Die größeren Schläge der Berkshire-Race, Fig. 190, sind dicht mit schwarzen, schlichten, am Halse häufig gekrausten, feinen Haaren besetzt, an manchen Körpertheilen, besonders über Stirne und Rüssel, hinter den Schultern und an den Füßen, zeigen sich gelbe oder röthlich gelbe Längsstreifen oder Flecken. Die kleinen Berkshire sind dagegen einfärbig schwarz. Der breite, kurze Kopf besitzt einen spitzen Rüssel, kleine, aufwärts gerichtete, bewegliche Ohren. Der gedrungene Körper zeichnet sich durch Ebenmaß aus. Die Brust ist breit entwickelt, der Rumpf langgestreckt, die Kreuz- und Schenkelpartie voll, das Gesäuge bei den Mutterschweinen genügend entwickelt. Die Ferkeln zeigen sich abgehärteter als jene der großen Zuchten und besitzen eine große Entwickelungsfähigkeit. Im gemästeten Zustande wägen 1--11/2 Jahr alte Berkshire 200--300 Kilogr. Im Alter von 1--11/4 Jahren liefern sie bereits feine Fleischschweine, späterhin mit 2 Jahren kräftige Speckschweine.
Von den mittelgroßen weißen Zuchten sind zu erwähnen das mittelgroße York- shire- und das mittelgroße Suffolk-Schwein.
3. Die Züchtung.
Bei der Züchtung des Schweines sind zu berücksichtigen: 1. der Züchtungs- zweck, 2. die Auswahl der Racen, 3. die Auswahl der Zuchtthiere und 4. die Ausführung der Zucht.
1. Der Züchtungszweck.
Die Züchtung des Schweines verfolgt nur einen wirthschaftlichen Zweck, die Gewinnung von Fleisch und Fett. Nebenher läuft die Gewinnung von Dünger und Borsten.
2. Die Auswahl der Race.
Die Auswahl der Race richtet sich nach den wirthschaftlichen Verhältnissen und den Absatzgelegenheiten. In der einen Gegend kann der Verkauf von Ferkeln oder noch jungen Schweinen eine bessere Rente abwerfen als die Verwerthung älterer Thiere, in einer anderen kann sich ein Absatz von Zuchtthieren einer speciellen Race ergeben. Im ersteren Falle ist das Hauptaugenmerk auf solche Racen zu richten, welche recht viele Ferkeln aufbringen, im anderen Falle sind Racen zu wählen, welche sich durch besondere Schnellwüchsigkeit auszeichnen. Je nach dem vorhandenen Absatze von Fleisch- oder von Speckschweinen sind entweder die kleinen, sich früh ent- wickelnden Racen zu wählen, welche ein sehr zartes, feines, mit Fett durchwachsenes, aber nicht zu speckiges Fleisch liefern, oder im letzteren Falle die großen Zuchten, welche im ausgemästeten Zustande große Mengen von Schmalz, kernige Speckseiten und feine Schinken liefern. Die herrschenden, wirthschaftlichen Verhältnisse bedingen oft die Wahl einer bestimmten Race. Für Weideländereien wird man bewegliche, abgehärtete Schweine nehmen, etwa Schweine der krausborstigen Racen, welche bei dem Aufenthalte über Tag und Nacht auf der Weide, oder in Wäldern und auf Wald- weiden ohne Schutz gegen die Unbilden der Witterung weniger empfindlich als
Die Schweinezucht.
Die größeren Schläge der Berkſhire-Race, Fig. 190, ſind dicht mit ſchwarzen, ſchlichten, am Halſe häufig gekrauſten, feinen Haaren beſetzt, an manchen Körpertheilen, beſonders über Stirne und Rüſſel, hinter den Schultern und an den Füßen, zeigen ſich gelbe oder röthlich gelbe Längsſtreifen oder Flecken. Die kleinen Berkſhire ſind dagegen einfärbig ſchwarz. Der breite, kurze Kopf beſitzt einen ſpitzen Rüſſel, kleine, aufwärts gerichtete, bewegliche Ohren. Der gedrungene Körper zeichnet ſich durch Ebenmaß aus. Die Bruſt iſt breit entwickelt, der Rumpf langgeſtreckt, die Kreuz- und Schenkelpartie voll, das Geſäuge bei den Mutterſchweinen genügend entwickelt. Die Ferkeln zeigen ſich abgehärteter als jene der großen Zuchten und beſitzen eine große Entwickelungsfähigkeit. Im gemäſteten Zuſtande wägen 1—1½ Jahr alte Berkſhire 200—300 Kilogr. Im Alter von 1—1¼ Jahren liefern ſie bereits feine Fleiſchſchweine, ſpäterhin mit 2 Jahren kräftige Speckſchweine.
Von den mittelgroßen weißen Zuchten ſind zu erwähnen das mittelgroße York- ſhire- und das mittelgroße Suffolk-Schwein.
3. Die Züchtung.
Bei der Züchtung des Schweines ſind zu berückſichtigen: 1. der Züchtungs- zweck, 2. die Auswahl der Racen, 3. die Auswahl der Zuchtthiere und 4. die Ausführung der Zucht.
1. Der Züchtungszweck.
Die Züchtung des Schweines verfolgt nur einen wirthſchaftlichen Zweck, die Gewinnung von Fleiſch und Fett. Nebenher läuft die Gewinnung von Dünger und Borſten.
