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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.

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V. Hauptstück.
und daß nunmehr bereits auch Verhältnisse zwischen
beyden gedacht werden können. Diese Verhältnisse
ändern sich, je nach dem man die Bestimmungen
eines jeden der beyden Soliden anders annimmt.
Sie sind auch an sich die einfachsten, weil wir nur
noch zwey Solide annehmen. Sodann wird auch
die Auswahl der Bestimmungen beyder Soliden
durch einige bereits oben angezeigte Grundsätze ein-
geschränket, z. E. daß sie nicht zugleich an einem
Orte seyn können etc. Man gedenke sich nun drey
Solide, so kommen hier die Bestimmungen, Ver-
hältnisse und Einschränkungen dreyfach vor, weil sie
sich zwischen jeden zweyen gedenken lassen. Auf eine
ähnliche Art kann man sich 4, 5, 6 etc. und über-
haupt jede beliebige Anzahl von Soliden gedenken,
aus denselben ganze Systemen machen, und von die-
sen Systemen wiederum eine jede beliebige Anzahl
zusammen nehmen und mit einander in Verbindung
bringen. Es ist unstreitig, daß man dabey Aehn-
lichkeiten und Verschiedenheiten, Gleichartigkeiten
und Ungleichartigkeiten heraus bringen kann, so viel
man will. Die dabey vorkommenden Gesetze sind
aber zu weitläuftig, als daß wir auch nur einige der
allgemeinsten und einfachsten hier sollten anführen
können. Wir merken daher nur an, daß die Theorie
solcher einzeln Systeme desto allgemeiner wird, je
mehrere Solide man zu einem Systeme nimmt, und
daß die Theorie eines einfachern Systemes in der
Theorie eines zusammengesetztern oder aus mehrern
Soliden bestehenden Systemes nicht nur ganz, son-
dern auf eine vielfache Art enthalten ist, weil erstere
aus dieser hergeleitet wird, so bald man in dieser die
behörige Anzahl von Soliden = 0 setzet. Dieses = 0
setzen ist aber von dem Weglassen bey dem philoso-

phischen

V. Hauptſtuͤck.
und daß nunmehr bereits auch Verhaͤltniſſe zwiſchen
beyden gedacht werden koͤnnen. Dieſe Verhaͤltniſſe
aͤndern ſich, je nach dem man die Beſtimmungen
eines jeden der beyden Soliden anders annimmt.
Sie ſind auch an ſich die einfachſten, weil wir nur
noch zwey Solide annehmen. Sodann wird auch
die Auswahl der Beſtimmungen beyder Soliden
durch einige bereits oben angezeigte Grundſaͤtze ein-
geſchraͤnket, z. E. daß ſie nicht zugleich an einem
Orte ſeyn koͤnnen ꝛc. Man gedenke ſich nun drey
Solide, ſo kommen hier die Beſtimmungen, Ver-
haͤltniſſe und Einſchraͤnkungen dreyfach vor, weil ſie
ſich zwiſchen jeden zweyen gedenken laſſen. Auf eine
aͤhnliche Art kann man ſich 4, 5, 6 ꝛc. und uͤber-
haupt jede beliebige Anzahl von Soliden gedenken,
aus denſelben ganze Syſtemen machen, und von die-
ſen Syſtemen wiederum eine jede beliebige Anzahl
zuſammen nehmen und mit einander in Verbindung
bringen. Es iſt unſtreitig, daß man dabey Aehn-
lichkeiten und Verſchiedenheiten, Gleichartigkeiten
und Ungleichartigkeiten heraus bringen kann, ſo viel
man will. Die dabey vorkommenden Geſetze ſind
aber zu weitlaͤuftig, als daß wir auch nur einige der
allgemeinſten und einfachſten hier ſollten anfuͤhren
koͤnnen. Wir merken daher nur an, daß die Theorie
ſolcher einzeln Syſteme deſto allgemeiner wird, je
mehrere Solide man zu einem Syſteme nimmt, und
daß die Theorie eines einfachern Syſtemes in der
Theorie eines zuſammengeſetztern oder aus mehrern
Soliden beſtehenden Syſtemes nicht nur ganz, ſon-
dern auf eine vielfache Art enthalten iſt, weil erſtere
aus dieſer hergeleitet wird, ſo bald man in dieſer die
behoͤrige Anzahl von Soliden = 0 ſetzet. Dieſes = 0
ſetzen iſt aber von dem Weglaſſen bey dem philoſo-

phiſchen
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[158/0194] V. Hauptſtuͤck. und daß nunmehr bereits auch Verhaͤltniſſe zwiſchen beyden gedacht werden koͤnnen. Dieſe Verhaͤltniſſe aͤndern ſich, je nach dem man die Beſtimmungen eines jeden der beyden Soliden anders annimmt. Sie ſind auch an ſich die einfachſten, weil wir nur noch zwey Solide annehmen. Sodann wird auch die Auswahl der Beſtimmungen beyder Soliden durch einige bereits oben angezeigte Grundſaͤtze ein- geſchraͤnket, z. E. daß ſie nicht zugleich an einem Orte ſeyn koͤnnen ꝛc. Man gedenke ſich nun drey Solide, ſo kommen hier die Beſtimmungen, Ver- haͤltniſſe und Einſchraͤnkungen dreyfach vor, weil ſie ſich zwiſchen jeden zweyen gedenken laſſen. Auf eine aͤhnliche Art kann man ſich 4, 5, 6 ꝛc. und uͤber- haupt jede beliebige Anzahl von Soliden gedenken, aus denſelben ganze Syſtemen machen, und von die- ſen Syſtemen wiederum eine jede beliebige Anzahl zuſammen nehmen und mit einander in Verbindung bringen. Es iſt unſtreitig, daß man dabey Aehn- lichkeiten und Verſchiedenheiten, Gleichartigkeiten und Ungleichartigkeiten heraus bringen kann, ſo viel man will. Die dabey vorkommenden Geſetze ſind aber zu weitlaͤuftig, als daß wir auch nur einige der allgemeinſten und einfachſten hier ſollten anfuͤhren koͤnnen. Wir merken daher nur an, daß die Theorie ſolcher einzeln Syſteme deſto allgemeiner wird, je mehrere Solide man zu einem Syſteme nimmt, und daß die Theorie eines einfachern Syſtemes in der Theorie eines zuſammengeſetztern oder aus mehrern Soliden beſtehenden Syſtemes nicht nur ganz, ſon- dern auf eine vielfache Art enthalten iſt, weil erſtere aus dieſer hergeleitet wird, ſo bald man in dieſer die behoͤrige Anzahl von Soliden = 0 ſetzet. Dieſes = 0 ſetzen iſt aber von dem Weglaſſen bey dem philoſo- phiſchen

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/194>, abgerufen am 23.11.2024.