Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987.N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 N001 <TEI> <text> <body> <div type="chapter"> <pb facs="#f0318"/> <p><lb n="N001"/> in der Staatsoper - reines Phrasengedresch von Dieckmann.</p> <p><lb n="N001"/> Am besten spraoh noch Fedin, der aber auch recht alt geworden; <lb n="N002"/> das anschließende Kulturprogramm unterdurchschnittlich; ebenso <lb n="N003"/> das anschließende Essen, das ich ebenfalls als erster des Prä- <lb n="N004"/> eidiumstisches verließ«</p> <p><lb n="N001"/> Während der Pause in der Staatsoper beim Imbiß im Apollo- <lb n="N002"/> Saal folgende Unterhaltung mit Walten</p> <p><lb n="N001"/> W.t "Hu, man hat Dich lange nicht gesehen."</p> <p><lb n="N001"/> loht "Bas war aber nicht meine Schuld, Walter" (Bei der Anrede <lb n="N002"/> "Walter" stutzte er; heute sagen wohl die al^en Qenossen <lb n="N003"/> "Genosse Walter")</p> <p><lb n="N001"/> W.t "Und wie gehts?"</p> <p><lb n="N001"/> Ich* "Danke gut" Um die peinliche Unterhaltung abzubrechen, <lb n="N002"/> fahre ich fort» "Und alles Gute auch für morgen."</p> <p><lb n="N001"/> W.t "Wie? woher weißt Du?"</p> <p><lb n="N001"/> lohj "Hu, seit 74 Jahren hast Du am gleichen Tag Geburtstag <lb n="N002"/> wie meine Mutter"</p> <p><lb n="N001"/> W.t "Aoh so" (vielleicht hatte er erwartet, daß ich von be- <lb n="N002"/> kannten Geburtstagen großer Persönlichkeiten sprechen <lb n="N003"/> würde)•</p> <p><lb n="N001"/> W.t fortfahrendt "Hu jetzt kommen ja die Ökonomen wieder ln <lb n="N002"/> den Vordergrund."</p> <p><lb n="N001"/> Icht "Du meinst wegen der Krise Im kapitalistischen Lager."</p> <p><lb n="N001"/> W.} "Ja, der alte Marx hat doch immer noch reoht."</p> <p><lb n="N001"/> Icht "Ja, Gottseidank". Verbeugung, Sohluß.</p> <p><lb n="N001"/> Ob er etwas von meinem Kampf gegen den Reinholdsohen Revi- <lb n="N002"/> sionismus weiß? Reinhold ist doch ein Liebkind bei der Führung!</p> <p><lb n="N001"/> Die Australionreise scheint nichts zu werden, weil das <lb n="N002"/> International Statistical Institute uns nur als "Deutschland (DDR)</p> </div> </body> </text> </TEI> [0318]
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in der Staatsoper - reines Phrasengedresch von Dieckmann.
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Am besten spraoh noch Fedin, der aber auch recht alt geworden; N002
das anschließende Kulturprogramm unterdurchschnittlich; ebenso N003
das anschließende Essen, das ich ebenfalls als erster des Prä- N004
eidiumstisches verließ«
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Während der Pause in der Staatsoper beim Imbiß im Apollo- N002
Saal folgende Unterhaltung mit Walten
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W.t "Hu, man hat Dich lange nicht gesehen."
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loht "Bas war aber nicht meine Schuld, Walter" (Bei der Anrede N002
"Walter" stutzte er; heute sagen wohl die al^en Qenossen N003
"Genosse Walter")
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W.t "Und wie gehts?"
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Ich* "Danke gut" Um die peinliche Unterhaltung abzubrechen, N002
fahre ich fort» "Und alles Gute auch für morgen."
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W.t "Wie? woher weißt Du?"
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lohj "Hu, seit 74 Jahren hast Du am gleichen Tag Geburtstag N002
wie meine Mutter"
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W.t "Aoh so" (vielleicht hatte er erwartet, daß ich von be- N002
kannten Geburtstagen großer Persönlichkeiten sprechen N003
würde)•
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W.t fortfahrendt "Hu jetzt kommen ja die Ökonomen wieder ln N002
den Vordergrund."
N001
Icht "Du meinst wegen der Krise Im kapitalistischen Lager."
N001
W.} "Ja, der alte Marx hat doch immer noch reoht."
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Icht "Ja, Gottseidank". Verbeugung, Sohluß.
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Ob er etwas von meinem Kampf gegen den Reinholdsohen Revi- N002
sionismus weiß? Reinhold ist doch ein Liebkind bei der Führung!
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Die Australionreise scheint nichts zu werden, weil das N002
International Statistical Institute uns nur als "Deutschland (DDR)
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