Lachmann, Karl: Über die ursprüngliche Gestalt des Gedichts von der Nibelungen Noth. Berlin, 1816.3. Und da mögen denn zuvörderst einige Personen der Zunächst möchte man auf den Markgrafen Rüdiger Als Kriemhild zu Etzel reist, kommt sie durch Baiern; 3. Und da mögen denn zuvörderſt einige Perſonen der Zunächſt möchte man auf den Markgrafen Rüdiger Als Kriemhild zu Etzel reiſt, kommt ſie durch Baiern; <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0016" n="8"/> <div n="1"> <head>3.</head><lb/> <p>Und da mögen denn zuvörderſt einige Perſonen der<lb/> Fabel auftreten, deren Erwähnung ſich hin und wieder noch<lb/> in der jetzigen Geſtalt des Liedes als ſpäter eingeſchoben er-<lb/> kennen läßt.</p><lb/> <p>Zunächſt möchte man auf den Markgrafen Rüdiger<lb/> von Bechlaren fallen, der erſt im zehnten Jahrhundert ge-<lb/> lebt und mithin, wie auch A. W. Schlegel ſchon be-<lb/> merkt, auf die Bildung der Sage einen erweislichen Ein-<lb/> fluß gehabt hat. Er iſt aber ſo eng in die zweite Hälfte<lb/> unſerer Nibelungenfabel verwebt, daß ſich in dem Liede<lb/> keine deutliche Spur einer Einfügung mehr nachweiſen laſ-<lb/> ſen möchte. Dagegen kommt ſein Zeitgenoſſe, Biſchof Pil-<lb/> grin von Paſſau, der im Jahr 991 ſtarb, wiewohl er Utens<lb/> Bruder ſein ſoll, doch in dem ganzen Liede nur ſelten und<lb/> auf ſolche Art vor, daß er für unſere Unterſuchung bedeu-<lb/> tend und wichtig wird.</p><lb/> <p>Als Kriemhild zu Etzel reiſt, kommt ſie durch Baiern;<lb/><quote xml:lang="gmh">da noch ein kloſter ſtat,<lb/> Und da daz In mit fluzze in du̓ Tůnowe gat,<lb/> In der ſtat ze Pazzowe ſaz ein biſchof.</quote><lb/> Es iſt der Biſchof Pilgrin, der ihr entgegen reitet. Sie<lb/> bleibt eine Nacht in der Stadt, wohl empfangen von den<lb/> Kaufleuten, und reiſt von da in Rüdigers Land. Dies<lb/> wird in fünf Strophen (Z. 5193 — 5212) erzählt. Als<lb/> Kriemhild Rüdigers Gemahlinn ſieht, reitet ſie ihr näher<lb/> und läßt ſich vom Pferde heben. Dennoch findet Ecke-<lb/> wart, Kriemhildens Ritter, und der Biſchof, von dem nicht<lb/> erzählt war, daß er von Paſſau mitgeritten, nöthig Kriem-<lb/> hilden zu der Markgräfinn zu weiſen (Z. 5261 — 5264):<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [8/0016]
3.
Und da mögen denn zuvörderſt einige Perſonen der
Fabel auftreten, deren Erwähnung ſich hin und wieder noch
in der jetzigen Geſtalt des Liedes als ſpäter eingeſchoben er-
kennen läßt.
Zunächſt möchte man auf den Markgrafen Rüdiger
von Bechlaren fallen, der erſt im zehnten Jahrhundert ge-
lebt und mithin, wie auch A. W. Schlegel ſchon be-
merkt, auf die Bildung der Sage einen erweislichen Ein-
fluß gehabt hat. Er iſt aber ſo eng in die zweite Hälfte
unſerer Nibelungenfabel verwebt, daß ſich in dem Liede
keine deutliche Spur einer Einfügung mehr nachweiſen laſ-
ſen möchte. Dagegen kommt ſein Zeitgenoſſe, Biſchof Pil-
grin von Paſſau, der im Jahr 991 ſtarb, wiewohl er Utens
Bruder ſein ſoll, doch in dem ganzen Liede nur ſelten und
auf ſolche Art vor, daß er für unſere Unterſuchung bedeu-
tend und wichtig wird.
Als Kriemhild zu Etzel reiſt, kommt ſie durch Baiern;
da noch ein kloſter ſtat,
Und da daz In mit fluzze in du̓ Tůnowe gat,
In der ſtat ze Pazzowe ſaz ein biſchof.
Es iſt der Biſchof Pilgrin, der ihr entgegen reitet. Sie
bleibt eine Nacht in der Stadt, wohl empfangen von den
Kaufleuten, und reiſt von da in Rüdigers Land. Dies
wird in fünf Strophen (Z. 5193 — 5212) erzählt. Als
Kriemhild Rüdigers Gemahlinn ſieht, reitet ſie ihr näher
und läßt ſich vom Pferde heben. Dennoch findet Ecke-
wart, Kriemhildens Ritter, und der Biſchof, von dem nicht
erzählt war, daß er von Paſſau mitgeritten, nöthig Kriem-
hilden zu der Markgräfinn zu weiſen (Z. 5261 — 5264):
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