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Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.

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samt andern nützl. Künsten und Experimenten.
rieben/ so nimm Oggergelb/ lasse solches wohl ausglüen/ so wird es
Braun-roth/ lösche es in Harn ab. Nimm dieses Braun-roths zwey
mahl so viel als der andern zwey Stück/ nemlich des Silbers und Spieß-
Glases ist/ reibe es alles auffs allerbeste mit gemeinen Wasser unterein-
ander/ hernach auff Glas nach Belieben auff die ebigte Seite gestrichen
und gebrannt/ so wird es dir schon gefällig werden.

LI.
Noch ein Gelb auff Glas.

Nimm 1. Loth Silber/ 1. Loth Schwefel/ 1. Loth Ogger/ laß das Sil-
ber zuvor mit den Schwefel brennen oder calciniren/ daß es mürb wer-
de und sich reiben lasse; desselben gleichen brenne oder glüe den Ogger
auch wol aus/ und lösche ihn in Horn ab/ alsdann reibe das Silber und
den Ogger zusammen einen gantzen Tag/ auff das allerkleineste/ so hastu
schön Kunst-gelb auff Glas.

LII.
Eben dergleichen Gelb auff Glas.

Nimm gute alte Müntz/ brenne solche mit Schwefel/ nimm auch
gelbe Colnische Erde/ wie solche die Weißgerber und Colet-Wäscher
gebrauchen; brenne solche Erde auch wie den Ogger/ und reibe es mit
guten Brandwein wohl unter einander/ und streiche es auff das Glas;
Es muß aber alles sehr wohl gerieben werden.

LIII.
Noch ein anders.

Nimm 1. Theil ungebrannten Ogger/ und einen Theil gebrannt
Silber mit Schwefel/ dieses Kunstgelb gehöret auff hartes und rauches
Glas.

LIV.
Ein sehr gutes Kunstgelb.

Nimm 1. Qvintlein gefeilt Silber/ und 2. Qvintlein gestossenen
Schwefel/ thue solches in einen Schmeltztiegel/ den Schwefel unten/
das Silber in die Mitten/ und oben auff wieder Schwefel/ laß also das
Silber wohl brennen und calciniren/ nimm alsdenn des gebrannten
Silbers 1. Theil/ gebrannten Ogger 2. Theil/ vitrum antimonii 1. Theil/
reibe es auff das allerkleinste/ als es möglich ist/ und verwahre es zum
Gebrauch etc.

LV. Noch
Ddd iij

ſamt andern nuͤtzl. Kuͤnſten und Experimenten.
rieben/ ſo nimm Oggergelb/ laſſe ſolches wohl ausgluͤen/ ſo wird es
Braun-roth/ loͤſche es in Harn ab. Nimm dieſes Braun-roths zwey
mahl ſo viel als der andern zwey Stuͤck/ nemlich des Silbers und Spieß-
Glaſes iſt/ reibe es alles auffs allerbeſte mit gemeinen Waſſer unterein-
ander/ hernach auff Glas nach Belieben auff die ebigte Seite geſtrichen
und gebrannt/ ſo wird es dir ſchon gefaͤllig werden.

LI.
Noch ein Gelb auff Glas.

Nimm 1. Loth Silber/ 1. Loth Schwefel/ 1. Loth Ogger/ laß das Sil-
ber zuvor mit den Schwefel brennen oder calciniren/ daß es muͤrb wer-
de und ſich reiben laſſe; deſſelben gleichen brenne oder gluͤe den Ogger
auch wol aus/ und loͤſche ihn in Horn ab/ alsdann reibe das Silber und
den Ogger zuſammen einen gantzen Tag/ auff das allerkleineſte/ ſo haſtu
ſchoͤn Kunſt-gelb auff Glas.

