Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.Von denen Edelgesteinen ins gemein. Anmerckung. ES wurden vor deme nie keine Smaragde in Jndia Es wachsen aber die Smaragden in Steinen/ die den XIV. Von dem Prasem/ und Chrysopraß. Dieses ist ein durchscheinender grüner Stein/ gleich dem Lauch an- XV. Von
Von denen Edelgeſteinen ins gemein. Anmerckung. ES wurden vor deme nie keine Smaragde in Jndia Es wachſen aber die Smaragden in Steinen/ die den XIV. Von dem Praſem/ und Chryſopraß. Dieſes iſt ein durchſcheinender gruͤner Stein/ gleich dem Lauch an- XV. Von
<TEI> <text> <back> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb n="118" facs="#f0542"/> <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">Von denen Edelgeſteinen ins gemein.</hi> </fw><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Anmerckung.</hi> </head><lb/> <p> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">E</hi>S wurden vor deme nie keine Smaragde in Jndia<lb/> Orientali gefunden/ als bloß in Peru/ von dannen ſie/<lb/> kurtz zuvor ehe America denen Europaͤiſchen Einwoh-<lb/> nern iſt bekand worden/ durch die Peruaniſchen Kauffleute/<lb/> nacher</hi> <hi rendition="#aq">Maluccas</hi> <hi rendition="#b">ſeynd gefuͤhret worden/ anitzo aber werden<lb/> ſie faſt aus allen Orient/ allwo ſie heut zu Tag/ wegen der<lb/> Maͤnge/ einen vielgeringern Werth als damals haben/ zu<lb/> uns haͤuffig uͤbergefuͤhret.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#b">Es wachſen aber die Smaragden in Steinen/ die den<lb/> Cryſtall gleich ſeynd; haben auch in demſelben ihre Adern/<lb/> darinnen ſie nach und noch reiner/ dicker und haͤrter werden;<lb/> man findet darunter einige deren halber Theil noch weiß/ das<lb/> andere aber gruͤn iſt/ einige die noch gantz weiß und gleich-<lb/> ſam unzeitig ſeyn; die meiſten aber ſeynd gantz gruͤn und die-<lb/> ſe ſeynd auch die Vollkommenſten.</hi> </p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">XIV.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Von dem Praſem/ und Chryſopraß.</hi> </head><lb/> <p>Dieſes iſt ein durchſcheinender gruͤner Stein/ gleich dem Lauch an-<lb/> zuſehen: er wird auch zu Zeiten mit einen Goldglantz/ und bißweiln mit<lb/> rothen/ weiſſen und ſchwartzen Flecken angetroffen; ſolches aber geſchiehet<lb/> darumb/ dieweil er bey einen Jaſpis/ Cryſtall/ oder andern dergleichen<lb/> Stein anwaͤchſt/ als von welchen er kleine Duͤppfflein/ und mancherley<lb/> Farben empfaͤngt: Es wird auch dieſer Stein von etlichen/ fuͤr die Mut-<lb/> ter des Schmaragds gehalten; Derowegen wird er auch von einigen der<lb/> Smarald-Praſem geheiſſen: ſie werden in Oſt-und Weſt-Jndien/ wie<lb/> auch in Teutſchland gefunden/ und ſind dieſe ſchoͤner als etliche unter den<lb/> Orientaliſchen/ allein etwas weicher: Abſonderlich werden ſie in Boͤhmen<lb/> und denen benachbarten herumliegenden Landſchafften angetroffen: Jm<lb/> uͤbrigen ſeynd ſie im Werth nicht gar hoch/ ie nach deme es ihre Schoͤnheit<lb/> mit ſich bringet.</p> </div><lb/> <fw type="catch" place="bottom"> <hi rendition="#aq">XV.</hi> <hi rendition="#b">Von</hi> </fw><lb/> </div> </div> </back> </text> </TEI> [118/0542]
Von denen Edelgeſteinen ins gemein.
Anmerckung.
ES wurden vor deme nie keine Smaragde in Jndia
Orientali gefunden/ als bloß in Peru/ von dannen ſie/
kurtz zuvor ehe America denen Europaͤiſchen Einwoh-
nern iſt bekand worden/ durch die Peruaniſchen Kauffleute/
nacher Maluccas ſeynd gefuͤhret worden/ anitzo aber werden
ſie faſt aus allen Orient/ allwo ſie heut zu Tag/ wegen der
Maͤnge/ einen vielgeringern Werth als damals haben/ zu
uns haͤuffig uͤbergefuͤhret.
Es wachſen aber die Smaragden in Steinen/ die den
Cryſtall gleich ſeynd; haben auch in demſelben ihre Adern/
darinnen ſie nach und noch reiner/ dicker und haͤrter werden;
man findet darunter einige deren halber Theil noch weiß/ das
andere aber gruͤn iſt/ einige die noch gantz weiß und gleich-
ſam unzeitig ſeyn; die meiſten aber ſeynd gantz gruͤn und die-
ſe ſeynd auch die Vollkommenſten.
XIV.
Von dem Praſem/ und Chryſopraß.
Dieſes iſt ein durchſcheinender gruͤner Stein/ gleich dem Lauch an-
zuſehen: er wird auch zu Zeiten mit einen Goldglantz/ und bißweiln mit
rothen/ weiſſen und ſchwartzen Flecken angetroffen; ſolches aber geſchiehet
darumb/ dieweil er bey einen Jaſpis/ Cryſtall/ oder andern dergleichen
Stein anwaͤchſt/ als von welchen er kleine Duͤppfflein/ und mancherley
Farben empfaͤngt: Es wird auch dieſer Stein von etlichen/ fuͤr die Mut-
ter des Schmaragds gehalten; Derowegen wird er auch von einigen der
Smarald-Praſem geheiſſen: ſie werden in Oſt-und Weſt-Jndien/ wie
auch in Teutſchland gefunden/ und ſind dieſe ſchoͤner als etliche unter den
Orientaliſchen/ allein etwas weicher: Abſonderlich werden ſie in Boͤhmen
und denen benachbarten herumliegenden Landſchafften angetroffen: Jm
uͤbrigen ſeynd ſie im Werth nicht gar hoch/ ie nach deme es ihre Schoͤnheit
mit ſich bringet.
XV. Von
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/542 |
Zitationshilfe: | Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/542>, abgerufen am 03.03.2025. |