Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
Frau, dl© eine Zeitlang beim Genossen Wilhelm Pieck gearbeitet N002
hat und Saarbrückerin ist" lud mich zu Freitag zu einem "franzö- N003
sisch" gekochten Essen ein, was sie mir noch liebenswerter macht, N004
da sie mich dadurch an die Genossin Kuczynski erinnert.

N001
Heute früh mein 2. Interview "Über die Beziehungen von Indu- N002
strie und Landwirtschaft" in "Hoy", das Bezug nimmt auf das erste N003
und zugleich weitere Unterhaltungen ankündigt. Wir haben auch N004
schon zwei weitere Themen verabredet. Hoffentlich gelingen sie N005
so, daß die Zeitung sie bringt.

N001
Heute habe ich, als Fortsetzung von gestern nachmittag, N002
einen stark deutsohen Tag. Um 11,oo holt mich unser Kulturattache N003
ab, und wir fahren zur Botschaft, um alle möglichen Dinge zu be- N004
sprechen. Natürlich lud ich mich bei der Botschaft zum Essen ein. N005
Und da heute das Interview erschien, werde ich schon zur Begrüßung N006
"Cuba Llbre" (Cococola mit Cuba-Rum) und eine gute Zigarre aus N007
ihnen herauslocken. Anschließend werde ioh zur Akademie fahren, N008
um meine Fahrten ins Land zu besprechen. Zum Abendbrot bin ich N009
bei unserem Handelarat, um mit ihm und dem Leiter der Wirtschafts- N010
politischen Abteilung in der Botschaft meinen Vortrag über Mate- N011
rielles Interesse und gesellschaftliches Bewußtsein zu besprechen**

N001
Als ich nach dem Essen in der Botschaft zur Akademie kam, N002
fragte man mich, ob es mir recht wäre, wenn der Präsident mir N003
morgen ein Mittagessen geben würde. Da loh ja nur 2 Minister- N004
Interviews und einen Vortrag habe, sagte ich natürlich ja.

N001
Es ist Sommer geworden. So warm, daß die Zimmeraufwartung N002
mir meine Klima-Anlage auf den höchsten Grad angestellt hat.

N001
Unser Botschaftsrat hat mich für nächste Woche zum Abend- N002
brot eingeladen. Die inoffizielle Freundschaftlichkeit der Ge- N003
nossen in der Botschaft (abgesehen von der vorhandenen offizi- N004
ellen) ist ganz rührend, und ich genieße sie sehr.

N001
Frau, dl© eine Zeitlang beim Genossen Wilhelm Pieck gearbeitet N002
hat und Saarbrückerin ist» lud mich zu Freitag zu einem "franzö- N003
sisch" gekochten Essen ein, was sie mir noch liebenswerter macht, N004
da sie mich dadurch an die Genossin Kuczynski erinnert.

N001
Heute früh mein 2. Interview "Über die Beziehungen von Indu- N002
strie und Landwirtschaft" in "Hoy", das Bezug nimmt auf das erste N003
und zugleich weitere Unterhaltungen ankündigt. Wir haben auch N004
schon zwei weitere Themen verabredet. Hoffentlich gelingen sie N005
so, daß die Zeitung sie bringt.

N001
Heute habe ich, als Fortsetzung von gestern nachmittag, N002
einen stark deutsohen Tag. Um 11,oo holt mich unser Kulturattache N003
ab, und wir fahren zur Botschaft, um alle möglichen Dinge zu be- N004
sprechen. Natürlich lud ich mich bei der Botschaft zum Essen ein. N005
Und da heute das Interview erschien, werde ich schon zur Begrüßung N006
"Cuba Llbre" (Cococola mit Cuba-Rum) und eine gute Zigarre aus N007
ihnen herauslocken. Anschließend werde ioh zur Akademie fahren, N008
um meine Fahrten ins Land zu besprechen. Zum Abendbrot bin ich N009
bei unserem Handelarat, um mit ihm und dem Leiter der Wirtschafts- N010
politischen Abteilung in der Botschaft meinen Vortrag über Mate- N011
rielles Interesse und gesellschaftliches Bewußtsein zu besprechen*•

N001
Als ich nach dem Essen in der Botschaft zur Akademie kam, N002
fragte man mich, ob es mir recht wäre, wenn der Präsident mir N003
morgen ein Mittagessen geben würde. Da loh ja nur 2 Minister- N004
Interviews und einen Vortrag habe, sagte ich natürlich ja.

N001
Es ist Sommer geworden. So warm, daß die Zimmeraufwartung N002
mir meine Klima-Anlage auf den höchsten Grad angestellt hat.

