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Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905.

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wickeln. Jn die Welt der Schein-Gerechtigkeit
hinein wollen sie Liebe und Güte und warmes
Verstehen bringen. Tatchristentum wollen
sie ausbreiten. Friedenspolitik wollen sie
treiben neben der Macht- und Jnteressenpoli-
tik, die im Männerstaat bisher allzuleicht
herrschend blieb
.

Neben diesem zum Weltbunde gehörenden auf paritäti-
schem Boden arbeitenden Bunde deutscher Frauenvereine sind
nun - auf konfessionellem Boden stehend -, dem Zug der
Zeit folgend, kirchlich-konfessionelle Frauenbunde entstanden:
Der deutsch-evangelische Frauenbund (gegründet
1899), der unter Leitung von Paula Müller und Adelheid v.
Benningsen
der Frauensache in treuer, gediegener, erfolgreicher
Weise zu dienen sucht und mit den paritätischen Vereinen so
viel wie irgend möglich Hand in Hand geht. Der katholi-
sche Frauenbund
(gegründet 1903), bei dem die Gefahr
naturgemäß nahe liegt, daß er unter Leitung der katholischen
Geistlichkeit kommt, dann ein neues Kampforgan für das
Zentrum, nicht eine Förderung der Frauensache bedeutet. Doch
sind z. Z. die an seiner Spitze stehenden Frauen von ernstem
Wollen und dem Wunsche erfüllt, das Gemeinsame in
unserer und ihrer Arbeit zu betonen. Sie sind auf unseren
Tagungen wenn auch nur als Zuhörende mit vertreten, sie
suchen die so lange rückständig gebliebenen Frauen ihrer Kreise
zu fördern und weiter zu entwickeln. Die Gründung des evang.
und kath. Frauenbundes ist, so scheint mir, der beste Be-
weis für die Unbesiegbarkeit der von uns vertretenen Jdeen,
denen sich streng kirchliche Kreise lange Jahre vergeblich ent-
gegenstemmten. - Ein jüdischer Frauenbund (1904 begründet)
ist mit seinem Wirken nicht weiter hervorgetreten.

wickeln. Jn die Welt der Schein-Gerechtigkeit
hinein wollen sie Liebe und Güte und warmes
Verstehen bringen. Tatchristentum wollen
sie ausbreiten. Friedenspolitik wollen sie
treiben neben der Macht- und Jnteressenpoli-
tik, die im Männerstaat bisher allzuleicht
herrschend blieb
.

Neben diesem zum Weltbunde gehörenden auf paritäti-
schem Boden arbeitenden Bunde deutscher Frauenvereine sind
nun – auf konfessionellem Boden stehend –, dem Zug der
Zeit folgend, kirchlich-konfessionelle Frauenbunde entstanden:
Der deutsch-evangelische Frauenbund (gegründet
1899), der unter Leitung von Paula Müller und Adelheid v.
Benningsen
der Frauensache in treuer, gediegener, erfolgreicher
Weise zu dienen sucht und mit den paritätischen Vereinen so
viel wie irgend möglich Hand in Hand geht. Der katholi-
sche Frauenbund
(gegründet 1903), bei dem die Gefahr
naturgemäß nahe liegt, daß er unter Leitung der katholischen
Geistlichkeit kommt, dann ein neues Kampforgan für das
Zentrum, nicht eine Förderung der Frauensache bedeutet. Doch
sind z. Z. die an seiner Spitze stehenden Frauen von ernstem
Wollen und dem Wunsche erfüllt, das Gemeinsame in
unserer und ihrer Arbeit zu betonen. Sie sind auf unseren
Tagungen wenn auch nur als Zuhörende mit vertreten, sie
suchen die so lange rückständig gebliebenen Frauen ihrer Kreise
zu fördern und weiter zu entwickeln. Die Gründung des evang.
und kath. Frauenbundes ist, so scheint mir, der beste Be-
weis für die Unbesiegbarkeit der von uns vertretenen Jdeen,
denen sich streng kirchliche Kreise lange Jahre vergeblich ent-
gegenstemmten. – Ein jüdischer Frauenbund (1904 begründet)
ist mit seinem Wirken nicht weiter hervorgetreten.

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[248/0258] wickeln. Jn die Welt der Schein-Gerechtigkeit hinein wollen sie Liebe und Güte und warmes Verstehen bringen. Tatchristentum wollen sie ausbreiten. Friedenspolitik wollen sie treiben neben der Macht- und Jnteressenpoli- tik, die im Männerstaat bisher allzuleicht herrschend blieb. Neben diesem zum Weltbunde gehörenden auf paritäti- schem Boden arbeitenden Bunde deutscher Frauenvereine sind nun – auf konfessionellem Boden stehend –, dem Zug der Zeit folgend, kirchlich-konfessionelle Frauenbunde entstanden: Der deutsch-evangelische Frauenbund (gegründet 1899), der unter Leitung von Paula Müller und Adelheid v. Benningsen der Frauensache in treuer, gediegener, erfolgreicher Weise zu dienen sucht und mit den paritätischen Vereinen so viel wie irgend möglich Hand in Hand geht. Der katholi- sche Frauenbund (gegründet 1903), bei dem die Gefahr naturgemäß nahe liegt, daß er unter Leitung der katholischen Geistlichkeit kommt, dann ein neues Kampforgan für das Zentrum, nicht eine Förderung der Frauensache bedeutet. Doch sind z. Z. die an seiner Spitze stehenden Frauen von ernstem Wollen und dem Wunsche erfüllt, das Gemeinsame in unserer und ihrer Arbeit zu betonen. Sie sind auf unseren Tagungen wenn auch nur als Zuhörende mit vertreten, sie suchen die so lange rückständig gebliebenen Frauen ihrer Kreise zu fördern und weiter zu entwickeln. Die Gründung des evang. und kath. Frauenbundes ist, so scheint mir, der beste Be- weis für die Unbesiegbarkeit der von uns vertretenen Jdeen, denen sich streng kirchliche Kreise lange Jahre vergeblich ent- gegenstemmten. – Ein jüdischer Frauenbund (1904 begründet) ist mit seinem Wirken nicht weiter hervorgetreten.

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Zitationshilfe: Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krukenberg_frauenbewegung_1905/258>, abgerufen am 24.11.2024.