Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.und Experimenta. IV. Wie man gute Leimen-Formen machen/ und Meßing oder ander Metall darein giessen soll. Nimm einen guten und saubern Leimen/ wie ihn die Zinngiesser Nota. Wann der Guß soll recht fein fallen/ so müssen die Formen schön geäschert/ das ist/ mit einer geschwämmten Asche in- wendig angestrichen werden. V. Ein Bergischer Stein-Guß. Man findet zu Bergen in Norwegen einen dünnen weissen Stein/ VI. Eysen zu giessen. Nimm klares Eysen-Feylig/ wasche dasselbe gantz rein/ erstlich mit VII. Kalt L l l 3
und Experimenta. IV. Wie man gute Leimen-Formen machen/ und Meßing oder ander Metall darein gieſſen ſoll. Nimm einen guten und ſaubern Leimen/ wie ihn die Zinngieſſer Nota. Wañ der Guß ſoll recht fein fallen/ ſo muͤſſen die Formen ſchoͤn geaͤſchert/ das iſt/ mit einer geſchwaͤmmten Aſche in- wendig angeſtrichen werden. V. Ein Bergiſcher Stein-Guß. Man findet zu Bergen in Norwegen einen duͤnnen weiſſen Stein/ VI. Eyſen zu gieſſen. Nimm klares Eyſen-Feylig/ waſche daſſelbe gantz rein/ erſtlich mit VII. Kalt L l l 3
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und Experimenta.
IV.
Wie man gute Leimen-Formen machen/ und Meßing oder
ander Metall darein gieſſen ſoll.
Nimm einen guten und ſaubern Leimen/ wie ihn die Zinngieſſer
gebrauchen/ thue darunter Scheerwolle von Barchend/ oder ſonſt auff
kleinſt zerzupffte Baumwolle/ auch einen ſehr reinen und kleinen Sand;
ſo aber der Sand nicht rein und klein genug waͤre/ ſo ſoll ſolcher gewa-
ſchen/ und auff einen Reibſtein klein gerieben werden; mache mit dieſen
beyderleyen deinen Leimen an/ damit er ſeine rechte Conſiſtentz in der
Dicke habe/ und nicht mehr feyſt ſey; man ſoll aber ſolchen Leimen nicht
mit Waſſer/ ſondern mit ſtarcken Bier anfeuchten/ formier darein was
du wilt/ und ſo du gieſſeſt/ ſo ſoll die Forme wohl gluͤend ſeyn.
Nota.
Wañ der Guß ſoll recht fein fallen/ ſo muͤſſen die Formen
ſchoͤn geaͤſchert/ das iſt/ mit einer geſchwaͤmmten Aſche in-
wendig angeſtrichen werden.
V.
Ein Bergiſcher Stein-Guß.
Man findet zu Bergen in Norwegen einen duͤnnen weiſſen Stein/
der ſehr leichte iſt/ man nennet ihn daſelbſt Pumes, nimm ſolchen/ (es
thuts auch wohl NB der gemeine Bimßſtein) und thue dazu von den weiſ-
ſen Alabaſter Stein/ brenne ſie beyde in einen Toͤpffer-Ofen wohl/ und
zwar in einen groſſen wohlverlutirten und bedeckten Topff; darnach nim̃
ein lauteres warmes Leim-Waſſer/ gieſſe es darauff/ biß es die gebuͤhr-
liche Conſiſtentz habe/ und forme damit/ ſo haſt du einen Guß der immer-
zu waͤhrt/ iſt auch am Gewicht ſehr leicht/ man kan auch Eyſen und Meſ-
ſing darein gieſſen.
VI.
Eyſen zu gieſſen.
Nimm klares Eyſen-Feylig/ waſche daſſelbe gantz rein/ erſtlich mit
Lauge/ hernach mit Waſſer/ miſche darunter halb ſo viel gepulverten
Schwefel/ thue es in einen Tiegel/ gieb ihm gut Feuer/ biß es wohl flieſ-
ſet; wie es denn auch ſo leicht/ wo nicht noch leichter/ als Kupffer flieſſen/
wird/ und laͤſſet ſich/ wann recht verfahren wird/ ſehr rein und fein gieſ-
ſen.
VII. Kalt
L l l 3
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