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Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987.

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Rede ist. Es gibt Genossen, die in die Vorwahllokale gehen, um N002
dem lächerlichen Wahlrummel am Wahltag - möglichst bis 10, oo mor- N003
gens sollen alle gewählt haben - zu entgehen. Das Fernsehen ist, N004
genau wie vor dem Parteitag, auch bei den Nachrichten, roll von c N005
Verpflichtungen, bis zum Wahltag so und so viel über dem Plan zu N006
leist sau*

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Die amerikanische Politik wird von Tag zu Tag provokatori- N002
scher. Ich glaube, die westeuropäischen Partner sind ehrlich ver- N003
ärgert oder erschrocken. Viele bei uns sind der Meinung, und ich N004
teile sie, daß es unter dem nächsten Präsidenten nur besser werden N005
kann und daß man den Rest der Regierungszeit von Reagan irgendwie N006
durchstehen muß.

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Nächste Woche gebe ich das Manuskript von "1903* im Verlag N002
ab, das letzte vor meinem Festband zum Geburtstag 1989. Die Be- N003
schränkung auf Vorträge und Artikel macht mir keinen Kummer, zumal N004
ich, mit der Nachlaß-Ordnung viel zu tun habe.

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theoretische, Teil erscheint mir nicht so gut gelungen, da er zu N001
Lese die Korrekturen von meinem Soziologieband. Der erste, N001
kompliziert geschrieben ist, der zweite ist interessant und ordent- N005
sie,/ N004
eines Fehlers sei doch immer eine belebende Unterbrechung, meint N003
findet, weil so wenige Druckfehler enthalten sind: eine Korrektur N002
Gründlichkeit liest, das Korrekturenlesen diesmal so anstrengend N001
lich^ Interessant war mir, daß Erika, die alles mit ihrer gewohnten

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doch sehr geändert. Jeden Tag mehrmals habe ich bei ihrem Gesund- N001
beitszustand eine ganz intensive Freude, daß sie noch bei mir ist, N001
Mein Verhältnis zu Marguerite hat sich in der letzten Zeit

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/: Horst Klemm rief mich an, daß die nächste Gesprächsrunde am N002
ner Westdeutschlandreise nicht da sein kann, teilte ich ihm das N001
27. Juni sein soll. Thema: Schlüsselindustrien. Da ich wegen mei-

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Rede ist. Es gibt Genossen, die in die Vorwahllokale gehen, um N002
dem lächerlichen Wahlrummel am Wahltag - möglichst bis 10, oo mor- N003
gens sollen alle gewählt haben - zu entgehen. Das Fernsehen ist, N004
genau wie vor dem Parteitag, auch bei den Nachrichten, roll von c N005
Verpflichtungen, bis zum Wahltag so und so viel über dem Plan zu N006
leist sau*

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Die amerikanische Politik wird von Tag zu Tag provokatori- N002
scher. Ich glaube, die westeuropäischen Partner sind ehrlich ver- N003
ärgert oder erschrocken. Viele bei uns sind der Meinung, und ich N004
teile sie, daß es unter dem nächsten Präsidenten nur besser werden N005
kann und daß man den Rest der Regierungszeit von Reagan irgendwie N006
durchstehen muß.

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Nächste Woche gebe ich das Manuskript von ”1903* im Verlag N002
ab, das letzte vor meinem Festband zum Geburtstag 1989. Die Be- N003
schränkung auf Vorträge und Artikel macht mir keinen Kummer, zumal N004
ich, mit der Nachlaß-Ordnung viel zu tun habe.

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theoretische, Teil erscheint mir nicht so gut gelungen, da er zu N001
Lese die Korrekturen von meinem Soziologieband. Der erste, N001
kompliziert geschrieben ist, der zweite ist interessant und ordent- N005
sie,/ N004
eines Fehlers sei doch immer eine belebende Unterbrechung, meint N003
findet, weil so wenige Druckfehler enthalten sind: eine Korrektur N002
Gründlichkeit liest, das Korrekturenlesen diesmal so anstrengend N001
lich^ Interessant war mir, daß Erika, die alles mit ihrer gewohnten

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doch sehr geändert. Jeden Tag mehrmals habe ich bei ihrem Gesund- N001
beitszustand eine ganz intensive Freude, daß sie noch bei mir ist, N001
Mein Verhältnis zu Marguerite hat sich in der letzten Zeit

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/: Horst Klemm rief mich an, daß die nächste Gesprächsrunde am N002
ner Westdeutschlandreise nicht da sein kann, teilte ich ihm das N001
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Zitationshilfe: Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kuczynski_tagebuch_1987/961>, abgerufen am 28.09.2024.