sondern die Unterschiede in der Sache selbst aufsuchen, und die Worte dabey als Prädicate gebrauchen, (§. 267.).
§. 269.
Wir kehren demnach zu dem §. 232. zurücke, und merken an, daß das Bindewörtchen ist dem ist nicht schlechthin entgegengesetzt wird, weil beyde nicht beysammen seyn können, und weil kein reales Mittel dazwischen statt hat, (§. 240. 241. 245.). Auf eben diese Art werden Sätze, in welchen Subjeck und Prädicat einerley ist, einander schlechthin ent- gegengesetzt, wenn in dem einen das Bindewört- chen ist, in dem andern das Bindewörtchen ist nicht vorkömmt, und sie sind es durchaus, unter eben den Bedingungen, unter denen wir oben (§. 242.) gesaget haben, daß sie einander durchaus wider- sprechend sind. Auf eine ähnliche Art setzten wir (§. 261.) das A dem nichtA und dem Nicht - A, oder überhaupt diese drey Ausdrücke einander entge- gen, und fanden, daß diese Ausdrücke mit behörigem Unterschiede auf Indiuidua und auf allgemeine Dinge angewandt werden müssen, weil bey den Indiuiduis das nichtA und das Nicht - A immer beysam- men ist (§. 261. N°. 6. 8.), bey allgemeinen Begrif- fen aber das A und das Nicht - A nicht zugleich beysammen seyn, aber zugleich weggelassen seyn kön- nen, (§. 265. N°. 1. 5. 6.).
§. 270.
Da überhaupt der Terminus infinitusNicht - A alle die Arten und Gattungen von Bestimmungen begreift, welche in jedem Indiuiduo, welches nicht A ist, das A ausschließen (§. 257. 262. N°. 10.), so
lassen
und das Nicht nothwendig ſeyn.
ſondern die Unterſchiede in der Sache ſelbſt aufſuchen, und die Worte dabey als Praͤdicate gebrauchen, (§. 267.).
§. 269.
Wir kehren demnach zu dem §. 232. zuruͤcke, und merken an, daß das Bindewoͤrtchen iſt dem iſt nicht ſchlechthin entgegengeſetzt wird, weil beyde nicht beyſammen ſeyn koͤnnen, und weil kein reales Mittel dazwiſchen ſtatt hat, (§. 240. 241. 245.). Auf eben dieſe Art werden Saͤtze, in welchen Subjeck und Praͤdicat einerley iſt, einander ſchlechthin ent- gegengeſetzt, wenn in dem einen das Bindewoͤrt- chen iſt, in dem andern das Bindewoͤrtchen iſt nicht vorkoͤmmt, und ſie ſind es durchaus, unter eben den Bedingungen, unter denen wir oben (§. 242.) geſaget haben, daß ſie einander durchaus wider- ſprechend ſind. Auf eine aͤhnliche Art ſetzten wir (§. 261.) das A dem nichtA und dem Nicht ‒ A, oder uͤberhaupt dieſe drey Ausdruͤcke einander entge- gen, und fanden, daß dieſe Ausdruͤcke mit behoͤrigem Unterſchiede auf Indiuidua und auf allgemeine Dinge angewandt werden muͤſſen, weil bey den Indiuiduis das nichtA und das Nicht ‒ A immer beyſam- men iſt (§. 261. N°. 6. 8.), bey allgemeinen Begrif- fen aber das A und das Nicht ‒ A nicht zugleich beyſammen ſeyn, aber zugleich weggelaſſen ſeyn koͤn- nen, (§. 265. N°. 1. 5. 6.).
§. 270.
Da uͤberhaupt der Terminus infinitusNicht ‒ A alle die Arten und Gattungen von Beſtimmungen begreift, welche in jedem Indiuiduo, welches nicht A iſt, das A ausſchließen (§. 257. 262. N°. 10.), ſo
laſſen
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und das Nicht nothwendig ſeyn.
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(§. 267.).
§. 269.
Wir kehren demnach zu dem §. 232. zuruͤcke, und
merken an, daß das Bindewoͤrtchen iſt dem iſt nicht
ſchlechthin entgegengeſetzt wird, weil beyde nicht
beyſammen ſeyn koͤnnen, und weil kein reales
Mittel dazwiſchen ſtatt hat, (§. 240. 241. 245.).
Auf eben dieſe Art werden Saͤtze, in welchen Subjeck
und Praͤdicat einerley iſt, einander ſchlechthin ent-
gegengeſetzt, wenn in dem einen das Bindewoͤrt-
chen iſt, in dem andern das Bindewoͤrtchen iſt nicht
vorkoͤmmt, und ſie ſind es durchaus, unter eben
den Bedingungen, unter denen wir oben (§. 242.)
geſaget haben, daß ſie einander durchaus wider-
ſprechend ſind. Auf eine aͤhnliche Art ſetzten wir
(§. 261.) das A dem nicht A und dem Nicht ‒ A,
oder uͤberhaupt dieſe drey Ausdruͤcke einander entge-
gen, und fanden, daß dieſe Ausdruͤcke mit behoͤrigem
Unterſchiede auf Indiuidua und auf allgemeine Dinge
angewandt werden muͤſſen, weil bey den Indiuiduis
das nicht A und das Nicht ‒ A immer beyſam-
men iſt (§. 261. N°. 6. 8.), bey allgemeinen Begrif-
fen aber das A und das Nicht ‒ A nicht zugleich
beyſammen ſeyn, aber zugleich weggelaſſen ſeyn koͤn-
nen, (§. 265. N°. 1. 5. 6.).
§. 270.
Da uͤberhaupt der Terminus infinitus Nicht ‒ A
alle die Arten und Gattungen von Beſtimmungen
begreift, welche in jedem Indiuiduo, welches nicht A
iſt, das A ausſchließen (§. 257. 262. N°. 10.), ſo
laſſen
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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/291>, abgerufen am 23.02.2025.
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