Krüger, Johann Christian: Die Geistlichen auf dem Lande. Frankfurt (Main) u. a., 1743. Herr Wahrm. Jndessen glaub ich doch, daß es mir und der Fräulein nicht am vortheil- haftesten seyn möchte, ihrem Gespräche mit beyzuwohnen, darum erlauben sie, daß wir auf die Seite gehen. Herr v. R. Wie sie für gut befinden. (Wahrmund führet Wilhelminen ab.) Fr. v. B. (reißt Wilhelminen von Wahr- munds Hand weg) Sachte! sachte Herr Wahrmund, daß sie sich nicht unterstehen, meine Tochter so dreiste anzufassen! Das schmeckt nach der Welt. Geh, Wilhel- mine, wasche dir die Hand, und laß dir Herrn Tempelstolzen einen Seegen drüber sprechen, und dich dein Tage von kei- nem Philosophen wieder anfassen! (Wahrmund und Wilhelmine gehen ab.) Fünfter Auftritt. Herr v. Roseneck, Frau v. Birckenhayn. Fr. v. B. Nun sagen sie mir das Geheimniß. Wann es aber was böses ist, so sagen sie es ja nicht heraus, denn sonst krieg ich alle meine geistliche Anfechtungen auf einmahl wieder. Herr v. R. Jch will es ihnen in wenig Wor- ten sagen. Dero Fräulein Tochter ist die Jungfer, welche Verlöbniß halten will. Fr. v. B. O! daß ist mir bekannt - - Herr
Herr Wahrm. Jndeſſen glaub ich doch, daß es mir und der Fraͤulein nicht am vortheil- hafteſten ſeyn moͤchte, ihrem Geſpraͤche mit beyzuwohnen, darum erlauben ſie, daß wir auf die Seite gehen. Herr v. R. Wie ſie fuͤr gut befinden. (Wahrmund fuͤhret Wilhelminen ab.) Fr. v. B. (reißt Wilhelminen von Wahr- munds Hand weg) Sachte! ſachte Herr Wahrmund, daß ſie ſich nicht unterſtehen, meine Tochter ſo dreiſte anzufaſſen! Das ſchmeckt nach der Welt. Geh, Wilhel- mine, waſche dir die Hand, und laß dir Herrn Tempelſtolzen einen Seegen druͤber ſprechen, und dich dein Tage von kei- nem Philoſophen wieder anfaſſen! (Wahrmund und Wilhelmine gehen ab.) Fuͤnfter Auftritt. Herr v. Roſeneck, Frau v. Birckenhayn. Fr. v. B. Nun ſagen ſie mir das Geheimniß. Wann es aber was boͤſes iſt, ſo ſagen ſie es ja nicht heraus, denn ſonſt krieg ich alle meine geiſtliche Anfechtungen auf einmahl wieder. Herr v. R. Jch will es ihnen in wenig Wor- ten ſagen. Dero Fraͤulein Tochter iſt die Jungfer, welche Verloͤbniß halten will. Fr. v. B. O! daß iſt mir bekannt ‒ ‒ Herr
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Herr Wahrm. Jndeſſen glaub ich doch, daß
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hafteſten ſeyn moͤchte, ihrem Geſpraͤche
mit beyzuwohnen, darum erlauben ſie,
daß wir auf die Seite gehen.
Herr v. R. Wie ſie fuͤr gut befinden.
(Wahrmund fuͤhret Wilhelminen ab.)
Fr. v. B. (reißt Wilhelminen von Wahr-
munds Hand weg) Sachte! ſachte Herr
Wahrmund, daß ſie ſich nicht unterſtehen,
meine Tochter ſo dreiſte anzufaſſen! Das
ſchmeckt nach der Welt. Geh, Wilhel-
mine, waſche dir die Hand, und laß dir
Herrn Tempelſtolzen einen Seegen druͤber
ſprechen, und dich dein Tage von kei-
nem Philoſophen wieder anfaſſen!
(Wahrmund und Wilhelmine gehen ab.)
Fuͤnfter Auftritt.
Herr v. Roſeneck, Frau v. Birckenhayn.
Fr. v. B. Nun ſagen ſie mir das Geheimniß.
Wann es aber was boͤſes iſt, ſo ſagen ſie
es ja nicht heraus, denn ſonſt krieg ich alle
meine geiſtliche Anfechtungen auf einmahl
wieder.
Herr v. R. Jch will es ihnen in wenig Wor-
ten ſagen. Dero Fraͤulein Tochter iſt die
Jungfer, welche Verloͤbniß halten will.
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Zitationshilfe: | Krüger, Johann Christian: Die Geistlichen auf dem Lande. Frankfurt (Main) u. a., 1743, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krueger_geistliche_1743/65>, abgerufen am 03.03.2025. |