2. Die Auswahl der Race.
Die Auswahl der Race richtet ſich nach den wirthſchaftlichen Verhältniſſen und den Abſatzgelegenheiten. In der einen Gegend kann der Verkauf von Ferkeln oder noch jungen Schweinen eine beſſere Rente abwerfen als die Verwerthung älterer Thiere, in einer anderen kann ſich ein Abſatz von Zuchtthieren einer ſpeciellen Race ergeben. Im erſteren Falle iſt das Hauptaugenmerk auf ſolche Racen zu richten, welche recht viele Ferkeln aufbringen, im anderen Falle ſind Racen zu wählen, welche ſich durch beſondere Schnellwüchſigkeit auszeichnen. Je nach dem vorhandenen Abſatze von Fleiſch- oder von Speckſchweinen ſind entweder die kleinen, ſich früh ent- wickelnden Racen zu wählen, welche ein ſehr zartes, feines, mit Fett durchwachſenes, aber nicht zu ſpeckiges Fleiſch liefern, oder im letzteren Falle die großen Zuchten, welche im ausgemäſteten Zuſtande große Mengen von Schmalz, kernige Speckſeiten und feine Schinken liefern. Die herrſchenden, wirthſchaftlichen Verhältniſſe bedingen oft die Wahl einer beſtimmten Race. Für Weideländereien wird man bewegliche, abgehärtete Schweine nehmen, etwa Schweine der krausborſtigen Racen, welche bei dem Aufenthalte über Tag und Nacht auf der Weide, oder in Wäldern und auf Wald- weiden ohne Schutz gegen die Unbilden der Witterung weniger empfindlich als
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Die Schweinezucht.
Die größeren Schläge der Berkſhire-Race, Fig. 190, ſind dicht mit ſchwarzen,
ſchlichten, am Halſe häufig gekrauſten, feinen Haaren beſetzt, an manchen Körpertheilen,
beſonders über Stirne und Rüſſel, hinter den Schultern und an den Füßen,
zeigen ſich gelbe oder röthlich gelbe Längsſtreifen oder Flecken. Die kleinen Berkſhire
ſind dagegen einfärbig ſchwarz. Der breite, kurze Kopf beſitzt einen ſpitzen Rüſſel,
kleine, aufwärts gerichtete, bewegliche Ohren. Der gedrungene Körper zeichnet
ſich durch Ebenmaß aus. Die Bruſt iſt breit entwickelt, der Rumpf langgeſtreckt,
die Kreuz- und Schenkelpartie voll, das Geſäuge bei den Mutterſchweinen genügend
entwickelt. Die Ferkeln zeigen ſich abgehärteter als jene der großen Zuchten und
beſitzen eine große Entwickelungsfähigkeit. Im gemäſteten Zuſtande wägen 1—1½
Jahr alte Berkſhire 200—300 Kilogr. Im Alter von 1—1¼ Jahren liefern ſie
bereits feine Fleiſchſchweine, ſpäterhin mit 2 Jahren kräftige Speckſchweine.
Von den mittelgroßen weißen Zuchten ſind zu erwähnen das mittelgroße York-
ſhire- und das mittelgroße Suffolk-Schwein.
3. Die Züchtung.
Bei der Züchtung des Schweines ſind zu berückſichtigen: 1. der Züchtungs-
zweck, 2. die Auswahl der Racen, 3. die Auswahl der Zuchtthiere und 4. die
Ausführung der Zucht.
1. Der Züchtungszweck.
Die Züchtung des Schweines verfolgt nur einen wirthſchaftlichen Zweck,
die Gewinnung von Fleiſch und Fett. Nebenher läuft die Gewinnung von Dünger
und Borſten.
2. Die Auswahl der Race.
Die Auswahl der Race richtet ſich nach den wirthſchaftlichen Verhältniſſen und
den Abſatzgelegenheiten. In der einen Gegend kann der Verkauf von Ferkeln oder
noch jungen Schweinen eine beſſere Rente abwerfen als die Verwerthung älterer
Thiere, in einer anderen kann ſich ein Abſatz von Zuchtthieren einer ſpeciellen Race
ergeben. Im erſteren Falle iſt das Hauptaugenmerk auf ſolche Racen zu richten,
welche recht viele Ferkeln aufbringen, im anderen Falle ſind Racen zu wählen,
welche ſich durch beſondere Schnellwüchſigkeit auszeichnen. Je nach dem vorhandenen
Abſatze von Fleiſch- oder von Speckſchweinen ſind entweder die kleinen, ſich früh ent-
wickelnden Racen zu wählen, welche ein ſehr zartes, feines, mit Fett durchwachſenes,
aber nicht zu ſpeckiges Fleiſch liefern, oder im letzteren Falle die großen Zuchten,
welche im ausgemäſteten Zuſtande große Mengen von Schmalz, kernige Speckſeiten
und feine Schinken liefern. Die herrſchenden, wirthſchaftlichen Verhältniſſe bedingen
oft die Wahl einer beſtimmten Race. Für Weideländereien wird man bewegliche,
abgehärtete Schweine nehmen, etwa Schweine der krausborſtigen Racen, welche bei dem
Aufenthalte über Tag und Nacht auf der Weide, oder in Wäldern und auf Wald-
weiden ohne Schutz gegen die Unbilden der Witterung weniger empfindlich als
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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft03_1876/293>, abgerufen am 04.03.2025.
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