Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Krüger, Johann Christian: Die Geistlichen auf dem Lande. Frankfurt (Main) u. a., 1743.

Bild:
<< vorherige Seite


muß. Ja ich muß ihnen nur entgegen ge-
hen.
(will abgehen.)
Cathrine. Herr Pastor reden sie doch erst mit
Petern wegen der Sache, die sie wohl wissen,
er möchte mir nicht glauben.
Muffel. Ja, Peter, ich habe euch was zu sa-
gen, was nothwendiger ist, als aller Frem-
den Bewillkommung. Hört, Peter, - -
Ja - - Jch muß Morgen um 8. Uhr auf
die Canzel, weckt mich ja um 7. Uhr auf,
daß ich noch auf die Kirchmeßpredigt studi-
ren kan.
(will abgehen.)
Peter. Sie lassen sich ja sonst immer von Ca-
thrinen wecken, Herr Pastor.
Cathrine. Sie haben ja Petern was ganz an-
ders zu sagen, Herr Pastor.
Muffel. Es ist wahr. Ja, Peter, hört - -
Wann mich heut Abend der Satan ver-
führen solte, ein Glas zu viel zu trinken,
so zupft mich nur heimlich am Ermel.

(will abgehen.)
Peter. (für sich) Das werd ich wohl bleiben
lassen, er mag trinken, so trink ich mit.
Cathrine. O Herr Muffel, das war ja noch
nicht recht, sagen sies doch nur heraus, Peter
nimmt ihnen ja nichts übel.
Muffel. Ja hört nur mein lieber Peter - -
(steht in Gedancken.)
Cathrine. (für sich) Nun wirds kommen, er
sagt schon lieber Peter.
Muffel.
B


muß. Ja ich muß ihnen nur entgegen ge-
hen.
(will abgehen.)
Cathrine. Herr Paſtor reden ſie doch erſt mit
Petern wegen der Sache, die ſie wohl wiſſen,
er moͤchte mir nicht glauben.
Muffel. Ja, Peter, ich habe euch was zu ſa-
gen, was nothwendiger iſt, als aller Frem-
den Bewillkommung. Hoͤrt, Peter, ‒ ‒
Ja ‒ ‒ Jch muß Morgen um 8. Uhr auf
die Canzel, weckt mich ja um 7. Uhr auf,
daß ich noch auf die Kirchmeßpredigt ſtudi-
ren kan.
(will abgehen.)
Peter. Sie laſſen ſich ja ſonſt immer von Ca-
thrinen wecken, Herr Paſtor.
Cathrine. Sie haben ja Petern was ganz an-
ders zu ſagen, Herr Paſtor.
Muffel. Es iſt wahr. Ja, Peter, hoͤrt ‒ ‒
Wann mich heut Abend der Satan ver-
fuͤhren ſolte, ein Glas zu viel zu trinken,
ſo zupft mich nur heimlich am Ermel.

