Krane, Friedrich von: Die Dressur des Reitpferdes (Campagne- und Gebrauchs-Pferdes). Münster, 1856.Vom Gange der Dressur. in die Lectionen eingemischt, wo sie mir hauptsächlich hinzuge-hören schienen, anderseits sind wichtige einzelne Regeln, auf welche es namentlich anzukommen scheint, oder gegen welche vielfach gesündigt wird, mit gutem Bedacht wiederholentlich angeführt. Sollten dann und wann auch hier militärische Seitenwege uns etwas weit fortgeführt haben, so bitte ich meinen vielleicht nicht militärischen Leser nochmals um Geduld. Wenn endlich meist auch nur von der Dressur eines Wir sind dem Grundsatze treu geblieben, in unserem Leser Als Anhang erlaube ich mir eine Besprechung über die ver- Es wird häufig die Frage aufgeworfen: "Mit welchem Vom Gange der Dressur. in die Lectionen eingemischt, wo sie mir hauptsächlich hinzuge-hören schienen, anderseits sind wichtige einzelne Regeln, auf welche es namentlich anzukommen scheint, oder gegen welche vielfach gesündigt wird, mit gutem Bedacht wiederholentlich angeführt. Sollten dann und wann auch hier militärische Seitenwege uns etwas weit fortgeführt haben, so bitte ich meinen vielleicht nicht militärischen Leser nochmals um Geduld. Wenn endlich meist auch nur von der Dressur eines Wir sind dem Grundsatze treu geblieben, in unserem Leser Als Anhang erlaube ich mir eine Besprechung über die ver- Es wird häufig die Frage aufgeworfen: „Mit welchem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0184" n="162"/><fw place="top" type="header">Vom Gange der Dressur.</fw><lb/> in die Lectionen eingemischt, wo sie mir hauptsächlich hinzuge-<lb/> hören schienen, anderseits sind wichtige einzelne Regeln, auf welche<lb/> es namentlich anzukommen scheint, oder gegen welche vielfach<lb/> gesündigt wird, mit gutem Bedacht wiederholentlich angeführt.<lb/> Sollten dann und wann auch hier militärische Seitenwege uns<lb/> etwas weit fortgeführt haben, so bitte ich meinen vielleicht nicht<lb/> militärischen Leser nochmals um Geduld.</p><lb/> <p>Wenn endlich meist auch nur von <hi rendition="#g">der Dressur eines<lb/> Pferdes</hi> die Rede ist, so ist, wo die Dressur in der <hi rendition="#g">Abthei-<lb/> lung</hi> eine Aenderung nöthig macht, deren besonders Erwähnung<lb/> gethan und in zerstreuten Bemerkungen die Rücksichtsnahme dar-<lb/> auf festgehalten worden.</p><lb/> <p>Wir sind dem Grundsatze treu geblieben, in unserem Leser<lb/> einen Mann vorauszusetzen, der sein gerittenes Pferd mit den<lb/> üblichen Hülfen und in den üblichen Lectionen zu tummeln ver-<lb/> steht, und haben uns deshalb auf Auseinandersetzungen von der<lb/> Art, wie die Hülfen zu geben und die Lectionen zu reiten sind,<lb/> nur da eingelassen, wo besondere Rücksichten oder differirende<lb/> Ansichten es zu verlangen schienen.</p><lb/> <p>Als Anhang erlaube ich mir eine Besprechung über die ver-<lb/> schiedenen Ansichten in Rücksicht auf die Pflege und Condition<lb/> der Cavalleriepferde zu geben, worin vielleicht auch mancher Pferde-<lb/> liebhaber, der nicht Soldat ist, einiges ihn näher berührende fin-<lb/> den wird.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Es wird häufig die Frage aufgeworfen: „<hi rendition="#g">Mit welchem<lb/> Lebensjahre des Pferdes man am zweckmässigsten mit<lb/> der Dressur beginne?</hi>“ Es ist fast allgemein das vollendete<lb/> 5. Lebensjahr als solches bezeichnet worden und es wird als Grund<lb/> dafür angegeben, dass unter naturgemässen Verhältnissen alsdann<lb/> die Körperausbildung des Thieres vollendet sei, wie die Natur<lb/> durch den vollendeten Zahnwechsel dieses schon anzeige. Es sind<lb/> aber leider die naturgemässen Verhältnisse nicht immer eingehalten.<lb/> Das nach <hi rendition="#g">englischer Manier</hi> aufgezogene, von Jugend auf mit<lb/> Futter getriebene Pferd wird z. B. seine Körperausbildung bei<lb/> weitem früher erreichen, als das in seiner Jugend knapp und küm-<lb/> merlich gehaltene <hi rendition="#g">litthauische Pferd.</hi> Das Beispiel der Englän-<lb/> der, ihre Pferde schon 2- und 3-jährig die Rennbahn betreten zu<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [162/0184]
Vom Gange der Dressur.
in die Lectionen eingemischt, wo sie mir hauptsächlich hinzuge-
hören schienen, anderseits sind wichtige einzelne Regeln, auf welche
es namentlich anzukommen scheint, oder gegen welche vielfach
gesündigt wird, mit gutem Bedacht wiederholentlich angeführt.
Sollten dann und wann auch hier militärische Seitenwege uns
etwas weit fortgeführt haben, so bitte ich meinen vielleicht nicht
militärischen Leser nochmals um Geduld.
Wenn endlich meist auch nur von der Dressur eines
Pferdes die Rede ist, so ist, wo die Dressur in der Abthei-
lung eine Aenderung nöthig macht, deren besonders Erwähnung
gethan und in zerstreuten Bemerkungen die Rücksichtsnahme dar-
auf festgehalten worden.
Wir sind dem Grundsatze treu geblieben, in unserem Leser
einen Mann vorauszusetzen, der sein gerittenes Pferd mit den
üblichen Hülfen und in den üblichen Lectionen zu tummeln ver-
steht, und haben uns deshalb auf Auseinandersetzungen von der
Art, wie die Hülfen zu geben und die Lectionen zu reiten sind,
nur da eingelassen, wo besondere Rücksichten oder differirende
Ansichten es zu verlangen schienen.
Als Anhang erlaube ich mir eine Besprechung über die ver-
schiedenen Ansichten in Rücksicht auf die Pflege und Condition
der Cavalleriepferde zu geben, worin vielleicht auch mancher Pferde-
liebhaber, der nicht Soldat ist, einiges ihn näher berührende fin-
den wird.
Es wird häufig die Frage aufgeworfen: „Mit welchem
Lebensjahre des Pferdes man am zweckmässigsten mit
der Dressur beginne?“ Es ist fast allgemein das vollendete
5. Lebensjahr als solches bezeichnet worden und es wird als Grund
dafür angegeben, dass unter naturgemässen Verhältnissen alsdann
die Körperausbildung des Thieres vollendet sei, wie die Natur
durch den vollendeten Zahnwechsel dieses schon anzeige. Es sind
aber leider die naturgemässen Verhältnisse nicht immer eingehalten.
Das nach englischer Manier aufgezogene, von Jugend auf mit
Futter getriebene Pferd wird z. B. seine Körperausbildung bei
weitem früher erreichen, als das in seiner Jugend knapp und küm-
merlich gehaltene litthauische Pferd. Das Beispiel der Englän-
der, ihre Pferde schon 2- und 3-jährig die Rennbahn betreten zu
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