Kunckel, Johann: Ars Vitraria Experimentalis, Oder Vollkommene Glasmacher-Kunst. Frankfurt (Main) u. a., 1679.ANTHONII NERI Anderes Buch/ gläntzenden Ofen-Ruß/ und Croco Martis (der mit Eßig bereitet) ge-geben/ solches aber habe ich gar mählich eingetragen/ denn dieses Pul- ver blehet sich sehr auff. Nachdem es nun 24. Stunden geruhet/ habe ich mir ein Geschirr Wenn ich nun solches verspüret/ habe ich allerhand Geschirr dar- Aus dieser Art des Calcedoniers/ habe ich sehr viel und zwar die Das 44. Capitel. Die dritte Manier den Calcedonier zu machen. ERstlich habe ich 8. Loth Silber/ samt 1. Pfund Aqvae fortis, in ein Zweytens habe ich in einem andern Glas 10. Loth/ des mit Saltz Die Reinigung aber des Mercurii geschieht also: Man feuchtet Zum Dritten solvirte ich in einem andern Glas 1. Pfund Aqvae sei-
ANTHONII NERI Anderes Buch/ glaͤntzenden Ofen-Ruß/ und Croco Martis (der mit Eßig bereitet) ge-geben/ ſolches aber habe ich gar maͤhlich eingetragen/ denn dieſes Pul- ver blehet ſich ſehr auff. Nachdem es nun 24. Stunden geruhet/ habe ich mir ein Geſchirꝛ Wenn ich nun ſolches verſpuͤret/ habe ich allerhand Geſchirr dar- Aus dieſer Art des Calcedoniers/ habe ich ſehr viel und zwar die Das 44. Capitel. Die dritte Manier den Calcedonier zu machen. ERſtlich habe ich 8. Loth Silber/ ſamt 1. Pfund Aqvæ fortis, in ein Zweytens habe ich in einem andern Glas 10. Loth/ des mit Saltz Die Reinigung aber des Mercurii geſchieht alſo: Man feuchtet Zum Dritten ſolvirte ich in einem andern Glas 1. Pfund Aqvæ ſei-
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ANTHONII NERI Anderes Buch/
glaͤntzenden Ofen-Ruß/ und Croco Martis (der mit Eßig bereitet) ge-
geben/ ſolches aber habe ich gar maͤhlich eingetragen/ denn dieſes Pul-
ver blehet ſich ſehr auff.
Nachdem es nun 24. Stunden geruhet/ habe ich mir ein Geſchirꝛ
zur Probe davon machen laſſen/ auch an ſolchen/ nachdem es offtmals
gegluͤet/ in acht genommen/ ob es die ſchattichte Dunckelheit erlanget/
und ob es ſolche Mannigfaltigkeit der ſtroͤmicht- ſpielenden Farben
zeigete.
Wenn ich nun ſolches verſpuͤret/ habe ich allerhand Geſchirr dar-
aus machen/ und ſolche mit der Walckzange/ wie der Brauch iſt/ wohl
walcken laſſen/ umb damit allerley Bilder fuͤrzuſtellen.
Aus dieſer Art des Calcedoniers/ habe ich ſehr viel und zwar die
allerſchoͤnſten Trinck-Geſchirr verfertiget; ingleichen habe ich aus ge-
dachter Maſſa etlich hundert ſchoͤne Kraͤntzlein vor die Ritter in Flan-
dern gemachet/ welche der Groß Hertzog von Florentz/ Ferdinandus ſel.
Gedaͤchtniß/ und viel andere Fuͤrſten und Herren geſehen haben.
Das 44. Capitel.
Die dritte Manier den Calcedonier zu machen.
ERſtlich habe ich 8. Loth Silber/ ſamt 1. Pfund Aqvæ fortis, in ein
Glas gethan/ ſolviren laſſen/ und wohlvermachet beyſeits geſetzet.
Zweytens habe ich in einem andern Glas 10. Loth/ des mit Saltz
und Eßig gereinigten Mercurii vivi, auch in 1. Pfund Aqvæ fortis auff-
geloͤſet/ und nachdem ſolches geſchehen/ wohl verwahrt beyſeit geſetzet.
Die Reinigung aber des Mercurii geſchieht alſo: Man feuchtet
das Saltz mit ſcharffen Eßig an/ ſolches ruͤhret man/ ſammt dem Mer-
curio, in einer hoͤltzern Schuͤſſel/ mit einem hoͤltzern Stempel wohl
herumb/ alsdann gieſſet man gemeines Waſſer daran/ damit das
Saltz zerſchmeltze/ und alſo die Schwaͤrtze vom Mercurio abgewaſchen
werde; dieſes wird offtmals wiederhohlet/ mit Zuthuung eines neuen
Saltzes und Eßig/ alsdenn wird der Mercurius durch ein Ziegen-
Leder gezwungen.
Zum Dritten ſolvirte ich in einem andern Glas 1. Pfund Aqvæ
fortis, 6. Loth des puren Silbers/ welches auff folgende Art calciniret
wurde: Man nimmt zu dem mit Mercurio, (wie gebraͤuchlich) amal-
gamirten Silber/ gleichen Theil des gemeinen Saltzes/ welches von
ſei-
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