LII.
Eben dergleichen Gelb auff Glas.

Nimm gute alte Muͤntz/ brenne ſolche mit Schwefel/ nimm auch
gelbe Colniſche Erde/ wie ſolche die Weißgerber und Colet-Waͤſcher
gebrauchen; brenne ſolche Erde auch wie den Ogger/ und reibe es mit
guten Brandwein wohl unter einander/ und ſtreiche es auff das Glas;
Es muß aber alles ſehr wohl gerieben werden.

LIII.
Noch ein anders.

Nimm 1. Theil ungebrannten Ogger/ und einen Theil gebrannt
Silber mit Schwefel/ dieſes Kunſtgelb gehoͤret auff hartes und rauches
Glas.

LIV.
Ein ſehr gutes Kunſtgelb.

Nimm 1. Qvintlein gefeilt Silber/ und 2. Qvintlein geſtoſſenen
Schwefel/ thue ſolches in einen Schmeltztiegel/ den Schwefel unten/
das Silber in die Mitten/ und oben auff wieder Schwefel/ laß alſo das
Silber wohl brennen und calciniren/ nimm alsdenn des gebrannten
Silbers 1. Theil/ gebrannten Ogger 2. Theil/ vitrum antimonii 1. Theil/
reibe es auff das allerkleinſte/ als es moͤglich iſt/ und verwahre es zum
Gebrauch ꝛc.

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[21/0441] ſamt andern nuͤtzl. Kuͤnſten und Experimenten. rieben/ ſo nimm Oggergelb/ laſſe ſolches wohl ausgluͤen/ ſo wird es Braun-roth/ loͤſche es in Harn ab. Nimm dieſes Braun-roths zwey mahl ſo viel als der andern zwey Stuͤck/ nemlich des Silbers und Spieß- Glaſes iſt/ reibe es alles auffs allerbeſte mit gemeinen Waſſer unterein- ander/ hernach auff Glas nach Belieben auff die ebigte Seite geſtrichen und gebrannt/ ſo wird es dir ſchon gefaͤllig werden. LI. Noch ein Gelb auff Glas. Nimm 1. Loth Silber/ 1. Loth Schwefel/ 1. Loth Ogger/ laß das Sil- ber zuvor mit den Schwefel brennen oder calciniren/ daß es muͤrb wer- de und ſich reiben laſſe; deſſelben gleichen brenne oder gluͤe den Ogger auch wol aus/ und loͤſche ihn in Horn ab/ alsdann reibe das Silber und den Ogger zuſammen einen gantzen Tag/ auff das allerkleineſte/ ſo haſtu ſchoͤn Kunſt-gelb auff Glas. LII. Eben dergleichen Gelb auff Glas. Nimm gute alte Muͤntz/ brenne ſolche mit Schwefel/ nimm auch gelbe Colniſche Erde/ wie ſolche die Weißgerber und Colet-Waͤſcher gebrauchen; brenne ſolche Erde auch wie den Ogger/ und reibe es mit guten Brandwein wohl unter einander/ und ſtreiche es auff das Glas; Es muß aber alles ſehr wohl gerieben werden. LIII. Noch ein anders. Nimm 1. Theil ungebrannten Ogger/ und einen Theil gebrannt Silber mit Schwefel/ dieſes Kunſtgelb gehoͤret auff hartes und rauches Glas. LIV. Ein ſehr gutes Kunſtgelb. Nimm 1. Qvintlein gefeilt Silber/ und 2. Qvintlein geſtoſſenen Schwefel/ thue ſolches in einen Schmeltztiegel/ den Schwefel unten/ das Silber in die Mitten/ und oben auff wieder Schwefel/ laß alſo das Silber wohl brennen und calciniren/ nimm alsdenn des gebrannten Silbers 1. Theil/ gebrannten Ogger 2. Theil/ vitrum antimonii 1. Theil/ reibe es auff das allerkleinſte/ als es moͤglich iſt/ und verwahre es zum Gebrauch ꝛc. LV. Noch Ddd iij

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Zitationshilfe: Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kunckel_glasmacher_1679/441>, abgerufen am 23.11.2024.