N001 Am 17. Kommission der Historiker bei der Abteilung Wissen- N002 schaft vom Politbüro zu einer Tagung eingeladen. Walter war da N003 und sprach - gegen den Dogmatismus an den Geschichtsinstituten N004 und über Fehler in der November-Interpretation; dagegen sprach N005 keiner mehr von Fehlern des Genossen K.
N001 Madeleine mit sehr interessanten Geschichten aus Ghana zu- N002 rück. Ich fragte sie, ob es dort Gasthäuser gibt, an denen un- N003 geschrieben steht: Hier können Kaffern Familien kochen.
N001 Lese mit unendlichem Genuß den Briefwechsel Goethe-Schiller N002 den ich in der Insel-Ausgabe erstanden habe.
N001 Begrüßte zum heutigen Tage alle Frauen:
N001 Und ich Euch tausend Wonnen sende N002 Zum heutigen Fest der Sonnenwende.
N001 Habe die Einleitung zu Band 9, ich glaube mit Gewinn, um- N002 gearbeitet. Im Januar soll der Band an den Verlag gehen.
N001 23.12.58
N001 Den ganzen Tag in der Stadt, eine Reihe Briefe im Institut N002 erledigt; Sieke besucht.
N001 Zu einer plötzlich sehr dünn gewordenen Frau:
N001 Ach, gnädige Frau,
N001 Was ist mit Ihrem linken Schoß?
N001 Der ist ja völlig schinkenlos! N002 Zu Hause eine Reihe Weihnachtsgrüße gefunden - z.B, von N003 Ivor Montague und Heli sowie von Macek u.a.
N001 Nähere mich dem Ende des Briefwechsels Goethe-Schiller; N002 sobald der letztere nach Weimar gezogen, verliert er natürlich.
N001 - 84 -
N001 22.12.58
N001 Am 17. Kommission der Historiker bei der Abteilung Wissen- N002 schaft vom Politbüro zu einer Tagung eingeladen. Walter war da N003 und sprach - gegen den Dogmatismus an den Geschichtsinstituten N004 und über Fehler in der November-Interpretation; dagegen sprach N005 keiner mehr von Fehlern des Genossen K.
N001 Madeleine mit sehr interessanten Geschichten aus Ghana zu- N002 rück. Ich fragte sie, ob es dort Gasthäuser gibt, an denen un- N003 geschrieben steht: Hier können Kaffern Familien kochen.
N001 Lese mit unendlichem Genuß den Briefwechsel Goethe-Schiller N002 den ich in der Insel-Ausgabe erstanden habe.
N001 Begrüßte zum heutigen Tage alle Frauen:
N001 Und ich Euch tausend Wonnen sende N002 Zum heutigen Fest der Sonnenwende.
N001 Habe die Einleitung zu Band 9, ich glaube mit Gewinn, um- N002 gearbeitet. Im Januar soll der Band an den Verlag gehen.
N001 23.12.58
N001 Den ganzen Tag in der Stadt, eine Reihe Briefe im Institut N002 erledigt; Sieke besucht.
N001 Zu einer plötzlich sehr dünn gewordenen Frau:
N001 Ach, gnädige Frau,
N001 Was ist mit Ihrem linken Schoß?
N001 Der ist ja völlig schinkenlos! N002 Zu Hause eine Reihe Weihnachtsgrüße gefunden - z.B, von N003 Ivor Montague und Heli sowie von Macek u.a.
N001 Nähere mich dem Ende des Briefwechsels Goethe-Schiller; N002 sobald der letztere nach Weimar gezogen, verliert er natürlich.
