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Kruse, Laurids: Nordische Freundschaft. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 6. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–105. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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an Bord, der Offizier mit ihnen. Der Chef aber, dessen geheimen Befehl an Holger Niemand wußte, blieb zu Aller Verwunderung noch immer aus. Die Offiziere schienen zuletzt ungeduldig zu werden. Als die elfte Stunde in der Nacht vorbei war, sagte Holger auf einmal: Ich werde lieber selbst ans Land gehen. Er nahm die kleinste Schaluppe, ließ diese etwas weiter unter der gewöhnlichen Landungsstelle an der Küste anlegen, gebot den Matrosen, ruhig bis zu seiner Rückkunft zu warten, und ging zurück der Küste entlang, dem Flecken immer näher. Dort, an einer, wie der ganze Weg, sehr einsamen Stelle schritt er sinnend, aber mit festen Schritten auf und ab. Endlich vernahm er Tritte. Bald wurde ihm John sichtbar und kenntlich. Dieser wich erstaunt zurück, als Holger vor ihn hintrat, der in voller Uniform erschien, während er selbst, wie gewöhnlich, sogar wenn er an Bord war, unbewaffnet und halb civil gekleidet war.

Wie! rief Dieser bestürzt, was machst du hier? warum hast du das Schiff verlassen?

Das werd' ich dort bei dem Chef vertreten, erwiderte Holger. Ich will hier thun, was ich dort nicht kann, mit dir, John Former, reden. Du, John, hast noch nicht deinen Abschied verlangt.

Was fällt Ihnen ein, Herr Lieutenant? Ich bin Ihr Chef!

Leider vor Zeugen und dort auf dem Schiffe, eine verwischte Zeichnung hat dich dazu gemacht; aber uns

an Bord, der Offizier mit ihnen. Der Chef aber, dessen geheimen Befehl an Holger Niemand wußte, blieb zu Aller Verwunderung noch immer aus. Die Offiziere schienen zuletzt ungeduldig zu werden. Als die elfte Stunde in der Nacht vorbei war, sagte Holger auf einmal: Ich werde lieber selbst ans Land gehen. Er nahm die kleinste Schaluppe, ließ diese etwas weiter unter der gewöhnlichen Landungsstelle an der Küste anlegen, gebot den Matrosen, ruhig bis zu seiner Rückkunft zu warten, und ging zurück der Küste entlang, dem Flecken immer näher. Dort, an einer, wie der ganze Weg, sehr einsamen Stelle schritt er sinnend, aber mit festen Schritten auf und ab. Endlich vernahm er Tritte. Bald wurde ihm John sichtbar und kenntlich. Dieser wich erstaunt zurück, als Holger vor ihn hintrat, der in voller Uniform erschien, während er selbst, wie gewöhnlich, sogar wenn er an Bord war, unbewaffnet und halb civil gekleidet war.

Wie! rief Dieser bestürzt, was machst du hier? warum hast du das Schiff verlassen?

Das werd' ich dort bei dem Chef vertreten, erwiderte Holger. Ich will hier thun, was ich dort nicht kann, mit dir, John Former, reden. Du, John, hast noch nicht deinen Abschied verlangt.

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[0082] an Bord, der Offizier mit ihnen. Der Chef aber, dessen geheimen Befehl an Holger Niemand wußte, blieb zu Aller Verwunderung noch immer aus. Die Offiziere schienen zuletzt ungeduldig zu werden. Als die elfte Stunde in der Nacht vorbei war, sagte Holger auf einmal: Ich werde lieber selbst ans Land gehen. Er nahm die kleinste Schaluppe, ließ diese etwas weiter unter der gewöhnlichen Landungsstelle an der Küste anlegen, gebot den Matrosen, ruhig bis zu seiner Rückkunft zu warten, und ging zurück der Küste entlang, dem Flecken immer näher. Dort, an einer, wie der ganze Weg, sehr einsamen Stelle schritt er sinnend, aber mit festen Schritten auf und ab. Endlich vernahm er Tritte. Bald wurde ihm John sichtbar und kenntlich. Dieser wich erstaunt zurück, als Holger vor ihn hintrat, der in voller Uniform erschien, während er selbst, wie gewöhnlich, sogar wenn er an Bord war, unbewaffnet und halb civil gekleidet war. Wie! rief Dieser bestürzt, was machst du hier? warum hast du das Schiff verlassen? Das werd' ich dort bei dem Chef vertreten, erwiderte Holger. Ich will hier thun, was ich dort nicht kann, mit dir, John Former, reden. Du, John, hast noch nicht deinen Abschied verlangt. Was fällt Ihnen ein, Herr Lieutenant? Ich bin Ihr Chef! Leider vor Zeugen und dort auf dem Schiffe, eine verwischte Zeichnung hat dich dazu gemacht; aber uns

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T13:52:36Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T13:52:36Z)

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Zitationshilfe: Kruse, Laurids: Nordische Freundschaft. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 6. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–105. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kruse_freundschaft_1910/82>, abgerufen am 27.11.2024.