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Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905.

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zur Veröffentlichung an dieser Stelle gegebene Gutachten des
Mannheimer Gymnasialdirektors, Geh. Hofrat Prof. Ferdi-
nand Haug, hinzufügen, über den gemeinsamen Besuch seiner
Anstalt durch Knaben und Mädchen.

Herr Direktor Haug schreibt (April 1905):

"Jn das Großherzogliche Gymnasium Mannheim sind auf-
genommen worden im Schuljahr 1901/2: 7, 1902/3: 8,1903/4:
7, 1904/5: 8 Schülerinnen, davon 18 in Sexta, 12 in die
übrigen Klassen, zusammen 30. Ausgetreten sind 2, die eine
wegen unzulänglicher Leistungen, die andere wegen Umzugs
der Eltern. Die übrigen besuchen jetzt folgende Klassen: Sexta
6, Quinta 5, Quarta 4, Untertertia 5, Untersekunda 5, Ober-
sekunda 1, Unterprima 2. Jhrem religiösen Bekenntnis nach
sind 16 ev.-prot., 9 israel., 3 römisch-kath. Jhrem Alter nach
sind 7 um 1 - 1 1/2 Jahre über das Durchschnittsalter der Klasse
hinaus.

Die Leistungen sind nicht nur bei diesen 7 älteren Schü-
lerinnen, sondern auch noch bei 14, die das normale Alter
haben, also zusammen bei 21 (75%) entschieden gut, so daß
diese, wenn sie mit den Knaben zusammen loziert würden, zu
den ersten in ihrer Klasse zu zählen wären. Nur bei 7 (25%)
sind die Leistungen bloß mittelgut zu nennen. Ein Un-
terschied zwischen den verschiedenen Unterrichtsfächern läßt
sich wohl kaum beobachten; denn daß von 28 Schülerinnen
2 in der Mathematik etwas zurückstehen, kann auf Zufall
beruhen.

Dieses für die Mädchen hervorragend günstige Resultat er-
gibt sich nicht bloß aus der glücklichen Begabung derselben -
es werden ja jetzt fast nur ganz entschieden begabte Töchter dem
Gymnasium zugeführt, was bei der männlichen Jugend nicht der
Fall ist, - sondern auch aus ihrem fast durchaus sehr guten

zur Veröffentlichung an dieser Stelle gegebene Gutachten des
Mannheimer Gymnasialdirektors, Geh. Hofrat Prof. Ferdi-
nand Haug, hinzufügen, über den gemeinsamen Besuch seiner
Anstalt durch Knaben und Mädchen.

Herr Direktor Haug schreibt (April 1905):

„Jn das Großherzogliche Gymnasium Mannheim sind auf-
genommen worden im Schuljahr 1901/2: 7, 1902/3: 8,1903/4:
7, 1904/5: 8 Schülerinnen, davon 18 in Sexta, 12 in die
übrigen Klassen, zusammen 30. Ausgetreten sind 2, die eine
wegen unzulänglicher Leistungen, die andere wegen Umzugs
der Eltern. Die übrigen besuchen jetzt folgende Klassen: Sexta
6, Quinta 5, Quarta 4, Untertertia 5, Untersekunda 5, Ober-
sekunda 1, Unterprima 2. Jhrem religiösen Bekenntnis nach
sind 16 ev.-prot., 9 israel., 3 römisch-kath. Jhrem Alter nach
sind 7 um 1 – 1 ½ Jahre über das Durchschnittsalter der Klasse
hinaus.

Die Leistungen sind nicht nur bei diesen 7 älteren Schü-
lerinnen, sondern auch noch bei 14, die das normale Alter
haben, also zusammen bei 21 (75%) entschieden gut, so daß
diese, wenn sie mit den Knaben zusammen loziert würden, zu
den ersten in ihrer Klasse zu zählen wären. Nur bei 7 (25%)
sind die Leistungen bloß mittelgut zu nennen. Ein Un-
terschied zwischen den verschiedenen Unterrichtsfächern läßt
sich wohl kaum beobachten; denn daß von 28 Schülerinnen
2 in der Mathematik etwas zurückstehen, kann auf Zufall
beruhen.

Dieses für die Mädchen hervorragend günstige Resultat er-
gibt sich nicht bloß aus der glücklichen Begabung derselben –
es werden ja jetzt fast nur ganz entschieden begabte Töchter dem
Gymnasium zugeführt, was bei der männlichen Jugend nicht der
Fall ist, – sondern auch aus ihrem fast durchaus sehr guten

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[88/0098] zur Veröffentlichung an dieser Stelle gegebene Gutachten des Mannheimer Gymnasialdirektors, Geh. Hofrat Prof. Ferdi- nand Haug, hinzufügen, über den gemeinsamen Besuch seiner Anstalt durch Knaben und Mädchen. Herr Direktor Haug schreibt (April 1905): „Jn das Großherzogliche Gymnasium Mannheim sind auf- genommen worden im Schuljahr 1901/2: 7, 1902/3: 8,1903/4: 7, 1904/5: 8 Schülerinnen, davon 18 in Sexta, 12 in die übrigen Klassen, zusammen 30. Ausgetreten sind 2, die eine wegen unzulänglicher Leistungen, die andere wegen Umzugs der Eltern. Die übrigen besuchen jetzt folgende Klassen: Sexta 6, Quinta 5, Quarta 4, Untertertia 5, Untersekunda 5, Ober- sekunda 1, Unterprima 2. Jhrem religiösen Bekenntnis nach sind 16 ev.-prot., 9 israel., 3 römisch-kath. Jhrem Alter nach sind 7 um 1 – 1 ½ Jahre über das Durchschnittsalter der Klasse hinaus. Die Leistungen sind nicht nur bei diesen 7 älteren Schü- lerinnen, sondern auch noch bei 14, die das normale Alter haben, also zusammen bei 21 (75%) entschieden gut, so daß diese, wenn sie mit den Knaben zusammen loziert würden, zu den ersten in ihrer Klasse zu zählen wären. Nur bei 7 (25%) sind die Leistungen bloß mittelgut zu nennen. Ein Un- terschied zwischen den verschiedenen Unterrichtsfächern läßt sich wohl kaum beobachten; denn daß von 28 Schülerinnen 2 in der Mathematik etwas zurückstehen, kann auf Zufall beruhen. Dieses für die Mädchen hervorragend günstige Resultat er- gibt sich nicht bloß aus der glücklichen Begabung derselben – es werden ja jetzt fast nur ganz entschieden begabte Töchter dem Gymnasium zugeführt, was bei der männlichen Jugend nicht der Fall ist, – sondern auch aus ihrem fast durchaus sehr guten

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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-11-13T13:59:15Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-08-20T13:59:15Z)
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Zitationshilfe: Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krukenberg_frauenbewegung_1905/98>, abgerufen am 24.11.2024.