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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.

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V. Hauptstück.
den vorhin angegebenen Voraussetzungen die Figur s
in die Figur v, so ebenfalls S in V, hingegen weder
die Figuren p, r noch P, R ganz in einander zeichnen
müssen, um die Sätze

v ist s,p ist nicht r,P ist nicht R,
V ist S.r ist nicht p.R ist nicht P.

vorzustellen. Ob man zu solchen Figuren Triangel,
Vierecke, Cirkel oder andere wählen soll, das bleibt
hiebey noch gleichgültig, ungeachtet es, wenn man
alle oder wenigstens mehrere Verhältnisse von jeden
und mehreren zusammen gesetzten Begriffen auf diese
Art zeichnen wollte, allerdings nicht gleichgültig blei-
ben würde. Jch werde indessen gelegentlich hier an-
merken, daß mir vor weniger Zeit des ehemaligen
öffentlichen Lehrers der Weltweisheit zu Gießen, Jo-
hann Christian Langens,
Nucleus Logicae Wei-
sianae
zu Gesichte gekommen, wo die ganze Syllogistic
durch in und nicht in einander gezeichnete Cirkel, so
wie auch durch vor, nach und unter einander ge-
zeichnete Vierecke und andere figürliche Vorstellungen
vor Augen gemalt ist. Das Buch kam bereits 1712.
heraus, und ist der Königl. Preußischen Societät der
Wissenschaften, und damit Leibnitzen, ihrem da-
mals noch lebenden Präsidenten, dedicirt. Ob es
Wolfen unbekannt geblieben, steht dahin.

§. 171.

Ferner haben wir bisher nur die nicht allen den
Begriffen P, Q, R, S, T, V etc. gemeinsame Merk-
male p, q, r, s, t, v etc. betrachtet, ohne den Be-
griff A, welcher allen gemeinsam ist, besonders vor-
zunehmen. Wir merken demnach an, daß der Aus-
druck alle A, die Begriffe P, Q, R, S, T, V etc. gleich-

sam

V. Hauptſtuͤck.
den vorhin angegebenen Vorausſetzungen die Figur s
in die Figur v, ſo ebenfalls S in V, hingegen weder
die Figuren p, r noch P, R ganz in einander zeichnen
muͤſſen, um die Saͤtze

v iſt s,p iſt nicht r,P iſt nicht R,
V iſt S.r iſt nicht p.R iſt nicht P.

vorzuſtellen. Ob man zu ſolchen Figuren Triangel,
Vierecke, Cirkel oder andere waͤhlen ſoll, das bleibt
hiebey noch gleichguͤltig, ungeachtet es, wenn man
alle oder wenigſtens mehrere Verhaͤltniſſe von jeden
und mehreren zuſammen geſetzten Begriffen auf dieſe
Art zeichnen wollte, allerdings nicht gleichguͤltig blei-
ben wuͤrde. Jch werde indeſſen gelegentlich hier an-
merken, daß mir vor weniger Zeit des ehemaligen
oͤffentlichen Lehrers der Weltweisheit zu Gießen, Jo-
hann Chriſtian Langens,
Nucleus Logicae Wei-
ſianae
zu Geſichte gekommen, wo die ganze Syllogiſtic
durch in und nicht in einander gezeichnete Cirkel, ſo
wie auch durch vor, nach und unter einander ge-
zeichnete Vierecke und andere figuͤrliche Vorſtellungen
vor Augen gemalt iſt. Das Buch kam bereits 1712.
heraus, und iſt der Koͤnigl. Preußiſchen Societaͤt der
Wiſſenſchaften, und damit Leibnitzen, ihrem da-
mals noch lebenden Praͤſidenten, dedicirt. Ob es
Wolfen unbekannt geblieben, ſteht dahin.

§. 171.

Ferner haben wir bisher nur die nicht allen den
Begriffen P, Q, R, S, T, V ꝛc. gemeinſame Merk-
male p, q, r, s, t, v ꝛc. betrachtet, ohne den Be-
griff A, welcher allen gemeinſam iſt, beſonders vor-
zunehmen. Wir merken demnach an, daß der Aus-
druck alle A, die Begriffe P, Q, R, S, T, V ꝛc. gleich-

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[128/0164] V. Hauptſtuͤck. den vorhin angegebenen Vorausſetzungen die Figur s in die Figur v, ſo ebenfalls S in V, hingegen weder die Figuren p, r noch P, R ganz in einander zeichnen muͤſſen, um die Saͤtze v iſt s, p iſt nicht r, P iſt nicht R, V iſt S. r iſt nicht p. R iſt nicht P. vorzuſtellen. Ob man zu ſolchen Figuren Triangel, Vierecke, Cirkel oder andere waͤhlen ſoll, das bleibt hiebey noch gleichguͤltig, ungeachtet es, wenn man alle oder wenigſtens mehrere Verhaͤltniſſe von jeden und mehreren zuſammen geſetzten Begriffen auf dieſe Art zeichnen wollte, allerdings nicht gleichguͤltig blei- ben wuͤrde. Jch werde indeſſen gelegentlich hier an- merken, daß mir vor weniger Zeit des ehemaligen oͤffentlichen Lehrers der Weltweisheit zu Gießen, Jo- hann Chriſtian Langens, Nucleus Logicae Wei- ſianae zu Geſichte gekommen, wo die ganze Syllogiſtic durch in und nicht in einander gezeichnete Cirkel, ſo wie auch durch vor, nach und unter einander ge- zeichnete Vierecke und andere figuͤrliche Vorſtellungen vor Augen gemalt iſt. Das Buch kam bereits 1712. heraus, und iſt der Koͤnigl. Preußiſchen Societaͤt der Wiſſenſchaften, und damit Leibnitzen, ihrem da- mals noch lebenden Praͤſidenten, dedicirt. Ob es Wolfen unbekannt geblieben, ſteht dahin. §. 171. Ferner haben wir bisher nur die nicht allen den Begriffen P, Q, R, S, T, V ꝛc. gemeinſame Merk- male p, q, r, s, t, v ꝛc. betrachtet, ohne den Be- griff A, welcher allen gemeinſam iſt, beſonders vor- zunehmen. Wir merken demnach an, daß der Aus- druck alle A, die Begriffe P, Q, R, S, T, V ꝛc. gleich- ſam

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/164>, abgerufen am 25.11.2024.