<TEI><text><body><divtype="chapter"><pbfacs="#f0102"/><p><lbn="N001"/>
- 84 -</p><p><lbn="N001"/>
22.12.58</p><p><lbn="N001"/>
Am 17. Kommission der Historiker bei der Abteilung Wissen- <lbn="N002"/>
schaft vom Politbüro zu einer Tagung eingeladen. Walter war da <lbn="N003"/>
und sprach - gegen den Dogmatismus an den Geschichtsinstituten <lbn="N004"/>
und über Fehler in der November-Interpretation; dagegen sprach <lbn="N005"/>
keiner mehr von Fehlern des Genossen K.</p><p><lbn="N001"/>
Madeleine mit sehr interessanten Geschichten aus Ghana zu- <lbn="N002"/>
rück. Ich fragte sie, ob es dort Gasthäuser gibt, an denen un- <lbn="N003"/>
geschrieben steht: Hier können Kaffern Familien kochen.</p><p><lbn="N001"/>
Lese mit unendlichem Genuß den Briefwechsel Goethe-Schiller <lbn="N002"/>
den ich in der Insel-Ausgabe erstanden habe.</p><p><lbn="N001"/>
Begrüßte zum heutigen Tage alle Frauen:</p><p><lbn="N001"/>
Und ich Euch tausend Wonnen sende <lbn="N002"/>
Zum heutigen Fest der Sonnenwende.</p><p><lbn="N001"/>
Habe die Einleitung zu Band 9, ich glaube mit Gewinn, um- <lbn="N002"/>
gearbeitet. Im Januar soll der Band an den Verlag gehen.</p><p><lbn="N001"/>
23.12.58</p><p><lbn="N001"/>
Den ganzen Tag in der Stadt, eine Reihe Briefe im Institut <lbn="N002"/>
erledigt; Sieke besucht.</p><p><lbn="N001"/>
Zu einer plötzlich sehr dünn gewordenen Frau:</p><p><lbn="N001"/>
Ach, gnädige Frau,</p><p><lbn="N001"/>
Was ist mit Ihrem linken Schoß?</p><p><lbn="N001"/>
Der ist ja völlig schinkenlos! <lbn="N002"/>
Zu Hause eine Reihe Weihnachtsgrüße gefunden - z.B, von <lbn="N003"/>
Ivor Montague und Heli sowie von Macek u.a.</p><p><lbn="N001"/>
Nähere mich dem Ende des Briefwechsels Goethe-Schiller; <lbn="N002"/>
sobald der letztere nach Weimar gezogen, verliert er natürlich.</p></div></body></text></TEI>
[0102]
N001
- 84 -
N001
22.12.58
N001
Am 17. Kommission der Historiker bei der Abteilung Wissen- N002
schaft vom Politbüro zu einer Tagung eingeladen. Walter war da N003
und sprach - gegen den Dogmatismus an den Geschichtsinstituten N004
und über Fehler in der November-Interpretation; dagegen sprach N005
keiner mehr von Fehlern des Genossen K.
N001
Madeleine mit sehr interessanten Geschichten aus Ghana zu- N002
rück. Ich fragte sie, ob es dort Gasthäuser gibt, an denen un- N003
geschrieben steht: Hier können Kaffern Familien kochen.
N001
Lese mit unendlichem Genuß den Briefwechsel Goethe-Schiller N002
den ich in der Insel-Ausgabe erstanden habe.
N001
Begrüßte zum heutigen Tage alle Frauen:
N001
Und ich Euch tausend Wonnen sende N002
Zum heutigen Fest der Sonnenwende.
N001
Habe die Einleitung zu Band 9, ich glaube mit Gewinn, um- N002
gearbeitet. Im Januar soll der Band an den Verlag gehen.
N001
23.12.58
N001
Den ganzen Tag in der Stadt, eine Reihe Briefe im Institut N002
erledigt; Sieke besucht.
N001
Zu einer plötzlich sehr dünn gewordenen Frau:
N001
Ach, gnädige Frau,
N001
Was ist mit Ihrem linken Schoß?
N001
Der ist ja völlig schinkenlos! N002
Zu Hause eine Reihe Weihnachtsgrüße gefunden - z.B, von N003
Ivor Montague und Heli sowie von Macek u.a.
N001
Nähere mich dem Ende des Briefwechsels Goethe-Schiller; N002
sobald der letztere nach Weimar gezogen, verliert er natürlich.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Archiv der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-01-09T11:07:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-01-09T11:07:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: dokumentiert;
fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Kuczynski, Jürgen: Tagebuch. Berlin, 1987, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kuczynski_tagebuch_1987/102>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.