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Krieger, Ernst: [Lebenserinnerungen des Ernst Krieger]. Um 1907.

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Urtheils und bei der Diskussion der Verhandlungsgegenstände sehr zu statten kam und meinen Einfluss im Landrathe erhöhte, mich zu einem gefürchteten Gegner und gesuchten Fürsprecher bei den verschiedenen Fragen machte. Von allen Seiten wurde ich angelaufen, von vielen Seiten aber auch geschmäht, von etlichen beneidet, letzteres mit Unrecht, denn nach Ehre oder eigenem Vortheil strebte ich nicht, und nur in ganz wenigen Fällen, wo es galt, ein wirkliches Unrecht abzuwehren, habe ich meinen persönlichen Einfluss in die Wagschale gelegt, damit Recht Recht bleibe.

Vielleicht hat aber doch meine Stellung im Landrathe mir persönlich Förderung gebracht dadurch, dass ich Dekanatsverweser, später auch Dekan wurde. Zeitlich fällt mit meinem Eintritt in den Landrath meine Ernennung zum Dekanatsverweser von Homburg im Jahre 1876 zusammen. Schon beim Abgange von Dekan Ritter aus Homburg hatte man erwartet, dass ich die Dekanatsverwesung erhalten werde.

Die Lebenserinnerungen brechen hier ab. Wahrscheinlich hat die Abnahme der Sehkraft ihre Fortführung unmöglich gemacht.

Urtheils und bei der Diskussion der Verhandlungsgegenstände sehr zu statten kam und meinen Einfluss im Landrathe erhöhte, mich zu einem gefürchteten Gegner und gesuchten Fürsprecher bei den verschiedenen Fragen machte. Von allen Seiten wurde ich angelaufen, von vielen Seiten aber auch geschmäht, von etlichen beneidet, letzteres mit Unrecht, denn nach Ehre oder eigenem Vortheil strebte ich nicht, und nur in ganz wenigen Fällen, wo es galt, ein wirkliches Unrecht abzuwehren, habe ich meinen persönlichen Einfluss in die Wagschale gelegt, damit Recht Recht bleibe.

Vielleicht hat aber doch meine Stellung im Landrathe mir persönlich Förderung gebracht dadurch, dass ich Dekanatsverweser, später auch Dekan wurde. Zeitlich fällt mit meinem Eintritt in den Landrath meine Ernennung zum Dekanatsverweser von Homburg im Jahre 1876 zusammen. Schon beim Abgange von Dekan Ritter aus Homburg hatte man erwartet, dass ich die Dekanatsverwesung erhalten werde.

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[113/0113] Urtheils und bei der Diskussion der Verhandlungsgegenstände sehr zu statten kam und meinen Einfluss im Landrathe erhöhte, mich zu einem gefürchteten Gegner und gesuchten Fürsprecher bei den verschiedenen Fragen machte. Von allen Seiten wurde ich angelaufen, von vielen Seiten aber auch geschmäht, von etlichen beneidet, letzteres mit Unrecht, denn nach Ehre oder eigenem Vortheil strebte ich nicht, und nur in ganz wenigen Fällen, wo es galt, ein wirkliches Unrecht abzuwehren, habe ich meinen persönlichen Einfluss in die Wagschale gelegt, damit Recht Recht bleibe. Vielleicht hat aber doch meine Stellung im Landrathe mir persönlich Förderung gebracht dadurch, dass ich Dekanatsverweser, später auch Dekan wurde. Zeitlich fällt mit meinem Eintritt in den Landrath meine Ernennung zum Dekanatsverweser von Homburg im Jahre 1876 zusammen. Schon beim Abgange von Dekan Ritter aus Homburg hatte man erwartet, dass ich die Dekanatsverwesung erhalten werde. Die Lebenserinnerungen brechen hier ab. Wahrscheinlich hat die Abnahme der Sehkraft ihre Fortführung unmöglich gemacht.

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Zitationshilfe: Krieger, Ernst: [Lebenserinnerungen des Ernst Krieger]. Um 1907, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krieger_lebenserinnerungen_1907/113>, abgerufen am 28.11.2024.