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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.

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V. Hauptstück.
zwanzig Arten von nächsten Umwegen im Schließen
(Dianoiol. §. 281. 306. 307.) etc. zum Beyspiele neh-
men. Denn dabey ist alles abgezählet. Die Ver-
nunftlehre hat ihre Unveränderlichkeit solchen ge-
nauen und vorgezählten Bestimmungen der Arten
großentheils zu danken, weil auf diese Art Verwir-
rungen, Lücken und Widersprüche ein für allemal
gehoben werden, und ganz wegfallen. Und wenn
die metaphysische Erkenntniß unveränderlich werden
soll; so wird es nicht wohl anders, als auf eben
die Art geschehen können.

§. 199.

Wir haben bereits schon einige mal angemerket,
daß die Eintheilungen in einzeln Absichten, wenn sie
richtig gemacht sind, als Abkürzungen dienen kön-
nen, und dieses hat besonders statt, wo wir, wie es
in specialen Theorien geschieht, die Dinge nicht in
allen, sondern nur in den dahin dienenden Absichten
betrachten, so wie sie z. E. in der Meßkunst in Ab-
sicht auf die Größe, in der Dynamic in Absicht auf
die Kräfte etc. betrachtet werden. Will man aber
einen Begriff, oder die Sache, die er vorstellet,
von allen Seiten betrachten, und die Theorie davon
in jeden Theilen vollständig machen; so ist es noth-
wendig, die Eintheilungen in jeden Absichten vorzu-
nehmen. Nun lassen sich diese Absichten füglich in
allgemeine Classen bringen, deren Vorzählung in der
Grundlehre vorkommen soll, ungeachtet sie darinn
nur unter sehr allgemeinen Begriffen vorgestellet wer-
den können. Wir merken demnach folgende an.

1°. Wenn die Sache ein aus soliden Theilen zu-
sammengesetztes Ganzes ist; so wird sie an sich
in diese Theile zerfällt oder zergliedert.
2°. Jedes

V. Hauptſtuͤck.
zwanzig Arten von naͤchſten Umwegen im Schließen
(Dianoiol. §. 281. 306. 307.) ꝛc. zum Beyſpiele neh-
men. Denn dabey iſt alles abgezaͤhlet. Die Ver-
nunftlehre hat ihre Unveraͤnderlichkeit ſolchen ge-
nauen und vorgezaͤhlten Beſtimmungen der Arten
großentheils zu danken, weil auf dieſe Art Verwir-
rungen, Luͤcken und Widerſpruͤche ein fuͤr allemal
gehoben werden, und ganz wegfallen. Und wenn
die metaphyſiſche Erkenntniß unveraͤnderlich werden
ſoll; ſo wird es nicht wohl anders, als auf eben
die Art geſchehen koͤnnen.

§. 199.

Wir haben bereits ſchon einige mal angemerket,
daß die Eintheilungen in einzeln Abſichten, wenn ſie
richtig gemacht ſind, als Abkuͤrzungen dienen koͤn-
nen, und dieſes hat beſonders ſtatt, wo wir, wie es
in ſpecialen Theorien geſchieht, die Dinge nicht in
allen, ſondern nur in den dahin dienenden Abſichten
betrachten, ſo wie ſie z. E. in der Meßkunſt in Ab-
ſicht auf die Groͤße, in der Dynamic in Abſicht auf
die Kraͤfte ꝛc. betrachtet werden. Will man aber
einen Begriff, oder die Sache, die er vorſtellet,
von allen Seiten betrachten, und die Theorie davon
in jeden Theilen vollſtaͤndig machen; ſo iſt es noth-
wendig, die Eintheilungen in jeden Abſichten vorzu-
nehmen. Nun laſſen ſich dieſe Abſichten fuͤglich in
allgemeine Claſſen bringen, deren Vorzaͤhlung in der
Grundlehre vorkommen ſoll, ungeachtet ſie darinn
nur unter ſehr allgemeinen Begriffen vorgeſtellet wer-
den koͤnnen. Wir merken demnach folgende an.

1°. Wenn die Sache ein aus ſoliden Theilen zu-
ſammengeſetztes Ganzes iſt; ſo wird ſie an ſich
in dieſe Theile zerfaͤllt oder zergliedert.
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[160/0196] V. Hauptſtuͤck. zwanzig Arten von naͤchſten Umwegen im Schließen (Dianoiol. §. 281. 306. 307.) ꝛc. zum Beyſpiele neh- men. Denn dabey iſt alles abgezaͤhlet. Die Ver- nunftlehre hat ihre Unveraͤnderlichkeit ſolchen ge- nauen und vorgezaͤhlten Beſtimmungen der Arten großentheils zu danken, weil auf dieſe Art Verwir- rungen, Luͤcken und Widerſpruͤche ein fuͤr allemal gehoben werden, und ganz wegfallen. Und wenn die metaphyſiſche Erkenntniß unveraͤnderlich werden ſoll; ſo wird es nicht wohl anders, als auf eben die Art geſchehen koͤnnen. §. 199. Wir haben bereits ſchon einige mal angemerket, daß die Eintheilungen in einzeln Abſichten, wenn ſie richtig gemacht ſind, als Abkuͤrzungen dienen koͤn- nen, und dieſes hat beſonders ſtatt, wo wir, wie es in ſpecialen Theorien geſchieht, die Dinge nicht in allen, ſondern nur in den dahin dienenden Abſichten betrachten, ſo wie ſie z. E. in der Meßkunſt in Ab- ſicht auf die Groͤße, in der Dynamic in Abſicht auf die Kraͤfte ꝛc. betrachtet werden. Will man aber einen Begriff, oder die Sache, die er vorſtellet, von allen Seiten betrachten, und die Theorie davon in jeden Theilen vollſtaͤndig machen; ſo iſt es noth- wendig, die Eintheilungen in jeden Abſichten vorzu- nehmen. Nun laſſen ſich dieſe Abſichten fuͤglich in allgemeine Claſſen bringen, deren Vorzaͤhlung in der Grundlehre vorkommen ſoll, ungeachtet ſie darinn nur unter ſehr allgemeinen Begriffen vorgeſtellet wer- den koͤnnen. Wir merken demnach folgende an. 1°. Wenn die Sache ein aus ſoliden Theilen zu- ſammengeſetztes Ganzes iſt; ſo wird ſie an ſich in dieſe Theile zerfaͤllt oder zergliedert. 2°. Jedes

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/196>, abgerufen am 23.11.2024.