Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.Besondere Thierzuchtlehre. [Tabelle] 4. Die Käsebereitung. Bei der Käsebereitung handelt es sich um die Ausscheidung des Caseins und Je nach dem Verfahren der Käsebereitung unterscheidet man I. Süßmilchkäse und A. Ohne oder mit Erwärmung der Milch bis auf 30--35°C.: 1. Weichkäse (ohne Pressung): Limburger, Reaumatour, Kärntner, Schwarzenberger, 2. Hartkäse (mit Pressung): Kümmelkäse, Chester, Cheddar, Edamer, Gouda etc. B. Mit Erwärmung der Milch über 35°C.: 1. Weichkäse: Hohenheimer. 2. Hartkäse: Schweizer, Emmenthaler, Greyerzer, Parmesan, Gorgonzola etc. Ueber die Zusammensetzung der verschiedenen Käsesorten liegen interessante [Tabelle]
Beſondere Thierzuchtlehre. [Tabelle] 4. Die Käſebereitung. Bei der Käſebereitung handelt es ſich um die Ausſcheidung des Caſeïns und Je nach dem Verfahren der Käſebereitung unterſcheidet man I. Süßmilchkäſe und A. Ohne oder mit Erwärmung der Milch bis auf 30—35°C.: 1. Weichkäſe (ohne Preſſung): Limburger, Réaumatour, Kärntner, Schwarzenberger, 2. Hartkäſe (mit Preſſung): Kümmelkäſe, Cheſter, Cheddar, Edamer, Gouda ꝛc. B. Mit Erwärmung der Milch über 35°C.: 1. Weichkäſe: Hohenheimer. 2. Hartkäſe: Schweizer, Emmenthaler, Greyerzer, Parmeſan, Gorgonzola ꝛc. Ueber die Zuſammenſetzung der verſchiedenen Käſeſorten liegen intereſſante [Tabelle]
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Beſondere Thierzuchtlehre.
4. Die Käſebereitung.
Bei der Käſebereitung handelt es ſich um die Ausſcheidung des Caſeïns und
Fettes aus der Milch. Dieſelbe wird bewirkt, indem man das gelöſte Caſeïn durch
Zuſatz von Lab oder Säuren zur Milch zum Gerinnen bringt. Je nach der Fett-
menge, welche gleichzeitig in den Käſe übergeht, unterſcheidet man: 1. Ueberfette
Käſe, bei welchen der Milch noch Rahm zugeſetzt wird, 2. Fettkäſe aus unabgerahmter
Milch hergeſtellt, 3. halbfette Käſe, bei welchen ein Theil des Rahmes von der zu
verarbeitenden Milch abgenommen wird und 4. Magerkäſe, zu deren Bereitung
vollſtändig abgerahmte Milch verwendet wird.
Je nach dem Verfahren der Käſebereitung unterſcheidet man I. Süßmilchkäſe und
II. Sauermilchkäſe. Bei Erſteren wird die Milch vor der Säuerung durch künſtliche
Mittel zum Gerinnen gebracht; bei Letzteren, den ſog. Wirthſchaftskäſen, die natürliche
Säuerung abgewartet. Außerdem unterſcheidet man zwiſchen Weich- und Hartkäſen;
Erſtere werden bei ihrer Bereitung nicht oder nur ſchwach gepreßt, während Letztere
einer ſtärkeren Preſſung ausgeſetzt werden. Die Herſtellung der Süßmilchkäſe erfolgt
entweder:
A. Ohne oder mit Erwärmung der Milch bis auf 30—35°C.:
1. Weichkäſe (ohne Preſſung): Limburger, Réaumatour, Kärntner, Schwarzenberger,
Strachino di Lodi, Stilton, Roquefort, Fromage de
Brie, Neufchâtel ꝛc.
2. Hartkäſe (mit Preſſung): Kümmelkäſe, Cheſter, Cheddar, Edamer, Gouda ꝛc.
B. Mit Erwärmung der Milch über 35°C.:
1. Weichkäſe: Hohenheimer.
2. Hartkäſe: Schweizer, Emmenthaler, Greyerzer, Parmeſan, Gorgonzola ꝛc.
Ueber die Zuſammenſetzung der verſchiedenen Käſeſorten liegen intereſſante
Analyſen von Prof. Dr. Moſer vor. Derſelbe fand in 100 Theilen in folgenden,
nach dem Fettgehalte geordneten Käſen:
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