Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.Von der Glasmacher-Kunst. Wann man aber eine schöne rothe Farb haben will/ so muß man Sonsten aber/ gleichwie aus den Ertzen die beste grüne Farb/ das Nachdeme wir anietzo dasjenige zu Ende gebracht/ welches eigent- Die Bereitung von dem Schmeltzglas oder Smalte/ welche/ als Das 29. Capitel. DEr Neapolitanische Scribent/ Johann Baptista Porta/ lehret" nen N n ij
Von der Glasmacher-Kunſt. Wann man aber eine ſchoͤne rothe Farb haben will/ ſo muß man Sonſten aber/ gleichwie aus den Ertzen die beſte gruͤne Farb/ das Nachdeme wir anietzo dasjenige zu Ende gebracht/ welches eigent- Die Bereitung von dem Schmeltzglas oder Smalte/ welche/ als Das 29. Capitel. DEr Neapolitaniſche Scribent/ Johann Baptiſta Porta/ lehret„ nen N n ij
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Von der Glasmacher-Kunſt.
Wann man aber eine ſchoͤne rothe Farb haben will/ ſo muß man
den Crocum Martis mit Schwefel bereitet/ laut des 128. Capitels/ ha-
ben; ſoll aber die gedachte Farb noch ſchoͤner werden/ ſo muß es der Cro-
cus Martis mit dem Aqva fort bereitet/ ſeyn.
Sonſten aber/ gleichwie aus den Ertzen die beſte gruͤne Farb/ das
Vitriol oder Kupffer iſt/ alſo iſt diejenige rothe Farb des Stahls oder
Eyſens/ die fuͤrnehmſte und beſte/ welche mit dem Aqva Regis bereitet
wird/ und ſolches theils wegen Beymiſchung des Salmiacs/ theils a-
ber wegen beſſerer und genauerer Auffloͤſung.
Nachdeme wir anietzo dasjenige zu Ende gebracht/ welches eigent-
lich zu der erſten Materia des Glaſes/ und zu derſelben Farben Berei-
tung gehoͤret/ ſo iſt zu wiſſen/ daß das uͤbrige und fuͤrnehmſte Theil des
Glasmachens beſtehe/ in der gebuͤhrlichen Miſchung der Farben/ ſam̃t
darzu gehoͤrigen Umbſtaͤnden/ als welchen Theil unſer Autor vollkoͤm̃-
lich abſolviret/ und davon Bericht gethan hat; derohalben werden wir
in denen/ was hiernechſt folget/ ſehr kurtz ſeyn/ uns vergnuͤgende/ daß
wir nur etwas weniges davon erinnern.
Die Bereitung von dem Schmeltzglas oder Smalte/ welche/ als
ein ſonderbares/ und hoͤchſtſchaͤtzbares Kunſt-Stuͤck/ uns ehdeſſen kund
gethan wurde/ anietzo aber vielen bekannt/ iſt dieſe: Man nimmt des
Spießglaſes und des Salpeters/beydes wohl zerſtoſſen und vermiſchet/
von tedwedern 12. Pfund/ und von der Materia des gemeinen Glaſes
176. Pfund: dieſes alles wohl gemiſchet/ und vereiniget/ wird in dem
Kalchofen calciniret/ und zu einer Fritta bereitet: oder welches auch an-
gehet; Man kan nehmlich aus dem rohen Spiesglas/ und mit dem
Salpeter/ einen Koͤnig oder Regulum bereilen/ und alsdann/ wie oben
gedacht/ damit verfahren: Die Art und Weis den Regulum zu ma-
chen/ iſt gemein/ und bey denen Chymicis bekannt: Dieſer Regulus, ſo
er mit dem Glasmetall vermiſchet wird/ giebet nicht allein eine ſehr weiſſe
Smalte/ ſondern dienet auch zu mancherley Farben.
Das 29. Capitel.
DEr Neapolitaniſche Scribent/ Johann Baptiſta Porta/ lehret„
im 5. Capitel ſeines 6ten Buchs/ wie man die Tuͤrckis faͤrben ſolle/„
in Geſtalt eines Sapphirs/ welche Farb ins gemein die Meerwaſſer-„
Farb genennet wird; Man ſoll/ ſagt er/ das gecalcinirte Kupffer zu ei-„
nen
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