Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.Allgemeine Thierzuchtlehre. der Rohfaser löslicher gemacht und daher das Futter einer günstigen Veränderungunterworfen. 4. Die Futterbereitungs-Maschinen. Entsprechend der Art des Futters und seiner Zubereitung, welche im Quetschen, 1. Die Quetsch- und Schrotmühlen. Die Quetschmühlen, Haferquetschen haben die Aufgabe, Körner, besonders Hafer, [Abbildung]
Fig. 24. Bei kleinen Walzen versieht man dieQuetschmaschine für Handbetrieb DK Mantelflächen mit Riefen, um das Aus- springen der Körner zu verhüten. Als vorzüglichste Quetschmühle ist die Turner'sche Quetsche von E. R. & F. Turner in Ipswich zu bezeichnen. Dieselbe besteht aus zwei verschieden großen, horizontal gelagerten Walzen, von welchen die größere durch eine Kurbel oder Riemenscheibe in Bewegung gesetzt wird. Die Körner ge- langen durch einen Rumpf zwischen die beiden Walzen, um dort zerdrückt und zer- rissen zu werden. Fig. 24 zeigt eine der- artige Quetschmaschine, ausgeführt für den Handbetrieb durch zwei Mann von der Actien-Gesellschaft "H. F. Eckert". Zum weiteren Verkleinern der Körner, Allgemeine Thierzuchtlehre. der Rohfaſer löslicher gemacht und daher das Futter einer günſtigen Veränderungunterworfen. 4. Die Futterbereitungs-Maſchinen. Entſprechend der Art des Futters und ſeiner Zubereitung, welche im Quetſchen, 1. Die Quetſch- und Schrotmühlen. Die Quetſchmühlen, Haferquetſchen haben die Aufgabe, Körner, beſonders Hafer, [Abbildung]
Fig. 24. Bei kleinen Walzen verſieht man dieQuetſchmaſchine für Handbetrieb DK Mantelflächen mit Riefen, um das Aus- ſpringen der Körner zu verhüten. Als vorzüglichſte Quetſchmühle iſt die Turner’ſche Quetſche von E. R. & F. Turner in Ipswich zu bezeichnen. Dieſelbe beſteht aus zwei verſchieden großen, horizontal gelagerten Walzen, von welchen die größere durch eine Kurbel oder Riemenſcheibe in Bewegung geſetzt wird. Die Körner ge- langen durch einen Rumpf zwiſchen die beiden Walzen, um dort zerdrückt und zer- riſſen zu werden. Fig. 24 zeigt eine der- artige Quetſchmaſchine, ausgeführt für den Handbetrieb durch zwei Mann von der Actien-Geſellſchaft „H. F. Eckert“. Zum weiteren Verkleinern der Körner, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0072" n="56"/><fw place="top" type="header">Allgemeine Thierzuchtlehre.</fw><lb/> der Rohfaſer löslicher gemacht und daher das Futter einer günſtigen Veränderung<lb/> unterworfen.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">4. Die Futterbereitungs-Maſchinen.</hi> </head><lb/> <p>Entſprechend der Art des Futters und ſeiner Zubereitung, welche im Quetſchen,<lb/> Schroten, Brechen, Schneiden, Waſchen, Kochen beſtehen kann, unterſcheidet man<lb/> 1. Quetſch- und Schrotmühlen, 2. Oelkuchenbrecher, 3. Häckſel- und Wurzelſchneide-<lb/> maſchinen, 4. Waſchmaſchinen und 5. Futter-Koch- und Dämpfapparate.</p><lb/> <div n="6"> <head> <hi rendition="#b">1. Die Quetſch- und Schrotmühlen.</hi> </head><lb/> <p>Die Quetſchmühlen, Haferquetſchen haben die Aufgabe, Körner, beſonders Hafer,<lb/> Gerſte zu zerreißen, zu zerquetſchen. Dieſe Arbeit wird durch zwei gleich oder ver-<lb/> ſchieden große, hohle Walzen verrichtet, welche am Umfange gewöhnlich glatt ſind.<lb/><figure><head>Fig. 24. </head><p>Quetſchmaſchine für Handbetrieb <hi rendition="#aq">DK</hi><lb/><hi rendition="#g">von der</hi> Aetien-Geſellſchaft „H. F. Eckert“ — Ber-<lb/> in. — Quetſchwalzen 46 reſp. 25 Cm. Durchmeſſer<lb/> und 7 Cm. Breite; Gewicht 152 Kilogr.; Leiſtung per<lb/> Stunde: Hafer grob 2 Hektoliter, ſein 1 Hekto-<lb/> liter; Roggen grob 1.5 Hektoliter, ſein 0.75 Hekto-<lb/> liter. Preis 130 Mark (65 fl.).