Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.

Bild:
<< vorherige Seite
IV. Hauptstück. Grundsätze

Jn dieser Tabelle bedeutet nun:

* den Hauptbegriff der Solidität,
+ den dazu genommenen Bestimmungsbegriff,
= Begriffe, so bey + voraus gesetzet werden,
- Begriffe, die bey + als Bestimmungen vor-
kommen,
· Begriffe, die bey - und = als Bestimmungen
vorkommen.
§. 158.

Diese Tabelle, oder das, was sie vorstellet, mit
Worten ausgedrücket, giebt nun, nach der Ordnung
der Columnen, die folgende.

I°. Das Solide in Absicht auf die Existenz be-
trachtet.
1°. Die Existenz ist eine absolute Einheit
(§. 103. Axiom. 1.).
a) Demnach läßt das Solide in Absicht auf
die Existenz keine andere Bestimmung,
oder Verschiedenheit dem Grade
nach
zu, als daß es existire, oder
nicht existire.
b) Die Grade der Existenz sind ideal,
und führen aufs Wahrscheinliche,
(§. 104.).
2°. Das Existirende ist der Zahl nach einerley,
(§. 103. Axiom. 7. §. 127.).
a) Daher ist es selbst nicht vielfach.
b) Es kann aber, den Unterschied der Zahl
nach allein beybehalten, vielfach genom-
men werden, (§. 129.).
g) Und
IV. Hauptſtuͤck. Grundſaͤtze

Jn dieſer Tabelle bedeutet nun:

* den Hauptbegriff der Soliditaͤt,
+ den dazu genommenen Beſtimmungsbegriff,
= Begriffe, ſo bey + voraus geſetzet werden,
‒ Begriffe, die bey + als Beſtimmungen vor-
kommen,
· Begriffe, die bey ‒ und = als Beſtimmungen
vorkommen.
§. 158.

Dieſe Tabelle, oder das, was ſie vorſtellet, mit
Worten ausgedruͤcket, giebt nun, nach der Ordnung
der Columnen, die folgende.

I°. Das Solide in Abſicht auf die Exiſtenz be-
trachtet.
1°. Die Exiſtenz iſt eine abſolute Einheit
(§. 103. Axiom. 1.).
α) Demnach laͤßt das Solide in Abſicht auf
die Exiſtenz keine andere Beſtimmung,
oder Verſchiedenheit dem Grade
nach
zu, als daß es exiſtire, oder
nicht exiſtire.
β) Die Grade der Exiſtenz ſind ideal,
und fuͤhren aufs Wahrſcheinliche,
(§. 104.).
2°. Das Exiſtirende iſt der Zahl nach einerley,
(§. 103. Axiom. 7. §. 127.).
α) Daher iſt es ſelbſt nicht vielfach.
β) Es kann aber, den Unterſchied der Zahl
nach allein beybehalten, vielfach genom-
men werden, (§. 129.).
γ) Und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0150" n="114"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">IV.</hi> Haupt&#x017F;tu&#x0364;ck. Grund&#x017F;a&#x0364;tze</hi> </fw><lb/>
            <p>Jn die&#x017F;er Tabelle bedeutet nun:</p><lb/>
            <list>
              <item>* den Hauptbegriff der Solidita&#x0364;t,</item><lb/>
              <item>+ den dazu genommenen Be&#x017F;timmungsbegriff,</item><lb/>
              <item>= Begriffe, &#x017F;o bey + voraus ge&#x017F;etzet werden,</item><lb/>
              <item>&#x2012; Begriffe, die bey + als Be&#x017F;timmungen vor-<lb/>
kommen,</item><lb/>
              <item>· Begriffe, die bey &#x2012; und = als Be&#x017F;timmungen<lb/>
vorkommen.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 158.</head><lb/>
            <p>Die&#x017F;e Tabelle, oder das, was &#x017F;ie vor&#x017F;tellet, mit<lb/>
Worten ausgedru&#x0364;cket, giebt nun, nach der Ordnung<lb/>
der Columnen, die folgende.</p><lb/>
            <list>
              <item><hi rendition="#aq">I°.</hi> Das <hi rendition="#fr">Solide</hi> in Ab&#x017F;icht auf die <hi rendition="#fr">Exi&#x017F;tenz</hi> be-<lb/>
trachtet.<lb/><list><item>1°. Die Exi&#x017F;tenz i&#x017F;t eine ab&#x017F;olute <hi rendition="#fr">Einheit</hi><lb/>
(§. 103. <hi rendition="#aq">Axiom.</hi> 1.).<lb/><list><item>&#x03B1;) Demnach la&#x0364;ßt das Solide in Ab&#x017F;icht auf<lb/>
die Exi&#x017F;tenz keine andere Be&#x017F;timmung,<lb/>
oder <hi rendition="#fr">Ver&#x017F;chiedenheit dem Grade<lb/>
nach</hi> zu, als daß es exi&#x017F;tire, oder<lb/>
nicht exi&#x017F;tire.</item><lb/><item>&#x03B2;) Die <hi rendition="#fr">Grade</hi> der Exi&#x017F;tenz &#x017F;ind ideal,<lb/>
und fu&#x0364;hren aufs <hi rendition="#fr">Wahr&#x017F;cheinliche,</hi><lb/>
(§. 104.).</item></list></item><lb/><item>2°. Das Exi&#x017F;tirende i&#x017F;t der Zahl nach <hi rendition="#fr">einerley,</hi><lb/>
(§. 103. <hi rendition="#aq">Axiom.</hi> 7. §. 127.).<lb/><list><item>&#x03B1;) Daher i&#x017F;t es &#x017F;elb&#x017F;t nicht <hi rendition="#fr">vielfach.</hi></item><lb/><item>&#x03B2;) Es kann aber, den Unter&#x017F;chied der Zahl<lb/>
nach allein beybehalten, vielfach genom-<lb/>
men werden, (§. 129.).</item><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x03B3;) Und</fw><lb/></list></item></list></item>
            </list>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[114/0150] IV. Hauptſtuͤck. Grundſaͤtze Jn dieſer Tabelle bedeutet nun: * den Hauptbegriff der Soliditaͤt, + den dazu genommenen Beſtimmungsbegriff, = Begriffe, ſo bey + voraus geſetzet werden, ‒ Begriffe, die bey + als Beſtimmungen vor- kommen, · Begriffe, die bey ‒ und = als Beſtimmungen vorkommen. §. 158. Dieſe Tabelle, oder das, was ſie vorſtellet, mit Worten ausgedruͤcket, giebt nun, nach der Ordnung der Columnen, die folgende. I°. Das Solide in Abſicht auf die Exiſtenz be- trachtet. 1°. Die Exiſtenz iſt eine abſolute Einheit (§. 103. Axiom. 1.). α) Demnach laͤßt das Solide in Abſicht auf die Exiſtenz keine andere Beſtimmung, oder Verſchiedenheit dem Grade nach zu, als daß es exiſtire, oder nicht exiſtire. β) Die Grade der Exiſtenz ſind ideal, und fuͤhren aufs Wahrſcheinliche, (§. 104.). 2°. Das Exiſtirende iſt der Zahl nach einerley, (§. 103. Axiom. 7. §. 127.). α) Daher iſt es ſelbſt nicht vielfach. β) Es kann aber, den Unterſchied der Zahl nach allein beybehalten, vielfach genom- men werden, (§. 129.). γ) Und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/150
Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/150>, abgerufen am 22.12.2024.