Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.Joh. Kunckels nöthige Erinnerungen welche sie fast mehr denn alle andere Menschen ausstehenund leichte vertragen können etc. Was den Trunck betrifft/ so wird freylich einer leichte vor den andern truncken/ dieweiln er vielleicht grössere und stärckere Züge thut/ sonst aber können sie/ wie bekannt/ hierinnen ihren Mann meisterlich bestehen/ und nach der besten Weise Bescheid thun und aus halten. Was sonst Merrettus von dem Saltz/ als auch von dem Von den Caobald oder Zaffera (auch unserer teutschen Es wird auch von Herrn Merrett erwehnet/ daß das Weiter
Joh. Kunckels noͤthige Erinnerungen welche ſie faſt mehr denn alle andere Menſchen ausſtehenund leichte vertragen koͤnnen ꝛc. Was den Trunck betrifft/ ſo wird freylich einer leichte vor den andern truncken/ dieweiln er vielleicht groͤſſere und ſtaͤrckere Zuͤge thut/ ſonſt aber koͤñen ſie/ wie bekannt/ hierinnen ihren Mann meiſterlich beſtehen/ und nach der beſten Weiſe Beſcheid thun und aus halten. Was ſonſt Merrettus von dem Saltz/ als auch von dem Von den Caobald oder Zaffera (auch unſerer teutſchen Es wird auch von Herrn Merrett erwehnet/ daß das Weiter
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Joh. Kunckels noͤthige Erinnerungen
welche ſie faſt mehr denn alle andere Menſchen ausſtehen
und leichte vertragen koͤnnen ꝛc. Was den Trunck betrifft/
ſo wird freylich einer leichte vor den andern truncken/ dieweiln
er vielleicht groͤſſere und ſtaͤrckere Zuͤge thut/ ſonſt aber koͤñen
ſie/ wie bekannt/ hierinnen ihren Mann meiſterlich beſtehen/
und nach der beſten Weiſe Beſcheid thun und aus halten.
Was ſonſt Merrettus von dem Saltz/ als auch von dem
Holtz/ ſo zum Glasmachen gehoͤret/ und am beſten dienlichen
iſt/ gedencket; habe ich allbereit zum oͤfftern in meinen An-
merckungen uͤber den Neridavon erwehnet; nemlich daß al-
le ausgelaugte Saltze/ nach ihrer rechten Reinigung einer-
ley ſeyn. Das Holtz betreffend/ ſo iſt Buͤchen/ Erlen und
Bircken das beſte; trocken Fichten- und Kuͤffern-Holtz/ kan
in Manglung des andern auch pasſiren/ das Eychen aber iſt
hier zu ungeſchickt ꝛc.
Von den Caobald oder Zaffera (auch unſerer teutſchen
Magneſia) habe ich auch genugſame Erklaͤrung gethan/ und
zwar vornehmlich/ weiln dem Herrn Merrett umb ſolches
zu wiſſen ſonderlich angelegen geweſen.
Es wird auch von Herrn Merrett erwehnet/ daß das
Kupffer unter dem Hammer ſich am meiſten ausdehne/ auch
die malleabilitaͤt an Gold und Silber befoͤrdere/ und dahero
von denen Muͤntzern zugeſchlagen werde; Jtem daß man ſol-
ches bey einen maͤßigen Feuer ſchmeltzen koͤnne ꝛc. Nun iſt
allen Muͤntzern und Silber-Schmieden bekannt/ wie leicht
ſich das feine Gold und Silber haͤmmern/ dehnen und zie-
hen laſſe; wie viel haͤrter es aber wird/ wañ denenſelben Kupf-
fer zugeſetzt wird/ und wie ſo viel ſchwerer und uͤbler es ſich
alsdenn treiben laſſe/ das wiſſen ſie auch; Ja daß das Kupf-
fer/ naͤchſt dem Eyſen/ das ſtaͤrckſte Schmeltzfeuer haben will/
und ſich von keiner geringen Hitze ſchmeltzen laſſe/ wird ohne
Zweiffel allen denen/ die Metalle geſchmoltzen haben/ bekañt
ſeyn.
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