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Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905.

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der Frauenbewegung aus dem Auge zu verlieren, die Zu-
sammengehörigkeit zum Ganzen zu vergessen, lag nahe. Der
Zentralverein freilich hielt immer fest an dem Kampf für die
Jdee. Man braucht nur die Programme seiner Tagungen
durchzugehen, um das zu erkennen. Niemals hat er, wie
z. B. der mit ihm eng verbundene Letteverein, der in seiner Art
aber auch außerordentlich segensreich wirkte, die Erwerbsfrage
allein und in erster Linie berücksichtigt. Er blieb Propaganda-
verein, auch wenn er sich des praktischen Wirkens seiner
Mitgliedsvereine freute, von denen ich Cassel, Frankfurt a. M,
Hannover, Frauenwohl-Nürnberg besonders nennen möchte,
voller Anerkennung für das durch sie Erreichte.

Ein anderes nahm seine Zeit und seine Jnteressen mehr
in Anspruch: die Sorge für höhere Geistesschulung der Frau.
Jn dem Abschnitt über das Frauenstudium habe ich das aus-
führlich dargelegt. Mit dem den Ausbau der Frauenbildung
so nachdrücklich fordernden Allg. Dtsch. Lehrerinnen-Verein (ge-
gründet 1890) war der Allg. Dtsch. Frauenverein von Anfang
an durch Personalunion verbunden. Auguste Schmidt,
die II.Vors. Des Frauenvereins wurde Ehrenvorsitzende der
Lehrerinnen. Auch jetzt ist die Leiterin des Lehrerinnenvereins,
Helene Lange, zugleich die Vorsitzende des Allg. Dtsch. Frauen
vereins.

Ende der achtziger Jahre setzten in der Frauenbewegung
neue Jmpulse ein. Der zuerst nur einfach gemeinnützig tätige,
sich aber schnell zu zielbewußtem Vorgehen entwickelnde Verein
Frauenwohl-Berlin, der später Anlaß gab zur Grün-
dung des fortschrittlichen Verbandes, betonte, der Zeitrichtung
Rechnung tragend, vom Zeitgeiste erfüllt, energisch die Verpflich-
tung der Frau zu sozialer Arbeit. Was auch Luise Otto stets
als Jdeal vorgeschwebt - ich komme in dem Abschnitt "Ar-

der Frauenbewegung aus dem Auge zu verlieren, die Zu-
sammengehörigkeit zum Ganzen zu vergessen, lag nahe. Der
Zentralverein freilich hielt immer fest an dem Kampf für die
Jdee. Man braucht nur die Programme seiner Tagungen
durchzugehen, um das zu erkennen. Niemals hat er, wie
z. B. der mit ihm eng verbundene Letteverein, der in seiner Art
aber auch außerordentlich segensreich wirkte, die Erwerbsfrage
allein und in erster Linie berücksichtigt. Er blieb Propaganda-
verein, auch wenn er sich des praktischen Wirkens seiner
Mitgliedsvereine freute, von denen ich Cassel, Frankfurt a. M,
Hannover, Frauenwohl-Nürnberg besonders nennen möchte,
voller Anerkennung für das durch sie Erreichte.

Ein anderes nahm seine Zeit und seine Jnteressen mehr
in Anspruch: die Sorge für höhere Geistesschulung der Frau.
Jn dem Abschnitt über das Frauenstudium habe ich das aus-
führlich dargelegt. Mit dem den Ausbau der Frauenbildung
so nachdrücklich fordernden Allg. Dtsch. Lehrerinnen-Verein (ge-
gründet 1890) war der Allg. Dtsch. Frauenverein von Anfang
an durch Personalunion verbunden. Auguste Schmidt,
die II.Vors. Des Frauenvereins wurde Ehrenvorsitzende der
Lehrerinnen. Auch jetzt ist die Leiterin des Lehrerinnenvereins,
Helene Lange, zugleich die Vorsitzende des Allg. Dtsch. Frauen
vereins.

Ende der achtziger Jahre setzten in der Frauenbewegung
neue Jmpulse ein. Der zuerst nur einfach gemeinnützig tätige,
sich aber schnell zu zielbewußtem Vorgehen entwickelnde Verein
Frauenwohl-Berlin, der später Anlaß gab zur Grün-
dung des fortschrittlichen Verbandes, betonte, der Zeitrichtung
Rechnung tragend, vom Zeitgeiste erfüllt, energisch die Verpflich-
tung der Frau zu sozialer Arbeit. Was auch Luise Otto stets
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[244/0254] der Frauenbewegung aus dem Auge zu verlieren, die Zu- sammengehörigkeit zum Ganzen zu vergessen, lag nahe. Der Zentralverein freilich hielt immer fest an dem Kampf für die Jdee. Man braucht nur die Programme seiner Tagungen durchzugehen, um das zu erkennen. Niemals hat er, wie z. B. der mit ihm eng verbundene Letteverein, der in seiner Art aber auch außerordentlich segensreich wirkte, die Erwerbsfrage allein und in erster Linie berücksichtigt. Er blieb Propaganda- verein, auch wenn er sich des praktischen Wirkens seiner Mitgliedsvereine freute, von denen ich Cassel, Frankfurt a. M, Hannover, Frauenwohl-Nürnberg besonders nennen möchte, voller Anerkennung für das durch sie Erreichte. Ein anderes nahm seine Zeit und seine Jnteressen mehr in Anspruch: die Sorge für höhere Geistesschulung der Frau. Jn dem Abschnitt über das Frauenstudium habe ich das aus- führlich dargelegt. Mit dem den Ausbau der Frauenbildung so nachdrücklich fordernden Allg. Dtsch. Lehrerinnen-Verein (ge- gründet 1890) war der Allg. Dtsch. Frauenverein von Anfang an durch Personalunion verbunden. Auguste Schmidt, die II.Vors. Des Frauenvereins wurde Ehrenvorsitzende der Lehrerinnen. Auch jetzt ist die Leiterin des Lehrerinnenvereins, Helene Lange, zugleich die Vorsitzende des Allg. Dtsch. Frauen vereins. Ende der achtziger Jahre setzten in der Frauenbewegung neue Jmpulse ein. Der zuerst nur einfach gemeinnützig tätige, sich aber schnell zu zielbewußtem Vorgehen entwickelnde Verein Frauenwohl-Berlin, der später Anlaß gab zur Grün- dung des fortschrittlichen Verbandes, betonte, der Zeitrichtung Rechnung tragend, vom Zeitgeiste erfüllt, energisch die Verpflich- tung der Frau zu sozialer Arbeit. Was auch Luise Otto stets als Jdeal vorgeschwebt – ich komme in dem Abschnitt „Ar-

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Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-11-13T13:59:15Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-08-20T13:59:15Z)
Anna Pfundt: Konvertierung nach DTA-Basisformat. (2015-08-06T11:00:00Z)

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Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

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Zitationshilfe: Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krukenberg_frauenbewegung_1905/254>, abgerufen am 24.11.2024.