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Kurz, Hermann: Die beiden Tubus. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 18. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 149–277. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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machte endlich den Vorschlag, noch zu dieser späten Stunde an den Missethäter ein Citatur ad Magnificum zu erlassen, und der Decan ertheilte wohlgelaunt der Maßregel seine Genehmigung.

Kaum war jedoch der Bote zum Haus hinaus, so klopfte es an der Thüre, und der Delinquent trat herein. Er hatte den vermuthlichen Erfolg seiner Anstifterei erlauert, sich schon von ferne an dem Lichterglanz des Pfarrhauses innigst erfreut, und kam nun der vorausgesehenen Citation zuvor. Sein Erscheinen erregte ungeheure Heiterkeit. Die Pfarrerin stellte sofort den Antrag, ihn für die ganze Dauer des Abends zum ausschließlich alleinigen Lichterputzen zu verurtheilen, und der Decan trat diesem Strafantrage bei, doch erst nachdem er eine ansehnliche Reduction der aufgestellten Heeresmassen beantragt und durchgesetzt hatte. Hierauf bereitete die Pfarrerin einen Punsch, als in welchem Artikel sie weit und breit berühmt war.

Zuletzt, als dem Lachen der Nachlaß der Natur ein Ziel steckte, wurde der lustige Abend durch ein Tarok zu Drei, das Feinste für ausgesuchte geistliche Spieler, gekrönt. Dieses Spiel wollte jedoch nicht regelrecht zu Ende kommen; es scheiterte noch vor der gesetzten Zeit an vielfachen und allseitigen Verstößen, als da sind "Vergeben", "Verzählen" und dergleichen mehr, und man brach es daher ab in gütlichem Einverständniß und mit der Verabredung, sich an einem gelegeneren Tage Revanche zu geben. Die Lichtputze war zuletzt

machte endlich den Vorschlag, noch zu dieser späten Stunde an den Missethäter ein Citatur ad Magnificum zu erlassen, und der Decan ertheilte wohlgelaunt der Maßregel seine Genehmigung.

Kaum war jedoch der Bote zum Haus hinaus, so klopfte es an der Thüre, und der Delinquent trat herein. Er hatte den vermuthlichen Erfolg seiner Anstifterei erlauert, sich schon von ferne an dem Lichterglanz des Pfarrhauses innigst erfreut, und kam nun der vorausgesehenen Citation zuvor. Sein Erscheinen erregte ungeheure Heiterkeit. Die Pfarrerin stellte sofort den Antrag, ihn für die ganze Dauer des Abends zum ausschließlich alleinigen Lichterputzen zu verurtheilen, und der Decan trat diesem Strafantrage bei, doch erst nachdem er eine ansehnliche Reduction der aufgestellten Heeresmassen beantragt und durchgesetzt hatte. Hierauf bereitete die Pfarrerin einen Punsch, als in welchem Artikel sie weit und breit berühmt war.

Zuletzt, als dem Lachen der Nachlaß der Natur ein Ziel steckte, wurde der lustige Abend durch ein Tarok zu Drei, das Feinste für ausgesuchte geistliche Spieler, gekrönt. Dieses Spiel wollte jedoch nicht regelrecht zu Ende kommen; es scheiterte noch vor der gesetzten Zeit an vielfachen und allseitigen Verstößen, als da sind „Vergeben“, „Verzählen“ und dergleichen mehr, und man brach es daher ab in gütlichem Einverständniß und mit der Verabredung, sich an einem gelegeneren Tage Revanche zu geben. Die Lichtputze war zuletzt

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T14:08:57Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T14:08:57Z)

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Zitationshilfe: Kurz, Hermann: Die beiden Tubus. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 18. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 149–277. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kurz_tubus_1910/26>, abgerufen am 22.11.2024.