Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.

Bild:
<< vorherige Seite
Töpffer-Glasur- und Mahlwerck.
[Abbildung]

Stehet also immer ein Teller oder Schüssel übereinander/ dieses
kan ein ieder sehen an dergleichen Zeug/ indem nemlich allemahl unten
am Port der Teller und Schüsseln 3. Flecke seyn/ und solche seynd eben
von diesen dreyeckigten thönern Dingern/ die daselbst gestanden und ab-
gebrochen worden.

Es brennet immerzu einer anderst als der ander/ und bestehet ihr
meister Kunstgriff (bey denen Holländern) in ihren Mahlen/ denn dar-
innen haben sie eine flüchtige/ geschwinde und sehr artige Manier.

Folgen die schönen Schmeltzgläser/
Wie sie daselbst/ so wohl von denen Töpffern als
Glas-Mahlern/ gebrauchet werden.
IX.
Erstlich ein schön weiß Schmeltzglas/ wie solches die Glas- o-
der so genannten Parcellan-Mahler ge-
brauchen.

Nimm Bley 2. Pfund/ Zinn ein wenig mehr denn 1. Pfund/ dieses
brenne nach Art der Töpffer zu Aschen/ nimm dieser Afchen 2. Theil/ rei-
nen Sand/ oder Kießling/ oder helle Glasstücken 1. Theil/ Saltz ein hal-
ben Theil/ (sie mässen alles in gewissen Mäßgen oder Näpffgen) dieses
wohl gemischt/ in den Calcinir-Ofen gesetzt/ und alsdenn geschmoltzen/
gibt ein gutes Weiß.

X. Ein
Toͤpffer-Glaſur- und Mahlwerck.
[Abbildung]

Stehet alſo immer ein Teller oder Schuͤſſel uͤbereinander/ dieſes
kan ein ieder ſehen an dergleichen Zeug/ indem nemlich allemahl unten
am Port der Teller und Schuͤſſeln 3. Flecke ſeyn/ und ſolche ſeynd eben
von dieſen dreyeckigten thoͤnern Dingern/ die daſelbſt geſtanden und ab-
gebrochen worden.

Es brennet immerzu einer anderſt als der ander/ und beſtehet ihr
meiſter Kunſtgriff (bey denen Hollaͤndern) in ihren Mahlen/ denn dar-
innen haben ſie eine fluͤchtige/ geſchwinde und ſehr artige Manier.

Folgen die ſchoͤnen Schmeltzglaͤſer/
Wie ſie daſelbſt/ ſo wohl von denen Toͤpffern als
Glas-Mahlern/ gebrauchet werden.
IX.
Erſtlich ein ſchoͤn weiß Schmeltzglas/ wie ſolches die Glas- o-
der ſo genannten Parcellan-Mahler ge-
brauchen.

Nimm Bley 2. Pfund/ Zinn ein wenig mehr denn 1. Pfund/ dieſes
brenne nach Art der Toͤpffer zu Aſchen/ nimm dieſer Afchen 2. Theil/ rei-
nen Sand/ oder Kießling/ oder helle Glasſtuͤcken 1. Theil/ Saltz ein hal-
ben Theil/ (ſie maͤſſen alles in gewiſſen Maͤßgen oder Naͤpffgen) dieſes
wohl gemiſcht/ in den Calcinir-Ofen geſetzt/ und alsdenn geſchmoltzen/
gibt ein gutes Weiß.

