staltsvorstand nicht zutrauen. Darüber müßte man vor allem die Mütter hören, von denen ich bis jetzt allerdings nur Aeußerungen der Zufriedenheit mit der Entwicklung ihrer Töchter vernommen habe." - - -
Von zahlreichen Lehrern und Eltern unterzeichnet, hat auch Frankfurt a. M. soeben um Eröffnung der Knabengym- nasien für die Mädchen gebeten, eine Forderung, der die Mehr- zahl der Direktoren der betreffenden Anstalten, der auch der Magistrat bereits zugestimmt hat. - Hessen, Württemberg, Anhalt, Oldenburg nehmen und ausnahmsweise in klei- neren Orten, in denen eine höhere Mädchenschule fehlt, auch Preußen, Mädchen in größerer Anzahl in ihren Mittel- schulen und z. T. auch in höheren Schulen auf. Ohne nach- teilige Folgen. Erwünscht wäre nur - das ist ein Punkt, auf den der Allgemeine Deutsche Frauenverein besonders hinwies -, daß in den von Knaben und Mädchen be- suchten Anstalten auch Frauen und Männer im Lehrkörper vertreten wären, damit der Einfluß der Frau bei der Erziehung der Mädchen nicht plötzlich wieder ganz ausgeschaltet wird. Jm Gegensatz zu dem, was der Allg. Deutsche Lehrerin- nenvein so nachdrücklich erstrebt hat.
V Frauenberufe.
Wir haben die Not gesehen, die die Frau in Berufe außer dem Hause hineintreibt, haben die Bestrebungen ver-
staltsvorstand nicht zutrauen. Darüber müßte man vor allem die Mütter hören, von denen ich bis jetzt allerdings nur Aeußerungen der Zufriedenheit mit der Entwicklung ihrer Töchter vernommen habe.“ – – –
Von zahlreichen Lehrern und Eltern unterzeichnet, hat auch Frankfurt a. M. soeben um Eröffnung der Knabengym- nasien für die Mädchen gebeten, eine Forderung, der die Mehr- zahl der Direktoren der betreffenden Anstalten, der auch der Magistrat bereits zugestimmt hat. – Hessen, Württemberg, Anhalt, Oldenburg nehmen und ausnahmsweise in klei- neren Orten, in denen eine höhere Mädchenschule fehlt, auch Preußen, Mädchen in größerer Anzahl in ihren Mittel- schulen und z. T. auch in höheren Schulen auf. Ohne nach- teilige Folgen. Erwünscht wäre nur – das ist ein Punkt, auf den der Allgemeine Deutsche Frauenverein besonders hinwies –, daß in den von Knaben und Mädchen be- suchten Anstalten auch Frauen und Männer im Lehrkörper vertreten wären, damit der Einfluß der Frau bei der Erziehung der Mädchen nicht plötzlich wieder ganz ausgeschaltet wird. Jm Gegensatz zu dem, was der Allg. Deutsche Lehrerin- nenvein so nachdrücklich erstrebt hat.
V Frauenberufe.
Wir haben die Not gesehen, die die Frau in Berufe außer dem Hause hineintreibt, haben die Bestrebungen ver-
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staltsvorstand nicht zutrauen. Darüber müßte man vor allem
die Mütter hören, von denen ich bis jetzt allerdings nur
Aeußerungen der Zufriedenheit mit der Entwicklung ihrer
Töchter vernommen habe.“ – – –
Von zahlreichen Lehrern und Eltern unterzeichnet, hat
auch Frankfurt a. M. soeben um Eröffnung der Knabengym-
nasien für die Mädchen gebeten, eine Forderung, der die Mehr-
zahl der Direktoren der betreffenden Anstalten, der auch der
Magistrat bereits zugestimmt hat. – Hessen, Württemberg,
Anhalt, Oldenburg nehmen und ausnahmsweise in klei-
neren Orten, in denen eine höhere Mädchenschule fehlt, auch
Preußen, Mädchen in größerer Anzahl in ihren Mittel-
schulen und z. T. auch in höheren Schulen auf. Ohne nach-
teilige Folgen. Erwünscht wäre nur – das ist ein Punkt,
auf den der Allgemeine Deutsche Frauenverein
besonders hinwies –, daß in den von Knaben und Mädchen be-
suchten Anstalten auch Frauen und Männer im Lehrkörper
vertreten wären, damit der Einfluß der Frau bei der Erziehung
der Mädchen nicht plötzlich wieder ganz ausgeschaltet wird. Jm
Gegensatz zu dem, was der Allg. Deutsche Lehrerin-
nenvein so nachdrücklich erstrebt hat.
V
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Krukenberg, Elsbeth: Die Frauenbewegung, ihre Ziele und ihre Bedeutung. Tübingen, 1905, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krukenberg_frauenbewegung_1905/100>, abgerufen am 16.02.2025.
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