Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.Das Allgemeine und Besondere. stimmt gelassen haben, (§. 178.). Denn so z. E.um die untersten Arten, oder auch aus diesen ihre nächst höhere Gattung zu finden, wird dabey ge- fordert, daß man auf die größte Aehnlichkeiten sehen müsse, damit man nämlich die Indiuidua, oder die Arten nach solchen größten Aehnlichkeiten in be- sondere Classen bringen könne. Hiezu aber haben wir allerdings noch den Maaßstab nicht, daß wir damit die Größe des Unterschiedes bestimmen, und den kleinsten Unterschied finden sollten. Und es muß nothwendig dabey etwas willkührliches bleiben, so bald diese Unterschiede den Stuffen nach von 0 bis auf 1 gehen, weil man bey den Graden Abtheilun- gen machen kann so viel man will. Auf diese Art aber müssen wir uns nach der Sprache und denen Wörtern richten, die sie uns zur Benennung solcher Aehnlichkeiten und Unterschiede darbeut. Und je nachdem diese Wörter in ihrer Bedeutung mehr oder minder Merkmale zusammenfassen, erhalten wir auch Arten und Gattungen, die nicht so fast stuffen- weise, als vielmehr sprungsweise einander subordi- nirt werden. Auf diese Art z. E. sehen wir das Prä- dicat eines jeden allgemein bejahenden Satzes, wenn er nicht identisch ist, als eine Gattung, und das Subject desselben, als eine Art dieser Gattung an, ohne dabey bestimmen zu können, um wie viele Stuffen diese Gattung höher ist, als die nächst höhere Gattung des Subjectes. Auf eine ähnliche Art se- hen wir Subject und Prädicat eines allgemein vernei- nenden. Satzes als Arten an, die unter verschiedene Gattungen gehören, weil wir nicht dabey so gleich bestimmen können, ob sie nicht unter eine nächst hö- here Gattung gehören. Jn Ansehung des 21sten und 25sten Satzes des §. 178. haben wir bereits ange- merket, Lamb. Archit. I. B. K
Das Allgemeine und Beſondere. ſtimmt gelaſſen haben, (§. 178.). Denn ſo z. E.um die unterſten Arten, oder auch aus dieſen ihre naͤchſt hoͤhere Gattung zu finden, wird dabey ge- fordert, daß man auf die groͤßte Aehnlichkeiten ſehen muͤſſe, damit man naͤmlich die Indiuidua, oder die Arten nach ſolchen groͤßten Aehnlichkeiten in be- ſondere Claſſen bringen koͤnne. Hiezu aber haben wir allerdings noch den Maaßſtab nicht, daß wir damit die Groͤße des Unterſchiedes beſtimmen, und den kleinſten Unterſchied finden ſollten. Und es muß nothwendig dabey etwas willkuͤhrliches bleiben, ſo bald dieſe Unterſchiede den Stuffen nach von 0 bis auf 1 gehen, weil man bey den Graden Abtheilun- gen machen kann ſo viel man will. Auf dieſe Art aber muͤſſen wir uns nach der Sprache und denen Woͤrtern richten, die ſie uns zur Benennung ſolcher Aehnlichkeiten und Unterſchiede darbeut. Und je nachdem dieſe Woͤrter in ihrer Bedeutung mehr oder minder Merkmale zuſammenfaſſen, erhalten wir auch Arten und Gattungen, die nicht ſo faſt ſtuffen- weiſe, als vielmehr ſprungsweiſe einander ſubordi- nirt werden. Auf dieſe Art z. E. ſehen wir das Praͤ- dicat eines jeden allgemein bejahenden Satzes, wenn er nicht identiſch iſt, als eine Gattung, und das Subject deſſelben, als eine Art dieſer Gattung an, ohne dabey beſtimmen zu koͤnnen, um wie viele Stuffen dieſe Gattung hoͤher iſt, als die naͤchſt hoͤhere Gattung des Subjectes. Auf eine aͤhnliche Art ſe- hen wir Subject und Praͤdicat eines allgemein vernei- nenden. Satzes als Arten an, die unter verſchiedene Gattungen gehoͤren, weil wir nicht dabey ſo gleich beſtimmen koͤnnen, ob ſie nicht unter eine naͤchſt hoͤ- here Gattung gehoͤren. Jn Anſehung des 21ſten und 25ſten Satzes des §. 178. haben wir bereits ange- merket, Lamb. Archit. I. B. K
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Das Allgemeine und Beſondere.
ſtimmt gelaſſen haben, (§. 178.). Denn ſo z. E.
um die unterſten Arten, oder auch aus dieſen ihre
naͤchſt hoͤhere Gattung zu finden, wird dabey ge-
fordert, daß man auf die groͤßte Aehnlichkeiten
ſehen muͤſſe, damit man naͤmlich die Indiuidua, oder
die Arten nach ſolchen groͤßten Aehnlichkeiten in be-
ſondere Claſſen bringen koͤnne. Hiezu aber haben
wir allerdings noch den Maaßſtab nicht, daß wir
damit die Groͤße des Unterſchiedes beſtimmen, und
den kleinſten Unterſchied finden ſollten. Und es muß
nothwendig dabey etwas willkuͤhrliches bleiben, ſo
bald dieſe Unterſchiede den Stuffen nach von 0 bis
auf 1 gehen, weil man bey den Graden Abtheilun-
gen machen kann ſo viel man will. Auf dieſe Art
aber muͤſſen wir uns nach der Sprache und denen
Woͤrtern richten, die ſie uns zur Benennung ſolcher
Aehnlichkeiten und Unterſchiede darbeut. Und je
nachdem dieſe Woͤrter in ihrer Bedeutung mehr oder
minder Merkmale zuſammenfaſſen, erhalten wir
auch Arten und Gattungen, die nicht ſo faſt ſtuffen-
weiſe, als vielmehr ſprungsweiſe einander ſubordi-
nirt werden. Auf dieſe Art z. E. ſehen wir das Praͤ-
dicat eines jeden allgemein bejahenden Satzes, wenn
er nicht identiſch iſt, als eine Gattung, und das
Subject deſſelben, als eine Art dieſer Gattung an,
ohne dabey beſtimmen zu koͤnnen, um wie viele
Stuffen dieſe Gattung hoͤher iſt, als die naͤchſt hoͤhere
Gattung des Subjectes. Auf eine aͤhnliche Art ſe-
hen wir Subject und Praͤdicat eines allgemein vernei-
nenden. Satzes als Arten an, die unter verſchiedene
Gattungen gehoͤren, weil wir nicht dabey ſo gleich
beſtimmen koͤnnen, ob ſie nicht unter eine naͤchſt hoͤ-
here Gattung gehoͤren. Jn Anſehung des 21ſten und
25ſten Satzes des §. 178. haben wir bereits ange-
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