Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.und Forderungen der Jdentität. VI°. Das Solide in Absicht auf die Einheit. 1°. Das Solide ist in Absicht auf die Dichtig- keit eine absolute Einheit, (§. 88. Ax. 5.). a) Dieses machet eine absolute Aehnlich- keit. Man sehe aber §. 91. §. 159. Diese beyden Tabellen enthalten demnach die erste 1°. Das Solide hat Aehnlichkeiten, so fern bey jedem die übrigen einfachen Begriffe als Be- stimmungen vorkommen. 2°. So fern aber diese Bestimmungen dem Grade nach verschieden seyn können, kann auch ein Solides von dem andern verschieden seyn. 3°. Dieser Unterschied fällt aber nothwendig weg, wo die Einheit absolut ist. Denn da kommen keine Grade vor. 4°. Die einfachen Begriffe sind an sich schlechthin ungleichartig, (§. 134.). 5°. Hingegen ist das, was jeder besonders vorstel- let, an sich betrachtet, oder in seinen Theilen, und so auch in jedem Solidem, wo er vor- kömmt, schlechthin gleichartig, weil der Be- griff bey jedem Theile einfach bleibt, (§. 143.). 6°. Besonders zieht das außereinanderseyn der Theile der Zeit und des Raumes, an sich, mit einander verglichen, und mit der Bewegung und Kraft verglichen eine nothwendige Ver- schie- H 3
und Forderungen der Jdentitaͤt. VI°. Das Solide in Abſicht auf die Einheit. 1°. Das Solide iſt in Abſicht auf die Dichtig- keit eine abſolute Einheit, (§. 88. Ax. 5.). α) Dieſes machet eine abſolute Aehnlich- keit. Man ſehe aber §. 91. §. 159. Dieſe beyden Tabellen enthalten demnach die erſte 1°. Das Solide hat Aehnlichkeiten, ſo fern bey jedem die uͤbrigen einfachen Begriffe als Be- ſtimmungen vorkommen. 2°. So fern aber dieſe Beſtimmungen dem Grade nach verſchieden ſeyn koͤnnen, kann auch ein Solides von dem andern verſchieden ſeyn. 3°. Dieſer Unterſchied faͤllt aber nothwendig weg, wo die Einheit abſolut iſt. Denn da kommen keine Grade vor. 4°. Die einfachen Begriffe ſind an ſich ſchlechthin ungleichartig, (§. 134.). 5°. Hingegen iſt das, was jeder beſonders vorſtel- let, an ſich betrachtet, oder in ſeinen Theilen, und ſo auch in jedem Solidem, wo er vor- koͤmmt, ſchlechthin gleichartig, weil der Be- griff bey jedem Theile einfach bleibt, (§. 143.). 6°. Beſonders zieht das außereinanderſeyn der Theile der Zeit und des Raumes, an ſich, mit einander verglichen, und mit der Bewegung und Kraft verglichen eine nothwendige Ver- ſchie- H 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0153" n="117"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">und Forderungen der Jdentitaͤt.</hi> </fw><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">VI°.</hi> Das <hi rendition="#fr">Solide</hi> in Abſicht auf die <hi rendition="#fr">Einheit.</hi><lb/><list><item>1°. Das Solide iſt in Abſicht auf die Dichtig-<lb/> keit eine abſolute Einheit, (§. 88. <hi rendition="#aq">Ax.</hi> 5.).<lb/><list><item>α) Dieſes machet eine <hi rendition="#fr">abſolute Aehnlich-<lb/> keit.</hi> Man ſehe aber §. 91.</item></list></item></list></item> </list> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 159.</head><lb/> <p>Dieſe beyden Tabellen enthalten demnach die erſte<lb/> Grundlage zu jeden <hi rendition="#fr">Aehnlichkeiten</hi> und <hi rendition="#fr">Verſchie-<lb/> denheiten,</hi> nebſt ihren <hi rendition="#fr">verſchiedenen Arten,</hi> wel-<lb/> che ſich nun leicht vorzaͤhlen laſſen. Denn</p><lb/> <list> <item>1°. Das Solide hat <hi rendition="#fr">Aehnlichkeiten,</hi> ſo fern bey<lb/> jedem die uͤbrigen einfachen Begriffe als Be-<lb/> ſtimmungen vorkommen.</item><lb/> <item>2°. So fern aber dieſe Beſtimmungen dem Grade<lb/> nach <hi rendition="#fr">verſchieden</hi> ſeyn koͤnnen, kann auch ein<lb/> Solides von dem andern <hi rendition="#fr">verſchieden</hi> ſeyn.</item><lb/> <item>3°. Dieſer <hi rendition="#fr">Unterſchied</hi> faͤllt aber nothwendig weg,<lb/> wo die Einheit abſolut iſt. Denn da kommen<lb/> keine Grade vor.</item><lb/> <item>4°. Die einfachen Begriffe ſind an ſich ſchlechthin<lb/><hi rendition="#fr">ungleichartig,</hi> (§. 134.).</item><lb/> <item>5°. Hingegen iſt das, was jeder beſonders vorſtel-<lb/> let, an ſich betrachtet, oder in ſeinen Theilen,<lb/> und ſo auch in jedem Solidem, wo er vor-<lb/> koͤmmt, ſchlechthin <hi rendition="#fr">gleichartig,</hi> weil der Be-<lb/> griff bey jedem Theile einfach bleibt, (§. 143.).</item><lb/> <item>6°. Beſonders zieht das außereinanderſeyn der<lb/> Theile der Zeit und des Raumes, an ſich, mit<lb/> einander verglichen, und mit der Bewegung<lb/> und Kraft verglichen eine <hi rendition="#fr">nothwendige Ver-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">H 3</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">ſchie-</hi></fw><lb/></item> </list> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [117/0153]
und Forderungen der Jdentitaͤt.
VI°. Das Solide in Abſicht auf die Einheit.
1°. Das Solide iſt in Abſicht auf die Dichtig-
keit eine abſolute Einheit, (§. 88. Ax. 5.).
α) Dieſes machet eine abſolute Aehnlich-
keit. Man ſehe aber §. 91.
§. 159.
Dieſe beyden Tabellen enthalten demnach die erſte
Grundlage zu jeden Aehnlichkeiten und Verſchie-
denheiten, nebſt ihren verſchiedenen Arten, wel-
che ſich nun leicht vorzaͤhlen laſſen. Denn
1°. Das Solide hat Aehnlichkeiten, ſo fern bey
jedem die uͤbrigen einfachen Begriffe als Be-
ſtimmungen vorkommen.
2°. So fern aber dieſe Beſtimmungen dem Grade
nach verſchieden ſeyn koͤnnen, kann auch ein
Solides von dem andern verſchieden ſeyn.
3°. Dieſer Unterſchied faͤllt aber nothwendig weg,
wo die Einheit abſolut iſt. Denn da kommen
keine Grade vor.
4°. Die einfachen Begriffe ſind an ſich ſchlechthin
ungleichartig, (§. 134.).
5°. Hingegen iſt das, was jeder beſonders vorſtel-
let, an ſich betrachtet, oder in ſeinen Theilen,
und ſo auch in jedem Solidem, wo er vor-
koͤmmt, ſchlechthin gleichartig, weil der Be-
griff bey jedem Theile einfach bleibt, (§. 143.).
6°. Beſonders zieht das außereinanderſeyn der
Theile der Zeit und des Raumes, an ſich, mit
einander verglichen, und mit der Bewegung
und Kraft verglichen eine nothwendige Ver-
ſchie-
H 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |