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Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905.

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Auf die körperliche Entwickelung der Mädchen nimmt der
Lehrplan Rücksicht, indem er den Ergebnissen der Kinderfor-
schung gemäß die mittleren Klassen zu entlasten sucht. Auf
keinen Fall soll eine Vertiefung der Bildung auf Kosten der
Gesundheit erreicht werden. Darum werden kürzere Unter-
richtsstunden und längere Pause von 10 bis 20 Minuten, in
denen für reichliche und zwanglose Bewegung im Freien ge-
sorgt werden soll, verlangt. Die häuslichen Arbeiten müssen
auf das Notwendigste beschränkt werden, und das für alle
Klassen verbindliche Turnen ist nach Möglichkeit durch Ein-
richtung besonderer Spielstunden zu erweitern. So A. M. Ri-
stow in den Neuen Bahnen 15. Juni 1904. Der Lehrplan ist
von Anna Jungk-Karlsruhe ausgearbeitet und durch die
Vorsitzende der Sektion für das höhere Mädchenschulwesen,
Frl. Marg. Poehlmann-Tilsit erhältlich.

An Stelle der realgymnasialen Klassen, die die Mehrheit
der Frauen für wünschenswert hält, müßte es möglich bleiben,
vereinzelt auch humanistische Gymnasialklassen treten zu lassen,
sofern der Wunsch nach solchem, ja auch den Knaben offen-
stehendem Bildungswege besteht.

Es ist selbstverständlich, daß auch von anderer Seite, ins-
besondere von Seite männlicher Fachgenossen, Vorschläge zu
einer Neugestaltung der Mädchenschule gemacht worden sind.
Da es sich bei meinen Ausführungen aber im wesentlichen
darum handelt, von Wünschen und Bestrebungen der Frauen
zu sprechen, so möchte ich von einer Wiedergabe dieser ver-
schiedenartigen Vorschläge hier absehen. Ebenso möchte ich
die Eingaben und Entwürfe nicht eingehender berücksichtigen,
die von Frauenseite, jedoch von Nicht-Fach-Vereinen ge-
macht worden sind. So erfreulich sie als Zeichen weitgehen-
der Teilnahme an den Reformbestrebungen auf dem Gebiete

Auf die körperliche Entwickelung der Mädchen nimmt der
Lehrplan Rücksicht, indem er den Ergebnissen der Kinderfor-
schung gemäß die mittleren Klassen zu entlasten sucht. Auf
keinen Fall soll eine Vertiefung der Bildung auf Kosten der
Gesundheit erreicht werden. Darum werden kürzere Unter-
richtsstunden und längere Pause von 10 bis 20 Minuten, in
denen für reichliche und zwanglose Bewegung im Freien ge-
sorgt werden soll, verlangt. Die häuslichen Arbeiten müssen
auf das Notwendigste beschränkt werden, und das für alle
Klassen verbindliche Turnen ist nach Möglichkeit durch Ein-
richtung besonderer Spielstunden zu erweitern. So A. M. Ri-
stow in den Neuen Bahnen 15. Juni 1904. Der Lehrplan ist
von Anna Jungk-Karlsruhe ausgearbeitet und durch die
Vorsitzende der Sektion für das höhere Mädchenschulwesen,
Frl. Marg. Poehlmann-Tilsit erhältlich.

An Stelle der realgymnasialen Klassen, die die Mehrheit
der Frauen für wünschenswert hält, müßte es möglich bleiben,
vereinzelt auch humanistische Gymnasialklassen treten zu lassen,
sofern der Wunsch nach solchem, ja auch den Knaben offen-
stehendem Bildungswege besteht.

Es ist selbstverständlich, daß auch von anderer Seite, ins-
besondere von Seite männlicher Fachgenossen, Vorschläge zu
einer Neugestaltung der Mädchenschule gemacht worden sind.
Da es sich bei meinen Ausführungen aber im wesentlichen
darum handelt, von Wünschen und Bestrebungen der Frauen
zu sprechen, so möchte ich von einer Wiedergabe dieser ver-
schiedenartigen Vorschläge hier absehen. Ebenso möchte ich
die Eingaben und Entwürfe nicht eingehender berücksichtigen,
die von Frauenseite, jedoch von Nicht-Fach-Vereinen ge-
macht worden sind. So erfreulich sie als Zeichen weitgehen-
der Teilnahme an den Reformbestrebungen auf dem Gebiete

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[58/0068] Auf die körperliche Entwickelung der Mädchen nimmt der Lehrplan Rücksicht, indem er den Ergebnissen der Kinderfor- schung gemäß die mittleren Klassen zu entlasten sucht. Auf keinen Fall soll eine Vertiefung der Bildung auf Kosten der Gesundheit erreicht werden. Darum werden kürzere Unter- richtsstunden und längere Pause von 10 bis 20 Minuten, in denen für reichliche und zwanglose Bewegung im Freien ge- sorgt werden soll, verlangt. Die häuslichen Arbeiten müssen auf das Notwendigste beschränkt werden, und das für alle Klassen verbindliche Turnen ist nach Möglichkeit durch Ein- richtung besonderer Spielstunden zu erweitern. So A. M. Ri- stow in den Neuen Bahnen 15. Juni 1904. Der Lehrplan ist von Anna Jungk-Karlsruhe ausgearbeitet und durch die Vorsitzende der Sektion für das höhere Mädchenschulwesen, Frl. Marg. Poehlmann-Tilsit erhältlich. An Stelle der realgymnasialen Klassen, die die Mehrheit der Frauen für wünschenswert hält, müßte es möglich bleiben, vereinzelt auch humanistische Gymnasialklassen treten zu lassen, sofern der Wunsch nach solchem, ja auch den Knaben offen- stehendem Bildungswege besteht. Es ist selbstverständlich, daß auch von anderer Seite, ins- besondere von Seite männlicher Fachgenossen, Vorschläge zu einer Neugestaltung der Mädchenschule gemacht worden sind. Da es sich bei meinen Ausführungen aber im wesentlichen darum handelt, von Wünschen und Bestrebungen der Frauen zu sprechen, so möchte ich von einer Wiedergabe dieser ver- schiedenartigen Vorschläge hier absehen. Ebenso möchte ich die Eingaben und Entwürfe nicht eingehender berücksichtigen, die von Frauenseite, jedoch von Nicht-Fach-Vereinen ge- macht worden sind. So erfreulich sie als Zeichen weitgehen- der Teilnahme an den Reformbestrebungen auf dem Gebiete

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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-11-13T13:59:15Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krukenberg_frauenbewegung_1905/68>, abgerufen am 28.11.2024.