fuͤr ſich erhalten wird, letztere aber, wenn eben die Mittel zu jeden zugleich dienen. Der Unterſchied hiebey koͤmmt auf das Addiren und das Multipliciren an, und dieſes hat in Abſicht auf die Berechnung der Groͤße der Vollkommenheit ſeine Folgen. Ein Jn- ſtrument, womit man z. E. in der practiſchen Geo- metrie zugleich Parallel, Perpendicularlinien, und uͤber dieß noch Linien unter jeden fuͤrgegebenen Win- keln ziehen kann, iſt allerdings vollkommener, als wo zu jeden ein beſonder Jnſtrument erfordert wird. Das einfachſte zu dieſen Abſichten wird ein gleich- ſchenklichter rechtwinklichter Triangel ſeyn, deſſen bey- de Schenkel nach den Tangenten in fuͤnf und vierzig Grade getheilet ſind. Zuſatz

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/403>, abgerufen am 23.11.2024.