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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.

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Das Allgemeine und Besondere.
in seine Arten richtig eintheilen und die Be-
griffe dieser Arten, ohne Lücken darinn zu
lassen, vollständig bestimmen will; so muß
man anfangen, den Begriff in seine einfachen
Merkmale oder
partes integrantes aufzulösen, die
Bestimmungen, deren jedes an sich fähig ist,
vornehmen, und nach vorgenommener Com-
bination derselben sehen, wie fern jede Bestim-
mung des einen Merkmales mit den Bestim-
mungen der andern Merkmale zugleich seyn,
oder in einem zusammengesetzten Begriffe vor-
kommen könne. So vielerley Möglichkeiten
hiebey allgemein bleiben, so viele Arten wird
man herausbringen.
Demnach besteht die we-
sentliche Eintheilung eines Begriffes in der Ausfin-
dung und Vorzählung der Möglichkeiten, die Be-
stimmungen, so jedes seiner Merkmale leidet, mit
den Bestimmungen der übrigen Merkmale, so fern
zu combiniren, daß sie beysammen seyn können. So
z. E. (§. 186.) sieht man, ob mm, mn, m, nm, nn, np,
pm, pn, pp
mögliche Begriffe sind, und läßt die
unmöglichen weg, so werden die übrigen die gesuch-
ten Arten von A angeben. Man sieht leicht, daß
wo ein Begriff sehr viele Merkmale und partes inte-
grantes
hat, dieses Verfahren ungemein weitläuftig
wird, und daß daher die Eintheilungen in einzeln
Absichten in der That Abkürzungen sind, mit welcher
wir uns in Ermangelung vollständiger Eintheilungen
begnügen müssen.

§. 190.

Wir haben hiebey gefordert, daß man den Be-
griff, den man in seine Arten eintheilen will, in sei-
ne einfachen Merkmale auflösen oder zerfallen müsse,
um die Bestimmungen, die jedes derselben für sich

leidet,
K 4

Das Allgemeine und Beſondere.
in ſeine Arten richtig eintheilen und die Be-
griffe dieſer Arten, ohne Luͤcken darinn zu
laſſen, vollſtaͤndig beſtimmen will; ſo muß
man anfangen, den Begriff in ſeine einfachen
Merkmale oder
partes integrantes aufzuloͤſen, die
Beſtimmungen, deren jedes an ſich faͤhig iſt,
vornehmen, und nach vorgenommener Com-
bination derſelben ſehen, wie fern jede Beſtim-
mung des einen Merkmales mit den Beſtim-
mungen der andern Merkmale zugleich ſeyn,
oder in einem zuſammengeſetzten Begriffe vor-
kommen koͤnne. So vielerley Moͤglichkeiten
hiebey allgemein bleiben, ſo viele Arten wird
man herausbringen.
Demnach beſteht die we-
ſentliche Eintheilung eines Begriffes in der Ausfin-
dung und Vorzaͤhlung der Moͤglichkeiten, die Be-
ſtimmungen, ſo jedes ſeiner Merkmale leidet, mit
den Beſtimmungen der uͤbrigen Merkmale, ſo fern
zu combiniren, daß ſie beyſammen ſeyn koͤnnen. So
z. E. (§. 186.) ſieht man, ob μm, μn, μ, νm, νn, νp,
πm, πn, πp
moͤgliche Begriffe ſind, und laͤßt die
unmoͤglichen weg, ſo werden die uͤbrigen die geſuch-
ten Arten von A angeben. Man ſieht leicht, daß
wo ein Begriff ſehr viele Merkmale und partes inte-
grantes
hat, dieſes Verfahren ungemein weitlaͤuftig
wird, und daß daher die Eintheilungen in einzeln
Abſichten in der That Abkuͤrzungen ſind, mit welcher
wir uns in Ermangelung vollſtaͤndiger Eintheilungen
begnuͤgen muͤſſen.

§. 190.

Wir haben hiebey gefordert, daß man den Be-
griff, den man in ſeine Arten eintheilen will, in ſei-
ne einfachen Merkmale aufloͤſen oder zerfallen muͤſſe,
um die Beſtimmungen, die jedes derſelben fuͤr ſich

leidet,
K 4
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[151/0187] Das Allgemeine und Beſondere. in ſeine Arten richtig eintheilen und die Be- griffe dieſer Arten, ohne Luͤcken darinn zu laſſen, vollſtaͤndig beſtimmen will; ſo muß man anfangen, den Begriff in ſeine einfachen Merkmale oder partes integrantes aufzuloͤſen, die Beſtimmungen, deren jedes an ſich faͤhig iſt, vornehmen, und nach vorgenommener Com- bination derſelben ſehen, wie fern jede Beſtim- mung des einen Merkmales mit den Beſtim- mungen der andern Merkmale zugleich ſeyn, oder in einem zuſammengeſetzten Begriffe vor- kommen koͤnne. So vielerley Moͤglichkeiten hiebey allgemein bleiben, ſo viele Arten wird man herausbringen. Demnach beſteht die we- ſentliche Eintheilung eines Begriffes in der Ausfin- dung und Vorzaͤhlung der Moͤglichkeiten, die Be- ſtimmungen, ſo jedes ſeiner Merkmale leidet, mit den Beſtimmungen der uͤbrigen Merkmale, ſo fern zu combiniren, daß ſie beyſammen ſeyn koͤnnen. So z. E. (§. 186.) ſieht man, ob μm, μn, μ, νm, νn, νp, πm, πn, πp moͤgliche Begriffe ſind, und laͤßt die unmoͤglichen weg, ſo werden die uͤbrigen die geſuch- ten Arten von A angeben. Man ſieht leicht, daß wo ein Begriff ſehr viele Merkmale und partes inte- grantes hat, dieſes Verfahren ungemein weitlaͤuftig wird, und daß daher die Eintheilungen in einzeln Abſichten in der That Abkuͤrzungen ſind, mit welcher wir uns in Ermangelung vollſtaͤndiger Eintheilungen begnuͤgen muͤſſen. §. 190. Wir haben hiebey gefordert, daß man den Be- griff, den man in ſeine Arten eintheilen will, in ſei- ne einfachen Merkmale aufloͤſen oder zerfallen muͤſſe, um die Beſtimmungen, die jedes derſelben fuͤr ſich leidet, K 4

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/187>, abgerufen am 27.11.2024.