N001
Unser Botschaftsrat hat mich für nächste Woche zum Abend- N002
brot eingeladen. Die inoffizielle Freundschaftlichkeit der Ge- N003
nossen in der Botschaft (abgesehen von der vorhandenen offizi- N004
ellen) ist ganz rührend, und ich genieße sie sehr.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="chapter">
        <pb facs="#f0192"/>
        <p><lb n="N001"/>
Frau, dl© eine Zeitlang beim Genossen Wilhelm Pieck gearbeitet     <lb n="N002"/>
hat und Saarbrückerin ist» lud mich zu Freitag zu einem "franzö-     <lb n="N003"/>
sisch" gekochten Essen ein, was sie mir noch liebenswerter macht,     <lb n="N004"/>
da sie mich dadurch an die Genossin Kuczynski erinnert.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Heute früh mein 2. Interview "Über die Beziehungen von Indu-     <lb n="N002"/>
strie und Landwirtschaft" in "Hoy", das Bezug nimmt auf das erste     <lb n="N003"/>
und zugleich weitere Unterhaltungen ankündigt. Wir haben auch     <lb n="N004"/>
schon zwei weitere Themen verabredet. Hoffentlich gelingen sie     <lb n="N005"/>
so, daß die Zeitung sie bringt.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Heute habe ich, als Fortsetzung von gestern nachmittag,     <lb n="N002"/>
einen stark deutsohen Tag. Um 11,oo holt mich unser Kulturattache     <lb n="N003"/>
ab, und wir fahren zur Botschaft, um alle möglichen Dinge zu be-     <lb n="N004"/>
sprechen. Natürlich lud ich mich bei der Botschaft zum Essen ein.     <lb n="N005"/>
Und da heute das Interview erschien, werde ich schon zur Begrüßung     <lb n="N006"/>
"Cuba Llbre" (Cococola mit Cuba-Rum) und eine gute Zigarre aus     <lb n="N007"/>
ihnen herauslocken. Anschließend werde ioh zur Akademie fahren,     <lb n="N008"/>
um meine Fahrten ins Land zu besprechen. Zum Abendbrot bin ich     <lb n="N009"/>
bei unserem Handelarat, um mit ihm und dem Leiter der Wirtschafts-     <lb n="N010"/>
politischen Abteilung in der Botschaft meinen Vortrag über Mate-     <lb n="N011"/>
rielles Interesse und gesellschaftliches Bewußtsein zu besprechen*&#x2022;</p>
        <p><lb n="N001"/>
Als ich nach dem Essen in der Botschaft zur Akademie kam,     <lb n="N002"/>
fragte man mich, ob es mir recht wäre, wenn der Präsident mir     <lb n="N003"/>
morgen ein Mittagessen geben würde. Da loh ja nur 2 Minister-     <lb n="N004"/>
Interviews und einen Vortrag habe, sagte ich natürlich ja.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Es ist Sommer geworden. So warm, daß die Zimmeraufwartung     <lb n="N002"/>
mir meine Klima-Anlage auf den höchsten Grad angestellt hat.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Unser Botschaftsrat hat mich für nächste Woche zum Abend-     <lb n="N002"/>
brot eingeladen. Die inoffizielle Freundschaftlichkeit der Ge-     <lb n="N003"/>
nossen in der Botschaft (abgesehen von der vorhandenen offizi-     <lb n="N004"/>
ellen) ist ganz rührend, und ich genieße sie sehr.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0192] N001 Frau, dl© eine Zeitlang beim Genossen Wilhelm Pieck gearbeitet N002 hat und Saarbrückerin ist» lud mich zu Freitag zu einem "franzö- N003 sisch" gekochten Essen ein, was sie mir noch liebenswerter macht, N004 da sie mich dadurch an die Genossin Kuczynski erinnert. N001 Heute früh mein 2. Interview "Über die Beziehungen von Indu- N002 strie und Landwirtschaft" in "Hoy", das Bezug nimmt auf das erste N003 und zugleich weitere Unterhaltungen ankündigt. Wir haben auch N004 schon zwei weitere Themen verabredet. Hoffentlich gelingen sie N005 so, daß die Zeitung sie bringt. N001 Heute habe ich, als Fortsetzung von gestern nachmittag, N002 einen stark deutsohen Tag. Um 11,oo holt mich unser Kulturattache N003 ab, und wir fahren zur Botschaft, um alle möglichen Dinge zu be- N004 sprechen. Natürlich lud ich mich bei der Botschaft zum Essen ein. N005 Und da heute das Interview erschien, werde ich schon zur Begrüßung N006 "Cuba Llbre" (Cococola mit Cuba-Rum) und eine gute Zigarre aus N007 ihnen herauslocken. Anschließend werde ioh zur Akademie fahren, N008 um meine Fahrten ins Land zu besprechen. Zum Abendbrot bin ich N009 bei unserem Handelarat, um mit ihm und dem Leiter der Wirtschafts- N010 politischen Abteilung in der Botschaft meinen Vortrag über Mate- N011 rielles Interesse und gesellschaftliches Bewußtsein zu besprechen*• N001 Als ich nach dem Essen in der Botschaft zur Akademie kam, N002 fragte man mich, ob es mir recht wäre, wenn der Präsident mir N003 morgen ein Mittagessen geben würde. Da loh ja nur 2 Minister- N004 Interviews und einen Vortrag habe, sagte ich natürlich ja. N001 Es ist Sommer geworden. So warm, daß die Zimmeraufwartung N002 mir meine Klima-Anlage auf den höchsten Grad angestellt hat. N001 Unser Botschaftsrat hat mich für nächste Woche zum Abend- N002 brot eingeladen. Die inoffizielle Freundschaftlichkeit der Ge- N003 nossen in der Botschaft (abgesehen von der vorhandenen offizi- N004 ellen) ist ganz rührend, und ich genieße sie sehr.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Archiv der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-01-09T11:07:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-01-09T11:07:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kuczynski_tagebuch_1987
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kuczynski_tagebuch_1987/192
Zitationshilfe: Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kuczynski_tagebuch_1987/192>, abgerufen am 28.11.2024.