(will abgehen.)
Peter. (fuͤr ſich) Das werd ich wohl bleiben
laſſen, er mag trinken, ſo trink ich mit.
Cathrine. O Herr Muffel, das war ja noch
nicht recht, ſagen ſies doch nur heraus, Peter
nimmt ihnen ja nichts uͤbel.
Muffel. Ja hoͤrt nur mein lieber Peter ‒ ‒
(ſteht in Gedancken.)
Cathrine. (fuͤr ſich) Nun wirds kommen, er
ſagt ſchon lieber Peter.
Muffel.
B
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#MUF">
            <p><pb facs="#f0021" n="17"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
muß. Ja ich muß ihnen nur entgegen ge-<lb/>
hen.</p>
            <stage> <hi rendition="#et">(will abgehen.)</hi> </stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CAT">
            <speaker>Cathrine.</speaker>
            <p>Herr Pa&#x017F;tor reden &#x017F;ie doch er&#x017F;t mit<lb/>
Petern wegen der Sache, die &#x017F;ie wohl wi&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
er mo&#x0364;chte mir nicht glauben.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MUF">
            <speaker>Muffel.</speaker>
            <p>Ja, Peter, ich habe euch was zu &#x017F;a-<lb/>
gen, was nothwendiger i&#x017F;t, als aller Frem-<lb/>
den Bewillkommung. Ho&#x0364;rt, Peter, &#x2012; &#x2012;<lb/>
Ja &#x2012; &#x2012; Jch muß Morgen um 8. Uhr auf<lb/>
die Canzel, weckt mich ja um 7. Uhr auf,<lb/>
daß ich noch auf die Kirchmeßpredigt &#x017F;tudi-<lb/>
ren kan.</p>
            <stage> <hi rendition="#et">(will abgehen.)</hi> </stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PET">
            <speaker>Peter.</speaker>
            <p>Sie la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich ja &#x017F;on&#x017F;t immer von Ca-<lb/>
thrinen wecken, Herr Pa&#x017F;tor.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CAT">
            <speaker>Cathrine.</speaker>
            <p>Sie haben ja Petern was ganz an-<lb/>
ders zu &#x017F;agen, Herr Pa&#x017F;tor.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MUF">
            <speaker>Muffel.</speaker>
            <p>Es i&#x017F;t wahr. Ja, Peter, ho&#x0364;rt &#x2012; &#x2012;<lb/>
Wann mich heut Abend der Satan ver-<lb/>
fu&#x0364;hren &#x017F;olte, ein Glas zu viel zu trinken,<lb/>
&#x017F;o zupft mich nur heimlich am Ermel.</p><lb/>
            <stage> <hi rendition="#et">(will abgehen.)</hi> </stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PET">
            <speaker>Peter.</speaker>
            <stage>(fu&#x0364;r &#x017F;ich)</stage>
            <p>Das werd ich wohl bleiben<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en, er mag trinken, &#x017F;o trink ich mit.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CAT">
            <speaker>Cathrine.</speaker>
            <p>O Herr Muffel, das war ja noch<lb/>
nicht recht, &#x017F;agen &#x017F;ies doch nur heraus, Peter<lb/>
nimmt ihnen ja nichts u&#x0364;bel.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MUF">
            <speaker>Muffel.</speaker>
            <p>Ja ho&#x0364;rt nur mein lieber Peter &#x2012; &#x2012;</p><lb/>
            <stage> <hi rendition="#et">(&#x017F;teht in Gedancken.)</hi> </stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CAT">
            <speaker>Cathrine.</speaker>
            <stage>(fu&#x0364;r &#x017F;ich)</stage>
            <p>Nun wirds kommen, er<lb/>
&#x017F;agt &#x017F;chon lieber Peter.</p>
          </sp><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">B</fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Muffel.</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[17/0021] muß. Ja ich muß ihnen nur entgegen ge- hen. (will abgehen.) Cathrine. Herr Paſtor reden ſie doch erſt mit Petern wegen der Sache, die ſie wohl wiſſen, er moͤchte mir nicht glauben. Muffel. Ja, Peter, ich habe euch was zu ſa- gen, was nothwendiger iſt, als aller Frem- den Bewillkommung. Hoͤrt, Peter, ‒ ‒ Ja ‒ ‒ Jch muß Morgen um 8. Uhr auf die Canzel, weckt mich ja um 7. Uhr auf, daß ich noch auf die Kirchmeßpredigt ſtudi- ren kan. (will abgehen.) Peter. Sie laſſen ſich ja ſonſt immer von Ca- thrinen wecken, Herr Paſtor. Cathrine. Sie haben ja Petern was ganz an- ders zu ſagen, Herr Paſtor. Muffel. Es iſt wahr. Ja, Peter, hoͤrt ‒ ‒ Wann mich heut Abend der Satan ver- fuͤhren ſolte, ein Glas zu viel zu trinken, ſo zupft mich nur heimlich am Ermel. (will abgehen.) Peter. (fuͤr ſich) Das werd ich wohl bleiben laſſen, er mag trinken, ſo trink ich mit. Cathrine. O Herr Muffel, das war ja noch nicht recht, ſagen ſies doch nur heraus, Peter nimmt ihnen ja nichts uͤbel. Muffel. Ja hoͤrt nur mein lieber Peter ‒ ‒ (ſteht in Gedancken.) Cathrine. (fuͤr ſich) Nun wirds kommen, er ſagt ſchon lieber Peter. Muffel. B

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/krueger_geistliche_1743
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/krueger_geistliche_1743/21
Zitationshilfe: Krüger, Johann Christian: Die Geistlichen auf dem Lande. Frankfurt (Main) u. a., 1743, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krueger_geistliche_1743/21>, abgerufen am 24.11.2024.