X. Ein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0475" n="55"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">To&#x0364;pffer-Gla&#x017F;ur- und Mahlwerck.</hi> </fw><lb/>
              <figure/>
              <p>Stehet al&#x017F;o immer ein Teller oder Schu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el u&#x0364;bereinander/ die&#x017F;es<lb/>
kan ein ieder &#x017F;ehen an dergleichen Zeug/ indem nemlich allemahl unten<lb/>
am Port der Teller und Schu&#x0364;&#x017F;&#x017F;eln 3. Flecke &#x017F;eyn/ und &#x017F;olche &#x017F;eynd eben<lb/>
von die&#x017F;en dreyeckigten tho&#x0364;nern Dingern/ die da&#x017F;elb&#x017F;t ge&#x017F;tanden und ab-<lb/>
gebrochen worden.</p><lb/>
              <p>Es brennet immerzu einer ander&#x017F;t als der ander/ und be&#x017F;tehet ihr<lb/>
mei&#x017F;ter Kun&#x017F;tgriff (bey denen Holla&#x0364;ndern) in ihren Mahlen/ denn dar-<lb/>
innen haben &#x017F;ie eine flu&#x0364;chtige/ ge&#x017F;chwinde und &#x017F;ehr artige Manier.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Folgen die &#x017F;cho&#x0364;nen Schmeltzgla&#x0364;&#x017F;er/<lb/>
Wie &#x017F;ie da&#x017F;elb&#x017F;t/ &#x017F;o wohl von denen To&#x0364;pffern als<lb/>
Glas-Mahlern/ gebrauchet werden.</hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#aq">IX.</hi><lb/> <hi rendition="#b">Er&#x017F;tlich ein &#x017F;cho&#x0364;n weiß Schmeltzglas/ wie &#x017F;olches die Glas- o-<lb/>
der &#x017F;o genannten Parcellan-Mahler ge-<lb/>
brauchen.</hi> </head><lb/>
              <p>Nimm Bley 2. Pfund/ Zinn ein wenig mehr denn 1. Pfund/ die&#x017F;es<lb/>
brenne nach Art der To&#x0364;pffer zu A&#x017F;chen/ nimm die&#x017F;er Afchen 2. Theil/ rei-<lb/>
nen Sand/ oder Kießling/ oder helle Glas&#x017F;tu&#x0364;cken 1. Theil/ Saltz ein hal-<lb/>
ben Theil/ (&#x017F;ie ma&#x0364;&#x017F;&#x017F;en alles in gewi&#x017F;&#x017F;en Ma&#x0364;ßgen oder Na&#x0364;pffgen) die&#x017F;es<lb/>
wohl gemi&#x017F;cht/ in den Calcinir-Ofen ge&#x017F;etzt/ und alsdenn ge&#x017F;chmoltzen/<lb/>
gibt ein gutes Weiß.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">X.</hi> <hi rendition="#b">Ein</hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[55/0475] Toͤpffer-Glaſur- und Mahlwerck. [Abbildung] Stehet alſo immer ein Teller oder Schuͤſſel uͤbereinander/ dieſes kan ein ieder ſehen an dergleichen Zeug/ indem nemlich allemahl unten am Port der Teller und Schuͤſſeln 3. Flecke ſeyn/ und ſolche ſeynd eben von dieſen dreyeckigten thoͤnern Dingern/ die daſelbſt geſtanden und ab- gebrochen worden. Es brennet immerzu einer anderſt als der ander/ und beſtehet ihr meiſter Kunſtgriff (bey denen Hollaͤndern) in ihren Mahlen/ denn dar- innen haben ſie eine fluͤchtige/ geſchwinde und ſehr artige Manier. Folgen die ſchoͤnen Schmeltzglaͤſer/ Wie ſie daſelbſt/ ſo wohl von denen Toͤpffern als Glas-Mahlern/ gebrauchet werden. IX. Erſtlich ein ſchoͤn weiß Schmeltzglas/ wie ſolches die Glas- o- der ſo genannten Parcellan-Mahler ge- brauchen. Nimm Bley 2. Pfund/ Zinn ein wenig mehr denn 1. Pfund/ dieſes brenne nach Art der Toͤpffer zu Aſchen/ nimm dieſer Afchen 2. Theil/ rei- nen Sand/ oder Kießling/ oder helle Glasſtuͤcken 1. Theil/ Saltz ein hal- ben Theil/ (ſie maͤſſen alles in gewiſſen Maͤßgen oder Naͤpffgen) dieſes wohl gemiſcht/ in den Calcinir-Ofen geſetzt/ und alsdenn geſchmoltzen/ gibt ein gutes Weiß. X. Ein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/475
Zitationshilfe: Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/475>, abgerufen am 23.11.2024.