</p></figure><lb/> Bei kleinen Walzen verſieht man die<lb/> Mantelflächen mit Riefen, um das Aus-<lb/> ſpringen der Körner zu verhüten. Als<lb/> vorzüglichſte Quetſchmühle iſt die Turner’ſche<lb/> Quetſche von E. R. & F. Turner in<lb/> Ipswich zu bezeichnen. Dieſelbe beſteht<lb/> aus zwei verſchieden großen, horizontal<lb/> gelagerten Walzen, von welchen die größere<lb/> durch eine Kurbel oder Riemenſcheibe in<lb/> Bewegung geſetzt wird. Die Körner ge-<lb/> langen durch einen Rumpf zwiſchen die<lb/> beiden Walzen, um dort zerdrückt und zer-<lb/> riſſen zu werden. Fig. 24 zeigt eine der-<lb/> artige Quetſchmaſchine, ausgeführt für den<lb/> Handbetrieb durch zwei Mann von der<lb/> Actien-Geſellſchaft „H. F. Eckert“.</p><lb/> <p>Zum weiteren Verkleinern der Körner,<lb/> zum Schroten und Mahlen derſelben kommen<lb/> Schrot- und Mahlgänge in Verwendung.<lb/> In den meiſten Fällen wird es am billig-<lb/> ſten kommen, ſich das Schrot, ſtatt auf<lb/> eigenen Schrotmühlen, von der nächſten<lb/> Kunſtmühle herſtellen zu laſſen. Die Con-<lb/> ſtruction der eigentlichen Schrotmühlen iſt eine ſehr mannigfaltige. Entweder zeigen<lb/> ſie die Einrichtung der gewöhnlichen Mahlmühlen (über einem feſtſtehenden Steine einen<lb/> horizontal rotirenden Stein) oder ſie beſtehen aus einem gerieften Mantel, innerhalb<lb/> welchem ein aus Hartguß oder Stahl gefertigter geriefter oder cannelirter Kegel ſich<lb/> bewegt (Conſtruction der Kaffeemühlen), oder aus einer gerieften, harten Walze,<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [56/0072]
Allgemeine Thierzuchtlehre.
der Rohfaſer löslicher gemacht und daher das Futter einer günſtigen Veränderung
unterworfen.
4. Die Futterbereitungs-Maſchinen.
Entſprechend der Art des Futters und ſeiner Zubereitung, welche im Quetſchen,
Schroten, Brechen, Schneiden, Waſchen, Kochen beſtehen kann, unterſcheidet man
1. Quetſch- und Schrotmühlen, 2. Oelkuchenbrecher, 3. Häckſel- und Wurzelſchneide-
maſchinen, 4. Waſchmaſchinen und 5. Futter-Koch- und Dämpfapparate.
1. Die Quetſch- und Schrotmühlen.
Die Quetſchmühlen, Haferquetſchen haben die Aufgabe, Körner, beſonders Hafer,
Gerſte zu zerreißen, zu zerquetſchen. Dieſe Arbeit wird durch zwei gleich oder ver-
ſchieden große, hohle Walzen verrichtet, welche am Umfange gewöhnlich glatt ſind.
[Abbildung Fig. 24. Quetſchmaſchine für Handbetrieb DK
von der Aetien-Geſellſchaft „H. F. Eckert“ — Ber-
in. — Quetſchwalzen 46 reſp. 25 Cm. Durchmeſſer
und 7 Cm. Breite; Gewicht 152 Kilogr.; Leiſtung per
Stunde: Hafer grob 2 Hektoliter, ſein 1 Hekto-
liter; Roggen grob 1.5 Hektoliter, ſein 0.75 Hekto-
liter. Preis 130 Mark (65 fl.).]
Bei kleinen Walzen verſieht man die
Mantelflächen mit Riefen, um das Aus-
ſpringen der Körner zu verhüten. Als
vorzüglichſte Quetſchmühle iſt die Turner’ſche
Quetſche von E. R. & F. Turner in
Ipswich zu bezeichnen. Dieſelbe beſteht
aus zwei verſchieden großen, horizontal
gelagerten Walzen, von welchen die größere
durch eine Kurbel oder Riemenſcheibe in
Bewegung geſetzt wird. Die Körner ge-
langen durch einen Rumpf zwiſchen die
beiden Walzen, um dort zerdrückt und zer-
riſſen zu werden. Fig. 24 zeigt eine der-
artige Quetſchmaſchine, ausgeführt für den
Handbetrieb durch zwei Mann von der
Actien-Geſellſchaft „H. F. Eckert“.
Zum weiteren Verkleinern der Körner,
zum Schroten und Mahlen derſelben kommen
Schrot- und Mahlgänge in Verwendung.
In den meiſten Fällen wird es am billig-
ſten kommen, ſich das Schrot, ſtatt auf
eigenen Schrotmühlen, von der nächſten
Kunſtmühle herſtellen zu laſſen. Die Con-
ſtruction der eigentlichen Schrotmühlen iſt eine ſehr mannigfaltige. Entweder zeigen
ſie die Einrichtung der gewöhnlichen Mahlmühlen (über einem feſtſtehenden Steine einen
horizontal rotirenden Stein) oder ſie beſtehen aus einem gerieften Mantel, innerhalb
welchem ein aus Hartguß oder Stahl gefertigter geriefter oder cannelirter Kegel ſich
bewegt (Conſtruction der Kaffeemühlen), oder aus einer gerieften, harten Walze,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |