Krüger, Johann Christian: Die Geistlichen auf dem Lande. Frankfurt (Main) u. a., 1743.Bemühung nicht allzuglücklich seyn. Sie gelten im Gegentheil bey meinem Oheim, dem Herrn von Roseneck, viel, suchen sie vielmehr durch seine Vermittelung unsre Liebe glücklich zu machen. Wahrmund. Von dieser Seite wird mir es meinetwegen schwerer werden. Es scheint, als wollte sich Fräulein, Amalia, ihres Herrn Oheims Tochter, meine Liebe ver- sprechen, ja es scheint, als ob er selbst die Leidenschaft seiner Tochter billige; sie wis- sen aber, wie sehr ich ihm verbunden bin, und daß ich durch seinen Vorspruch mei- nen Undank vergrössern würde. Er ist zwar so wenig eigennützig, als meine Liebe erkänntlich gewesen ist, darum dürfte ich vielleicht - - - Wilhelmine. Dort kömmt er eben mit meiner Mama gegangen. Andrer Auftritt. Frau v. Birkenhayn, Herr von Rosen- eck, Herr Wahrmund, Fräulein Wilhelmine. Fr. v. B. Ach! ein Unglück, Herr Bruder, ein Unglück! Herr v. R. Und wo denn Frau Schwester? Fr. v. B. Ach! ein grosses Unglück! ach! eine himmelschreyende Sünde! Herr D
Bemuͤhung nicht allzugluͤcklich ſeyn. Sie gelten im Gegentheil bey meinem Oheim, dem Herrn von Roſeneck, viel, ſuchen ſie vielmehr durch ſeine Vermittelung unſre Liebe gluͤcklich zu machen. Wahrmund. Von dieſer Seite wird mir es meinetwegen ſchwerer werden. Es ſcheint, als wollte ſich Fraͤulein, Amalia, ihres Herrn Oheims Tochter, meine Liebe ver- ſprechen, ja es ſcheint, als ob er ſelbſt die Leidenſchaft ſeiner Tochter billige; ſie wiſ- ſen aber, wie ſehr ich ihm verbunden bin, und daß ich durch ſeinen Vorſpruch mei- nen Undank vergroͤſſern wuͤrde. Er iſt zwar ſo wenig eigennuͤtzig, als meine Liebe erkaͤnntlich geweſen iſt, darum duͤrfte ich vielleicht ‒ ‒ ‒ Wilhelmine. Dort koͤmmt er eben mit meiner Mama gegangen. Andrer Auftritt. Frau v. Birkenhayn, Herr von Roſen- eck, Herr Wahrmund, Fraͤulein Wilhelmine. Fr. v. B. Ach! ein Ungluͤck, Herr Bruder, ein Ungluͤck! Herr v. R. Und wo denn Frau Schweſter? Fr. v. B. Ach! ein groſſes Ungluͤck! ach! eine himmelſchreyende Suͤnde! Herr D
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Bemuͤhung nicht allzugluͤcklich ſeyn. Sie
gelten im Gegentheil bey meinem Oheim,
dem Herrn von Roſeneck, viel, ſuchen ſie
vielmehr durch ſeine Vermittelung unſre
Liebe gluͤcklich zu machen.
Wahrmund. Von dieſer Seite wird mir es
meinetwegen ſchwerer werden. Es ſcheint,
als wollte ſich Fraͤulein, Amalia, ihres
Herrn Oheims Tochter, meine Liebe ver-
ſprechen, ja es ſcheint, als ob er ſelbſt die
Leidenſchaft ſeiner Tochter billige; ſie wiſ-
ſen aber, wie ſehr ich ihm verbunden bin,
und daß ich durch ſeinen Vorſpruch mei-
nen Undank vergroͤſſern wuͤrde. Er iſt
zwar ſo wenig eigennuͤtzig, als meine Liebe
erkaͤnntlich geweſen iſt, darum duͤrfte ich
vielleicht ‒ ‒ ‒
Wilhelmine. Dort koͤmmt er eben mit meiner
Mama gegangen.
Andrer Auftritt.
Frau v. Birkenhayn, Herr von Roſen-
eck, Herr Wahrmund, Fraͤulein
Wilhelmine.
Fr. v. B. Ach! ein Ungluͤck, Herr Bruder,
ein Ungluͤck!
Herr v. R. Und wo denn Frau Schweſter?
Fr. v. B. Ach! ein groſſes Ungluͤck! ach! eine
himmelſchreyende Suͤnde!
Herr
D
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